Hallo Bigit!
Ich bitte dich nochmals um einen Rat bezüglich des Essverhaltens meines Sohnes (13 Mon.)
Er isst zur Zeit Folgendes:
Stillen (nach wie vor sehr viel - sowohl tagsüber als auch nachts)
Familienkost:
Morgens: manchmal einige Bissen Brot mit Butter
ZM: „Nanga“ (= (Mais)Stangerl aus gepufftem Biomais) od. „Nane“ (=Banane)
Mittag:
an guten Tagen ca. 90g Gemüse- Fleisch-Brei (mag nur 2 Sorten Gläschen)
+ kl. Mengen: Nudeln mit Butter, Kostproben von gekochtem Gemüse
ZM: Banane, Stangerl oder Briochekipferl, manchmal Apfel
Abend: ev. ein paar Bissen Brot
Er hat gerade Laufen gelernt und flitzt nun am Liebsten den ganzen Tag herum … Das Sitzen am Familientisch ist daher recht schnell zu langweilig für ihn…
Banane und Maisstangerl liebt er und würde sie wohl zu jeder Mahlzeit essen… Es gefällt ihm vor allem auch, dass er sie „im Gehen“ essen kann…
- Wieviel Banane am Tag darf er denn essen? Ich beschränke sie auf ca. 2 „babyfaustgrosse“ Stücke (ca. 1/2 Banane pro Tag)… ist das ok?
- Ist es noch ok wenn er sich zur Zeit mengenmäßig hauptsächlich vom Stillen bzw. den Zwischenmahlzeiten (siehe oben) ernährt?
Danke ! Lg Claudia
von
ClaudiaJonas
am 03.04.2014, 21:05
Antwort auf:
Essverhalten meines Sohnes (13 M.)
Hallo Claudia
wichtig wäre, dass ihr regelmäßige Mahlzeiten, am besten 5, habt, zu denen sich dein Kleiner satt essen kann. Durch diese gemeinsamen festen Mahlzeitenrituale erlernt dein Kleiner langfristig gute Essgewohnheiten. Es zählt weniger die Menge - da du noch viel stillst - als vielmehr das Erlebnis und die neuen Eindrücke, kurzum die Esskultur.
Bleibe noch ein klein wenig bei den bewährten, von deinem Kind gerne gegessenen Breien im Gläschen, die du auf einem Teller servieren solltest.
Trotzdem könntest du Gläschen immer weiter in den Hintergrund drängen und stattdessen selbst kochen. Die einfachen Zutaten dürfen breiig, zerdrückt, klein geschnitten angeboten werden und sollten zum selbst essen animieren.
So gestaltet sich das gemeinsame Mahl bei Tisch auch wieder interessant für deinen Kleinen.
Du musst wissen:
Essen dient in diesem Alter nicht mehr nur der Ernährung, sondern auch als Spiel zum Sammeln von Sinneseindrücken.
Insgesamt kannst du dein Kind dadurch spielerisch ans Essen heranführen und das offerierte Speisenangebot erhöhen.
Die Kleinen unterscheiden auch noch nicht wirklich zwischen Spiel und Mahlzeit. Für sie ist alles spannend.
Sie beobachten ihre Mitwelt und imitieren gerne. Deshalb sind die Speisen besonders begehrt, die andere Familienmitglieder essen, Dinge die sie immer und immer wieder sehen. Ein Brötchen kann zerlegt werden, die Kruste bröckelt ab, das Innere ist weich und lässt sich formen, wie Knete. Es kann gut geschluckt werden. Die Kleinen begutachten die Speisen, die auf dem Tisch stehen sehr genau. Kontinuität ist deshalb wichtig. Sie untersuchen die Dinge zuerst mit den Händen, dann mit dem Mund und manches wird dabei geschluckt und manches aber wieder ausgespuckt. Butter ist oft ein interessantes Untersuchungsobjekt. Da werden die Finger versenkt, oder Nudeln werden auf den Boden geworfen, der Belag vom Brot heruntergeholt und gekostet, der Belag nur abgeleckt, Hände im Kartoffelbrei gebadet....
Kinder wollen alles BE-GREIFEN. Es heisst, dass möglichst viele Sinne beteiligt sein sollten, damit etwas nachhaltig prägt.
Essen ist für die Kleinen nicht nur Nahrungsaufnahme, sondern ein Erlebnis für alle Sinne. Sie unterscheiden gar nicht so stark zwischen Spiel und Essen. Beides gehört für sie zusammen. Das heisst, du kannst dem am Anfang etwas entgegenkommen, in dem du die Zutaten bspw als Bild auf einen Teller legst. Dann können zuerst die Augen von einem "Gesicht" gepickt werden
Schneide Butterbrot in kleine Stückchen, die dein Kind selber essen kan
Beim Laufen, d.h. zwischendurch sollte dein Kleiner besser nichts essen - wegen der Verschluckungsgefahr. Im Kinderwagen sitzend- das wäre so gesehen besser. Aber auch hiervon wird eher abgeraten, damit die Kleinen lernen am Esstisch sitzend zu essen.
Grüße
B.Neumann
von
Birgit Neumann
am 05.04.2014