Frage: Essplan für 13 Monate altes Kind

Hallo liebes Expertenteam, mein Kleiner ist jetzt ca. 13 1/2 Monate alt und ich bin mir recht unsicher in Sachen altersgerechter Ernährung für ihn. Da er erst 4 Zähnchen hat, trau ich mir mit der festen "normalen" Nahrung als echte Mahlzeit noch nicht so recht. Hier unsere Essensübersicht - bitte werfen Sie mal einen Blick drüber. Anregungen und Verbesserungsvorschläge herzlich gerne erwünscht! morgens ca. 8 Uhr ca. 230 ml Kindermilch ausm Fläschchen (das gemeinsame Kuscheln und dazu sein Fläschchen im Bett braucht er noch sehr) mittags Hipp Gläschen 230g ab 12 Monate, verschiedene Sorten leicht stückig mal mit Nudeln, mal mit Hühnchen, etc. immer mit Gemüse, als Nachtisch Obstmus dazu stilles Wasser aus dem Becher nachmittags 200g Obstbrei mit Reisflocken und Rapsöl, dazu stilles Wasser aus dem Becher abends 200g Milchbrei mit einem Stich Butter und eine kleine Portion Obstmus anschl. stilles Wasser aus dem Becher (sowie noch ein paar Happen nach Lust und Laune von unserer gemeinsamen Abendmahlzeit, wo er dann selber mit uns mitessen kann, mit den Händchen und seiner Kindergabel übt er da schon recht fleißig. Allgemein: Tagsüber kriegt er immer wieder stilles Wasser (er tobt viel rum), nachmittags auch mal einen kleinen Dinkelkeks zum Knabbern und ansonsten auch mal ein paar kleine Häppchen von den Dingen, die ich tagsüber esse, damit er alles ein bisschen kennenlernen kann (ein kleines Stückerl Brot, etwas Käse, etwas Gurke, mal einen Schluck Milch, etwas Apfel usw...) Bei uns kann es leider berufsbedingt nur eine gemeinsame Familienmahlzeit geben - gekocht wird daher bei uns nur abends, tagsüber nicht. Sehr vielseitig sind wir also (noch) nicht wirklich. Bitte geben Sie uns doch ein paar Tipps und Anregungen! Wie lange kann er denn sein morgendliches Fläschchen noch haben? Vielen Dank im voraus für Ihre Hilfe Herzliche Grüße

von ChriStella58 am 28.06.2015, 00:16



Antwort auf: Essplan für 13 Monate altes Kind

Hallo ChriStella euer Plan ist soweit richtig gut. Dass ihr euer Kind fleissig mit essen lasst, das ist super. Das könntet ihr noch viel ausbauen und das Probieren auch auf das Mittagessen (sowie alle Mahlzeiten) ausdehnen. Klassische Babybreie kannst du immer weiter zurückdrängen. Serviere auch das Mittagsmenü von einem Teller und lass deinen Kleinen auch hier vermehrt selbständig essen. Zu seinem gewohnten Essen kannst du auch hier Basics wie gekochte Kartoffeln, Nudeln, Gemüse u.v.m. anbieten. Morgens und abends könntest du trotz minderbezahntem Gebiss vermehrt Butterbrotstückchen richten. Den Nachmittagsbrei dürdftest du komplett weg lassen und statt dessen einfach nur Obst geben. Ziel ist es jetzt, die Zeit zu nutzen, um eurem Kind mannigfaltigen Essgenuss beizubringen. Babykost immer weiter zu verdrängen und dabei die individuellen Bedürfnisse eures Sohnes zu beachten. Statt eines abendlichen Baby-Milchbreies könntest du einmal Grießschnitten geben. Sie sind ein Kompromiss zwischen Brot und Brei und dennoch Fingerfood aus "echtem" Essen. Somit erhält dein Kleiner für ihn gut essbare, wenig kauintensive Kost am Abend, bei der er sich gut satt essen kann. Denn viele Kinder sind abends zum ausgiebigen Kauen, zum satt essen, schon zu müde. Grießschnitten: 200ml Kuhmilch ca 35g-40g (*/-) Grieß Grieß mit der Milch in einem geeigneten Topf aufkochen, rühren, rühren, rühren und kurz quellen lassen, danach auf einen Teller streichen, stehen lassen, bis es gut fest ist. Das geht schnell. Jetzt kannst du entweder Motive ausstechen oder den festen Brei in Stücke schneiden, dazu etwas flüssige Butter, ggf nochmals erwärmen und Obstmus (selbst zubereitet?) zugeben. Morgens kannst du es mit Brot versuchen. Auch die Obstauswahl kannst du steigern. Der Sommer bietet die beste Gelegenheit dafür. Melonenstückchen, Erdbeeren, (evtl Kiwi), Pfirsich ohne Haut. Banane, reife Birne, evtl Papaya, Avocado, sind auch roh und frisch wunderbar ergänzende Obstsorten, die zusammen mit deinem Kleinen im Verlauf des Vormittags - oder nachmittags - essen könntest. Mit den Kauleisten kann er die weichen Stückchen zerdrücken und schlucken. Je nach dem, wie viel Kuhmilch dein Kind im Gesamten täglich zu sich nimmt, bleibt evtl noch Kapazität für einen Nachmittagssnack aus Naturjoghurt (ggf mit Obst). Hartes Obst wie bspw Apfel kannst du auf einer Reibe fein reiben. Obst könntest du auch zu Mus verkochen. Auch Fruchtriegel sind bei den Kleinen beliebt, ebenso Quetschies oder Getreidewaffeln etc. Das Mittagessen (bei euch eher Abendessen) könntest du in Anlehnung an Babybrei bspw so gestalten: Frisch zubereiteter Kartoffelbrei neben bspw Fleischbrei aus dem Gläschen, dazu in Butter geschwenkte und leicht gewürzte Gemüsestückchen dieses Gericht dürftest du bspw eine ganze Woche auf diese Weise geben, damit sich dein Kleinern daran gewöhnen kann. Kleinen Nudeln (Buchstaben) mit geraspeltem, gedünstetem (evtl leicht gewürzt plus Öl oder Butter) Gemüse, dazu Hühnerfleisch vom Familientisch klein geschnittene Pizzastückchen Lasagne kleingeschnittene Spaghetti mit kindgerechter Bolognesesosse Es ist also alles prima bei euch. Mit bald weniger Babybrei und mehr frischer Kost, die auch zum Kauen animiert, wird alles noch besser. Kauen sollte trainiert werden, um die Kaumuskulatur zu stärken. Achte nur darauf, dass das Essen weich genug ist, um mit den Kauleisten und dem Gaumen zerdrückt ("gekaut") zu werden, damit es anschliessend gut geschluckt werden kann. Harte kleine Stückchen (bspw sogar Himbeerkernchen - in Marmelade - gilt als bspw weniger gut geeignet, Nussstückchen oder Saaten, Körner unbedingt meiden!) haben im Babyessen keinen Platz. Die meisten anderen Speisen sind geeignet. Das Fläschchen ist eine Weile noch okay, wenn es schliesslich unerlässlich ist. Mit etwa Beginn des 2. Lj sind viele Babys theoretisch bereit, um auch aus Tassen und anderen Trinkgefäßen zu trinken. Doch nur wenige entbehren ihr geliebtes Fläschchen. Gut wäre, wenn statt des Nuckels bald ein anderer Trinkaufsatz drauf kommt. Doch auch ein nicht entbehrbarer Nuckel muss sein, wenn dein Baby darauf partout nicht verzichten kann/will. Bei manchen Babys ist das Nuckelbedürfnis ausgeprägter und kann bei der Milchflasche, einmal (-bis zwei mal) am Tag durchaus noch beibehalten werden. Das Trinken aus Bechern darf trotzdem weiterhin fleissig geübt werden und Dauernuckeln (auch beim Wasserfläschchen) sollte vermieden werden. Kuhmilch, die mit dem 2. Lj die Säuglingsmilch allmählich ablöst, sollte zwar aus Tassen angeboten werden - das hat aber auch vor allem die Begründung darin, dass Kuhmilch nicht in zu großer Menge getrunken werden soll und bei der Flasche schnell mehr getrunken und gefordert werden könnte, als gemeinhin empfohlen. Die Empfehlung liegt bei etwa 300 ml Milch und Milchprodukte am Tag, für 1-jährige. Von der Flasche mit Kuhmilch wird vor allem also auch deshalb abgeraten, weil die Kleinen sonst zu viel Kuhmilch konsumieren könnten, weil sie die gewohnten Trinkmengen beibehalten möchten. Also dann Grüße B.Neumann

von Birgit Neumann am 29.06.2015