Frage: Gebratenes

Hallo Birgit, meiner Tochter (2) isst sehr gerne Schupfnudeln, Gnocchis, Fleisch eigentlich nur in Form von panierten Hähnchennuggets, Fischstäbchen. Alles Dinge, die in der Pfanne zubereitet werden. Die gibt es natürlich nicht täglich, aber da sie sonst nicht viel von Gemüse und Fleisch/Fisch hält, einmal die Woche etwa. Dazu ab und an mal Pommes. Ist das zu viel Gebratenes? Zu viel Gefahr von Acrylamid? Ich achte drauf, dass es nicht zu dunkel wird. Danke!

Mitglied inaktiv - 08.02.2016, 22:46



Antwort auf: Gebratenes

Hallo Fiona123 bei einer weitestgehend gesunden Ernährungs-und Lebensweise brauchst du dir hinsichtlich möglicher Acrylamidgehalte in Lebensmitteln keinen allzu großen Kopf machen. Inzwischen gilt Acrylamid auch als weit weniger "gefährlich" als wie es noch vor ca 10 Jahren eingeschätzt wurde. Als tendentiell eher problematische Lebensmittel werden im Hinblick auf Acrylamid bspw vor allem Pommes, Chips, Lebkuchen und Kaffeersatz eingeschätzt. Diese Lebensmittel zählen aber ohnehin nicht zu den Grundnahrungsmitteln und allzu häufig stehen diese ohnehin nicht auf dem Speiseplan. Bei Keksen bspw setzt die Industrie inzwischen schonendere Backverfahren ein, wodurch die Gehalte deutlich gesenkt wurden. Bei der Zubereitung am heimischen Herd kannst du die Entstehung von A. minimieren, in dem du eher niedrige Backtemperaturen (bei Kartoffeln und Getreide - unter 180°) wählst. Stichwort: vergolden statt verkohlen Acrylamid entsteht mittels thermischer Reaktion (besonders rasant ab ca 175°) zwischen Asparaginsäure (=Aminosäure) und Glucose (und Fructose) In Fett gebratene Speisen sollten wegen der damit verbundenen erhöhten Fettzufuhr (erhitzte und gesättigte Fette) nicht zu häufig auf den Tisch kommen. Zum Braten soltest du auf jeden Fall Fette und Öle benutzen, die dafür geeignet sind. Es gilt: je mehr gesättigte Fettsäuren in der Ölsorte enthalten sind, desto besser sind sie zum Braten geeignet: bspw natürlich harte Fette wie Palmfett, Kokosfett. Auch Butterschmalz anstelle von Butter. Auch geeignet zum höheren Erhitzen, wenn nicht kaltgepresst, sind trotz vielfach enthaltener ungesättigter Fettsäuren: bspw Erdnussöl, gekennzeichnete Margarinesorten, auch raffiniertes Olivenöl und Sonnenblumenöl, Pflanzenöl, Rapsöl, Maiskeimöl, Sojaöl... Solange du auch ab und zu Butter, sowie hochwertige Pflanzenöle (unerhitzt) nutzt, kann es manchmal ruhig gebratene Gerichte geben. Es sollte einfach nicht jeden Tag paniertes Schnitzel mit Pommes sein....aber das ist ja klar :) Grüße B.Neumann

von Birgit Neumann am 10.02.2016