Frage:
Fragen zur Einführung Familienkost!
Hallo Frau Neumann.
Vielen Dank für das Brotrezept, mein Partner isst es gerne nur meine kleine nicht. In letzter Zeit, wenn ich ihr Brot, Babykeks oder –zwieback gebe, scheint sie es nicht richtig zu kauen. Am Anfang hat sie alles super gegessen, doch jetzt scheint sie Schwierigkeiten damit zu haben. Ich musste ihr schon häufiger alles wieder aus dem Mund holen, sonst wäre sie mir wahrscheinlich erstickt und jetzt habe ich Angst davor, ihr davon noch mal was zu geben.
Was sie noch gut isst ist Vollkorntoast und Sesamstange. Ich hatte es noch versucht, ihr den Mittags- oder Abendbrei zu geben, aber sie möchte. Gemüse was ihr zum Probieren gebe, landet nur auf dem Boden, so scheint sie kein Interesse zu haben.
Deswegen meine Frage, kann ich ihr auch Pfannkuchen machen? Wenn ja, hast du vielleicht ein Rezept, was für ein 9,5 altes Baby angemessen wäre?
Ich koche nur vegetarisch, alles aus dem Buch „Kochen für Baby, Dagmar von Cramm, GU Verlag“, Fleisch bekommt sie 2 x in der Woche aus dem Becher.
Muss ich das essen eigentlich immer noch pürieren? Oder kann ich es auch nur mit einer Gabel zerdrücken? Da ich bis jetzt nur mit Kartoffeln gekocht habe, würde ich ihr auch gerne Kartoffelpüree zubereiten, muss der mit Milch gemacht werden? Kann ich auch Sojamilch verwenden? Müssen Haferflocken gekocht werden oder kann ich kann ich die auch so dem Essen zu fügen?
Ich glaube, das wäre erst mal alles J
Vielen Dank nochmals für die Antworten!
Mitglied inaktiv - 19.01.2011, 01:14
Antwort auf:
Fragen zur Einführung Familienkost!
Hallo SteWasBaby
was du beschreibst, ist nicht ungewöhnlich. Anfangs essen viele Babys begeistert Brot und feste Speisen. Das Interesse ebbt manchmal wieder ab. Vor allem dann, wenn es ihnen zu mühselig wird :-) oder irgendwelche Anreize fehlen. Anreize wie Hunger oder Neugier usw.
Ausserdem sind die Kleinen so im Zeitraum zwischen dem 10. und 12. Lm ohnehin meist gar nicht mehr so hungrig. Der Appetit und Hunger kommt dann wieder, wenn sie laufen können und sich vermehrt (draussen) bewegen, auch krabbelnderweise. Spätestens aber mit einem neuen Wachstumsschub wird auch Essen wieder spannender und wichtiger.
Jetzt ist es von Bedeutung, wenn die Kleinen vieles kennenlernen. Qualität und Vielfalt zählt mehr als Quantität.
Sojadrink statt Kuhmilch kann manchmal, selten fürs Baby/Kleinkind benutzt werden - selten - wegen der enthaltenen Phytohormone. In kleiner Menge kannst du Kuhmilch verwenden, sofern keine Allergie besteht. Bspw für Kartoffelpürree.
Ob du das Essen pürieren musst, hängt davon ab, wie es deinem Kind schmeckt. Biete auf jeden Fall beides an. Evtl Brei, grob zerdrückte Speisen und Stückchen, die zum Selber essen anregen sollen.
Haferflocken solltest du fürs Erste noch aufkochen. In ein paar Wochen geht´s dann auch so.
Waffelrezept:
50 g Möhren, 2 Eier, 1 Prise Salz, 50 g weiche Butter, 1 EL Zucker, 100 g Mehl, 50 g blütenzarte Haferflocken,, 200 ml Buttermilch, Butter für das Waffeleisen, Puderzucker zum Bestäuben
Die Möhren schälen und fein reiben. Die Eier trennen und das Eiweiß mit einer Prise Salz steif schlagen.
Die Butter mit Zucker und Eigelb schaumig rühren, in diese Mischung dann das Mehl sieben und die Haferflocken unterrühren. Dann die Möhren und die Buttermilch dazugeben und zum Schluss den Eischnee unterheben.
Den Teig 10 Minuten ruhen lassen und anschließend die Waffeln im Waffeleisen backen. Die fertigen Waffeln dann nach Belieben mit Puderzucker bestäuben.
aus:
Kochen für Baby, Dagmar von Cramm, GU Verlag
Das Rezept ist dort für ab 10.Lm ausgewiesen.
Du kannst Weizenmehl nehmen oder Dinkelmehl, Zucker reduzieren und auch weniger Ei verwenden.
Biete vermehrt Fingerfood an, das erspart das Füttern und dein Baby darf selbständig werden. Neben Brot können das Kartoffelstückchen oder Bananenscheiben u.v.m. sein.
Essen dient nicht nur der Ernährung, sondern auch als Spiel zum Sammeln von Sinneseindrücken.
Insgesamt kannst du dein Kind nämlich so spielerisch ans Essen heranführen.
dein Kleiner befindet sich vermutlich gerade in der Phase, in der alles spannender für ihn ist, als Essen. Die Kleinen unterscheiden auch noch nicht wirklich zwischen Spiel und Mahlzeit. Für sie ist alles spannend.
Sie beobachten ihre Mitwelt und imitieren gerne. Deshalb sind die Speisen besonders begehrt, die andere Familienmitglieder essen, Dinge die sie immer und immer wieder sehen. Dinge die einfach interessant sind. Ein Brötchen kann zerlegt werden. Die Kruste bröckelt ab. Das Innere ist weich und lässt sich formen, wie Knete. Es kann gut geschluckt werden. Die Kleinen begutachten die Speisen, die auf dem Tisch stehen sehr genau. Kontinuität ist deshalb wichtig. Sie untersuchen die Dinge zuerst mit den Händen, dann mit dem Mund und manches wird dabei geschluckt und manches aber wieder ausgespuckt. Butter ist oft ein interessantes Untersuchungsobjekt. Da werden die Finger versenkt, oder Nudeln werden auf den Boden geworfen, der Belag vom Brot heruntergeholt und gekostet, der Belag nur abgeleckt, Hände im Kartoffelbrei gebadet....
Als Mama ist man sehr gefordert :-) Nicht alles sofort wegräumen oder schimpfen, aber natürlich nicht zur Dauereinrichtung werden lassen. Diese Experimentierphase gehört dazu und vergeht auch wieder. ( Erziehungstipps hierzu gibt aber gerne Frau Schuster :-)
Kinder wollen alles BE-GREIFEN. Es heisst, dass möglichst viele Sinne beteiligt sein sollten, damit etwas nachhaltig prägt. Da zählt auch der Geruchssinn dazu.
Essen ist für die Kleinen nicht nur Nahrungsaufnahme, sondern ein Erlebnis für alle Sinne. Sie unterscheiden gar nicht so stark zwischen Spiel und Essen. Beides gehört für sie zusammen. Das heisst, du kannst dem am Anfang etwas entgegenkommen, in dem du die Zutaten bspw als Bild auf einen Teller legst. Dann können zuerst die Augen von einem "Gesicht" gepickt werden
Schneide Butterbrot in kleine Stückchen, die dein Kind selber essen kann.
Also dann
Grüsse
B.Neumann
von
Birgit Neumann
am 20.01.2011
Antwort auf:
Fragen zur Einführung Familienkost!
Vielen Dank für Ihre Antwort und dem Rezept.
Abgesehen von der Mittagsmahlzeit habe ich nicht mehr viel, was ich meiner kleinen anbieten kann. Da sie jeglichen Nachmittags- und Abendbrei verweigert, kann ich sie doch nicht nur mit Joghurt füttern. Das ist alles was sie isst, abgesehen von einer halben Scheibe Toast am Abend. Ich stille jetzt wieder viel häufiger als sonst, was jetzt nicht so schlimm ist, aber es muss doch noch was geben, was ich ihr sonst anbieten kann.
Z. b. die Rezepte ab dem 10. Lm aus dem Buch „Kochen für Baby, Dagmar von Cramm, GU Verlag“, kann ich ihr davon schon was machen und versuchen, ob sie es isst? Was mich nur wunder, die Apfel-Hafer-Brötchen werden mit Honig zubereiten, ist das nicht noch zu früh? Oder die Flocken-Pfannkuchen würde ich auch ausprobieren, aber sind denn 2 Eier ok?
Meine Kleine ist so aktiv, sie krabbelt oder läuft mit unserer Hilfe, also sie ist fast ununterbrochen in Bewegung und ich habe schon das Gefühl, das ihr das vorhandene Essen nicht reicht. Ich versuche auch immer wieder ihr Breie zu geben, Früchte mit Getreide oder so, aber nicht mit viel Erfolg.
Ich kann natürlich auch vorerst wieder mehr stillen, wenn die genannten Rezepte noch zu früh sind und wir warten noch die paar Wochen ab.
Vielen Dank :-)
Mitglied inaktiv - 21.01.2011, 15:12
Antwort auf:
Fragen zur Einführung Familienkost!
Hallo,
würde gerne die Waffeln für meine Maus machen, kann ich anstatt des Ei 2 EL Zitronensaft und 1 EL Wasser dazu tun, wie du mir das schon mal geschrieben hast? Und bei den Apfel-Hafer-Brötchen den Honig mit Agavendicksaft tauschen? Kann ich eigentlich den Agavendicksaft allgemein gegen Zucker austauschen?
Ich möchte meiner kleinen nur ein paar alternativen anbieten, die sie Probieren kann. Sie soll die Möglichkeit haben, verschiedene Sachen zu probieren.
Dankeschön.
Schönes Wochenende :-)
Mitglied inaktiv - 22.01.2011, 16:09
Antwort auf:
Fragen zur Einführung Familienkost!
Hallo SteWasBaby
du kannst sämtliche Rezepte ausprobieren, die du in dem Kochnuch findest. Schön wäre, wenn es dir auch schmeckt :-) Dann könnt ihr zusammen essen.
Erhitzter Honig ist kein Problem. Du kannst auch Aagvendicksaft nehmen.
du kannst ab dem 10. Lm (erst noch selten) Gerichte geben, in denen Eier verarbeitet wurden. Aber erst mal nur kleinere Mengen. D.h. im Rahmen der Familienkost ist das schon erlaubt, (wenn dein Kind keine Allergie gegen irgendetwas hat).
So ein richtiges Frühstücksei oder ein Omelett sollte noch ein bisschen warten. Sollte dein Kind allerdings mal mehr essen, wäre das natürlich auch nicht schlimm.
Eier in Keks oder Kuchen wäre in Ordnung.
Gerichte mit Eigelb könntest du ebenfalls geben. Gekochtes Ei ist schwerer verdaulich, rohes Ei ist kritischer, wegen Salmonellen...Immer schön durchgaren!
Schupfnudeln bspw, die ja nur einen geringen Eianteil haben, wären durchaus drin.
Wenn Ei, dann besser eben erst mal nur das Eigelb.
Zum Theme Zucker findest du hier noch ein paar Informationen:
http://www.rund-ums-baby.de/kochecke/beitrag.htm?id=26203&suche=rohrohrzucker&seite=1#start
Lass dein Kind querbeet probieren. Biete Nudeln an, mit oder ohne Sosse, Kartoffelbrei (frisch zubereitet) Pizza etcetc.
Grüße
von
Birgit Neumann
am 23.01.2011
Antwort auf:
Fragen zur Einführung Familienkost!
Vielen herzlichen Dank für deine Antwort.
Ich werde auch demnächst die Rezepte ab dem 10 Lm. ausprobieren und mit meiner kleinen zusammen kosten. Bin auch schon sehr gespannt.
Kannst du mir vielleicht sagen, welcher Honig am Besten eignet, Rapshonig oder Akazienhonig? Werde erst mal den Agavendicksaft ausprobieren, nur dann weiß ich schon mal, welcher Honig besser ist.
Des weiteren hätte ich noch eine Frage. Wie ich schon mal erwähnte, koche ich für meine kleine nur vegetarisch mit Haferflocken, ca. 2 mal die Woche bekommt sie Fleisch aus dem Becher. Reicht das oder sollte ich ihr mehr Fleisch geben? Sollte ich bei dem vegetarischem Essen vielleicht noch was anderes dazu tun oder sind Haferflocken ausreichend?
Möchte nicht, das es ihr an Eisen oder sonstiges fehlt.
In dem Essen kommt auch noch Rapsöl, pro Portion (ca. 250g) 1 EL, 100 %iger Apfelsaft, Kartoffeln, verschiedene Gemüsesorten und zwischendurch auch Obst.
Nochmals vielen Dank für die Bemühungen.
Mitglied inaktiv - 25.01.2011, 02:01
Antwort auf:
Fragen zur Einführung Familienkost!
Hallo
Akazienhonig schmeckt weniger stark nach Honig. Rapshonig, da hell, ist auch okay. Der ist cremiger. Akazienhonig flüssiger. Kommt also drauf an, wie es dir lieber ist :-)
Isst du selbst Fleisch? Oder kocht du auch für dich keines?
Grüße
von
Birgit Neumann
am 26.01.2011
Antwort auf:
Fragen zur Einführung Familienkost!
Hallo.
Wir sind beide Vegetarier, somit koche ich überhaupt kein Fleisch, auch kein Fisch.
Ich hätte aber keine Probleme damit, etwas mit Fleisch zu kochen, da ich aber irgendwo mal gelesen habe, das die kleinen nicht so viel Fleisch essen müssen und meine Hebamme mir damals auch gesagt hat, ich bräuchte ihr überhaupt kein Fleisch zu geben, habe ich bis jetzt noch nichts gekocht und nur fertig Produkte gekaut.
Meine Hebamme ist auch Vegetarier. Ich möchte meine kleine aber nicht vegetarisch ernähren, sie soll alles kennen lernen und wenn sie mal in dem Alter ist, kann sie selber entscheiden, ob sie es möchte oder nicht.
Ich könnte auch im wechsel kochen, einmal Fleisch und einmal vegetarisch oder auch nur Fleisch. Nur wenn sie noch nicht so viel Fleisch braucht, kaufe ich das erst mal oder ich kann auch zwei Mahlzeiten kochen und alle zwei drei Tage das Essen tauschen, da es ja so wie so eingefroren wird.
Sobald sie das mit den Stückchen besser hin bekommt, werde ich jeden Tag kochen und die Rezepte ab dem 10 Lm. aus dem Buch „Kochen für Baby, Dagmar von Cramm, GU Verlag“ ausprobieren. Bei den Rezepten mit Fleisch kann ich dann für uns was anderes dazu machen.
Sollte es nicht zu viel für die kleine sein, jeden Tag Fleisch zu essen, koche ich es selber, ist für mich überhaupt kein Problem.
Lieben Gruß
Mitglied inaktiv - 28.01.2011, 00:31
Antwort auf:
Fragen zur Einführung Familienkost!
Hallo
gewöhne dein Kind einfach an eure Familienmahlzeiten, die vegetarisch sind. Lass ihr bei anderen Leuten, Oma?, Freunde, die Gelegenheit alles zu probieren, auch Fleischgerichte und ergänze nach Gusto manche Gerichte zu Hause entsprechend. Bspw mit einfachen Mitteln wie Würstchen, Hackbällchen, wie es deine Kleine dann eben mag. Gib bspw irgendwann auch Wurst auf Brot und überlasse ihr die Wahl.
So hast du gute Kompromisse.
Grüße
von
Birgit Neumann
am 29.01.2011
Antwort auf:
Fragen zur Einführung Familienkost!
Hallo.
Vielen Dank für die hilfreichen Tipps. Genauso werden wir es auch machen, da der Rest der Familie leidenschaftliche Esser sind.
Vielen Dank für alles.
Grüße
Mitglied inaktiv - 29.01.2011, 23:19
