Frage: Ernährung 11. Monat

Hallo, unser kleiner ist nun 11 Monate und isst so ziemlich alles, was wir ihm vorsetzen und leidet auch an keinen Allergien (ich hoff, das bleibt so). Allerdings steht langsam der nächste Schritt an, nämlich die Essensumstellung von Brei zu Tisch. Momentan sieht der Essensplan so aus: Morgens (zwischen 4 uhr u 6 Uhr): 210 ml PRE-Milch Vormittags (9.30 Uhr): 1/4 Apfel + 1/2 Banane Mittags (12 Uhr): 220 g Gläschen + 60 g Obstbrei (Apfel, Birne) Nachmittags (15.30 Uhr): 190 g Obst mit Müsli Abends (19 Uhr): Getreide-Milch-Brei Trinken: Mit Müh + Not 210 ml am Tag Wasser mit ein bisschen Saft Mit welcher Mahlzeit fange ich nun am Besten zum Umstellen an und was kann ich ihm in welcher Menge geben? Nudeln, Kartoffel u Gemüse hat er schon probiert, wenn wir essen. Wir essen mal mittag, mal abends warm ... sind viel unterwegs und halten uns nur an den Essenszeitplan vom kleinen ... Ohne Rhytmus gehts ja nicht ... Vielen Dank für die Hilfe ...

von Maus_muc am 18.02.2013, 08:33



Antwort auf: Ernährung 11. Monat

Hallo Maus_muc den ersten Anfang der Familienkost habt ihr bereits gemacht, wobei auch euer Kind Freude daran hat. Die Umstellung von Brei zu fester Kost darf ruhig dauern. Es ist in der sog.Familienkost durchaus sinnvoll auch weiterhin solche Kost anzubieten, die langfristig gut gegessen werden kann. Familienkost ist ganz einfach. Sie löst die Breiphase nicht unmittelbar ab, sondern der Übergang ist schleichend. Es ist genau der richtige Zeitpunkt, um deinem Baby neue Essgenüsse anzubieten. Biete auf einem Teller kleingeschnittene, dünn mit Butter bestrichene, von der Brotkruste enfernte, Brotstückchen an. Idealerweise greift dein Kind freudig zu und ist begeistert von dieser neuen Art des Essens. Auch abends oder mittags/nachmittags darfst du Probierhappen von den üblichen Familienspeisen abgeben. Bereite das Essen so zu, wie es dir schmeckt. Einzig auf zu viel Salz und zu viel Gewürz. sowie Scharfes solltest du verzichten. Auch zu viel Fertigessen möglichst meiden. Gib einen Teller oder eine Schüssel, in die du Basics wie Nudeln, Kartoffel oder Gemüsestückchen/stäbchen) füllst. Die Dinge kann dein Kind auch erst mal nur zunächst spielerisch erkunden, was auch, oder eben bevorzugt in diesem Alter, mit dem Mund geschieht. Wenn er da noch nicht macht, kommt das vielleicht noch. Oder hat er generell Probleme mit der Hand? Steckt er sich auch sonst nichts in den Mund? Der Forscherdrang ist in dieser Altersphase sehr ausgeprägt und alle Sinne wollen beschäftigt sein. Nicht nur die Konsistenz (Stückchen), sondern auch die Vielfalt charakterisiert die Familienkost. Es müssen niemals Riesenmengen von Neuem gegessen werden. Oft reicht es auch, wenn das Kind die Bereitschaft zeigt, überhaupt zu probieren. Auch wenn es nur bspw eine einzige Erbse wäre. Beim nächsten Mal wären es dann zwei und so weiter. Gib ruhig weiterhin den gewohnten Brei, falls gewünscht oder gefordert, denn das vermittelt deinem Baby Sicherheit, und durch Neugier wird sich das Repertoire langsam erweitern. Statt der üblichen geschmacklosen Brei kannst du trotzdem mit Familienkost weitermachen und diese entsprechend aufbereiten, wenn es erforderlich ist. Zerdrücken, pürieren, mischen... Ab dem 10. Lm ist das Kennenlernen und erste Annäherungen an die Familienkost schon besonders wertvoll, weil Babys diesen Alters noch neugierig sind. Diese Neugier weicht mit fortschreitendem Alter einer Skepsis. Deshalb ist es wichtig, dass die Kleinen jetzt schon viel Gelegenheiten bekommen neue Geschmacksrichtungen, Aromen etc kennenzulernen. Dafür reichen kleine Mengen. Dein Kind darf mitessen - aber es muss keine üppigen Portionen von dem neuem und unbekannten Gericht essen, Dein Kind kann diese Esserfahrungen zunächst noch als spielerischen Anreiz nehmen, um Essen mit allen Sinnen zu erfahren und sich vorerst noch an den üblichen Breien satt essen. So kann dein Kind die unterschiedlichen Geschmäcker und Konsistenzen unterschiedlicher Nahrungsmittel kennen lernen. Familienkost ist Erlebnis! Lass dein Kind riechen, kosten, matschen, picken, kosten, kauen, lecken, abbeissen, bei dir mitessen, u.v.m. Nicht nur die Konsistenz (Stückchen), sondern auch Vielfalt charakterisiert die Familienkost. Und neue Geschmackserlebnisse, spielerisch erlebt, sind in diesem Alter sehr wichtig für die spätere Akzeptanz von Essen. Es müssen niemals Riesenmengen von Neuem gegessen werden. Oft reicht es auch, wenn das Kind überhaupt nur probiert. Auch wenn es nur bspw eine einzige Nudel ist oder ein Bissen Bratwurst - von Mamas Teller. Beim nächsten Mal sinds zwei und so weiter. Um Essen zu lernen, d.h. Essbares von nicht Essbarem zu unterscheiden, hilft das sog. soziale Lernen. So kann die Neophobie am besten überwunden werden. Kinder lernen durch Nachahmung und Wiederholung. Sie suchen sich hierzu Vorbilder. Langsam und unmerklich lässt sich die Palette der Gerichte erweitern. Den Zeitpunkt dafür bestimmen oft unerwartete Momente und Situationen. Manchmal ist so eine Situation nicht der Esstisch, sondern vielleicht der Spielplatz, bei der Oma, im Urlaub, im Restaurant etc Schaue auch, dass du adäquates Esseverhalten vorlebst. Iss selbst das, was du gerne magst, Iss auch immer wieder die gleichen Sachen, im Wechsel. Routine, Rituale. Geht zusammen einkaufen, erfreut auch an der Farbenpracht der Obsttheke, esst daheim zusammen etwas, das ihr gerade gekauft habt. Koche doch mal frische Marmelade und lass dein Kind direkt aus dem abgekühlten Topf probieren. Rede dabei ganz viel mit ihr und erkläre, was du tust. Kinder wollen alles BE-GREIFEN. Es heisst, dass möglichst viele Sinne beteiligt sein sollten, damit etwas nachhaltig prägt. Riechen, Sehen, Fühlen, Schmecken... Spielerisch erlebt, immer wieder die gleichen Dinge präsentiert, mit vielen Sinnen erfahren, das prägt nachhaltig. Ermuntere dein Kind immer wieder dazu, mal etwas Neues zu probieren. Denn nur darüber können neue Esserfahrung gesammelt werden und neue Dinge akzeptiert werden. Das kann die Auswahlpalette vergrößern und Appetit auf Neues bilden. Konkret könntest du folgendes tun: Morgen und abends gibst du Brot und Milch (bald Kuhmilch, zum Gewöhnen jetzt schon kleine Mengen aus einer Tasse) oder wahlweise ein Müsli. Dazu Probierhappen von eurem Essen, vor allem wenn euer Kind selber möchte. Mittags Brei und breiige Speisen und feste Sachen plus Familienkost Nachmittags ggf Obst. Als Getränk bietest du Wasser an. Mit steigendem Anteil fester und zunehmend salziger Kost, wird auch Durst entstehen. Bis dahin reicht die Trinkmenge vollkommen aus. Also dann Grüße B.Neuman

von Birgit Neumann am 20.02.2013



Antwort auf: Ernährung 11. Monat

Hallo Frau Neumann, was ist denn der Unterschied von Milch zu Kuh-Milch? Ist mit Kuh-Milch die Frischmilch gemeint? Also das mit dem Butterbrot am Abend klappt soweit gut und Tim hat auch endlich mal zwei nächte komplett durchgeschlafen. Vor dem schlafengehen bekommt er 200 ml warme Milch. Allerdings kommt er jetzt wieder um 4.40 Uhr und da kann gibts dann die PRE-Milch Flasche. Ich kann ihm ja da schlecht sein Müsli / Brot geben. Gegen halb zehn, nachdem er dann aufgestanden ist, sind wir weiterhin beim Obst - da isst er nämlich jetzt viel weniger, als wie da, als er noch Getreide-Milch-Brei abends bekam. Mittags und Nachmittag hat sich nichts geändert. Nur dass das Obst jetzt nicht mehr geraspelt werden darf, sondern der junge Mann stückchen möchte (was auch gut so ist ;-)) Grüße Andrea

von Maus_muc am 27.02.2013, 10:44