Frage: Eiweiß

Sehr geehrte Frau Neumann, ich lese hier ja schon lange in diversen Foren mit aber irgendwie hatte ich mich bisher nie in Ihres verirrt. Ein Fehler, wie ich bemerkt habe. Ich bin begeistert von Ihren tollen, den Kindern zugewandten Antworten. Nirgends ein "da muss man konsequent abstillen" oder ähnlich auf Zwang basierendes Prinzip. Und so tolle Rezepte! Es macht Freude in ihren Antworten herum zu stöbern. Nun zu meinem eigentlichen Anliegen. Meine Tochter ist 2,5 Jahre alt und wir ernähren uns vegetarisch und mit Fisch. Bekommt sie es von anderen angeboten oder sind wir eingeladen verbiete ich das Fleisch aber nie. Wir haben vor Kurzem an der VeChi Studie teilgenommen. Dabei bekamen wie folgendes Ergebnis: Versorgung mit allen Vitaminen, Mineralien, Ballaststoffen und Flüssigkeit bei 100% mit Ausnahme des Vitamun D, da ja keiner mit einberechnen kann wie viel Sonne sie tankt. Allerdings stand da auch " Eiweiß 400 %" und "Kohlenhydrate 43%". Also ich hatte vor der Studie zwar natürlich auf ein gesundes Angebote geachtet aber sie stets essen lassen was und wie sie mag. 400% Eiweiß erscheint mir nun aber nicht so prickelnd, so weit ich weiß ist das nicht gut, oder? Sie liebt halt Käse über alles. Da wären wir dann aber bei der Sache mit den Kohlenhydraten. Im Text stand bei der Auswertung man soll darauf achten dass diese bei mindesten 50% lägen und eigentlich die Hauptenergiequelle sein sollten. Meine Tochter verschmäht nun aber vehement Brot. Auf Grund einer Weizenallergie bei ihr und meinem Mann (das ist keine Glutenunverträglichkeit) und chronischer Verstopfung bei mir backe ich unser Vollkornbrot immer selbst. Ich habe viele verschiedene ausprobiert, sie isst es nur, wenn es komplett Mehlfrei ist (reines Saatenbrot). Sie mag keine normalen Nudeln, keine Kartoffeln, keinen Reis. Nur Linsen, Bohnen, Amaranth und Hirse gehen so ein bisschen. Ich mache ihr auch jeden Tag einen Quetschi, den sie selber mixen kann. Da ist immer Karotte und Süßkartoffel mit drin. Dennoch scheint das nicht zu genügen. Halten sie das für bedenklich? Wie könnte ich das ändern? Und wie reduziert man den hohen Eiweiß Konsum? (Sie mag keine Kuhmilch, bekommt selten Ei). Ich biete Aufstriche und täglich frische selbstgemachte Aufstriche an aber sie würde am liebsten nur Käse pur essen. Davon stelle ich nur noch wenig auf den Tisch, seit dem isst sie mehlfreies Brot mit Erdmandelcreme. Ansonsten wählt sie offenbar nur Sachen mit Eiweiß gerne. Achja und Sachen in Soßen verstecken geht nicht, sie isst niemals Soße... Wir hatten mal versucht statt Brot Müsli zu bieten, mein Mann isst so etwas auch immer zum Frühstück. Sie mag aber auch hier ausschließlich welches ohne Getreide. Nur Pseudogetreide sind ok. Buchweizen, Hirse, Amaranth, Leinsamen, Nüsse und Sonnenblumenkerne sind drin. Dazu mag sie Obstpüree statt Milch. (Sie trinkt immer Kokosmilch). Finden sie das ok oder denken sie wir sollten wegen der Kohlenhydrate und dem Eiweiß doch irgendwie was ändern? Mein Mann und ich essen übrigens gerne Kartoffeln, Reis, Brot etc. Sie sieht uns täglich solche Dinge essen und bekommt sie angeboten. Sie isst dann beim Mittag oft nur das Gemüse ohne Soße und 2 mal die Woche Fisch. Hirse etc. Isst sie mit. Danke in voraus und liebe Grüße

von Avraa am 17.06.2017, 10:56



Antwort auf: Eiweiß

Hallo Avraa vielen Dank für dein nettes Feedback, aber hmm, ob ich dir in dieser Angelegenheit jetzt, ebenfalls zu deiner Zufriedenheit antworten kann? Leider kann und darf ich dir im Rahmen meiner Arbeit hier im Forum nämlich keine individuelle Ernährungsberatung geben. Ich kann dir hier nur sehr allgemein antworten - ich hoffe, dass es dir trotzdem weiterhelfen wird. Soweit ich deine Schilderung verstanden habe, liegt das größte bei der Auswertung genannte "Problem" eigentlich "nur" beim übermäßigen Käsekonsum. 400 %, das ist tatsächlich deutlich zu viel und es wäre gut, etwa zu ändern - und das klappt auch ganz schnell und unkompliziert - reduziere einfach das Käseangebot - Problem gelöst :)* Ca 15 g Schnittkäse wie Gouda, Edamer (= ca 1/2 Scheibe) oder 30 g Weichkäse (Camembert ohne Rinde), ca 30-40g Frischkäse, 100 g Joghurt ersetzen ca 100 ml Kuhmilch (Trinkmilch). Welche Käsesorte mag sie eigentlich besonders gerne? Deine Tochter braucht mit 2,5 Jahren täglich etwa 330 ml Kuhmilch. Das entspräche ca grob 50g Schnittkäse. Überschaue doch einfach mal während einer Woche, wie sich der Appetit deiner Tochter verändert, wenn du den Käsekonsum reduzierst. Je weniger sich deine Tochter mit Käse sättigen kann, desto mehr Appetit/Hunger kann sie für andere Lebensmittel entwickeln. Hunger ist immer eine wichtige Voraussetzung, um zu essen, um Sachen zu probieren, um kleine Portionen zu essen, zu kosten , zu bewerten, zu erleben, zu schmecken. Käse macht übrigens auch aufgrund der Eiweiße lange satt.... Deine Tochter kann durchaus noch viele neue Gerichte und Leckereien entdecken. Wie wäre es zum Frühstück mit einem Haferflockenmix mit Kokosdrink, gepufftem Amaranth, klein geschnittenen Datteln und zerdrückter Banane? Wie wäre es für deine Tochter zur Abwechslung und zum Ausprobieren einmal mit einem helleren Dinkelbrot? Hat deine Tochter schon einmal Brötchen gegessen? Oder eine Dinkelbrezel? Idee: Mäuse-Brötchen: 170g Mehl (1050 Dinkel) 80g Haferflocken 12g Butter 10g Hefe 3g Salz 150 ml Wasser alles zusammen kneten, bis der Teig die richtige Konsistenz hat. Teigruhe. Teig auf eine bemehlte Arbeitsfläche geben. Mit der Teigkarte 4 Teile abtrennen. Von den Teigkugeln jeweils ein kleines Stück (fürs Schwänzchen) wegnehmen. Die Teigkugeln jetzt nacheinander zu Brötchen formen. Die Kugel etwas langziehen und in der Mitte einmal falten. Den Brötchen jeweils eine Mäusechenform geben, in dem du vorne ein Schnäuzchen formst und mit dem kleinen Teigstückchen jeweils Schwänzchen rollst und an den Teig anzwirbelst. Forme Öhrchen und drücke zwei Haselnüsse für die Augen über das Schnäuzchen hinein. Mäuse auf ein Backblech legen Brötchen abdecken und ca 1h gehen lassen. Ofen vorheizen auf 230°. Vordem Backen die Brötchen mit Wasser besprühen und das Blech in den Ofen schieben. Temperatur auf 200° drosseln. ca 22-27 min backen Brötchen heraus holen und auskühlen lassen. Und wie wurde eigentlich die Allergie festgestellt? Und habt ihr damals sog. Erlaubtlisten bekommen, oder sogar eine Ernährungsberatung? Hast du das Ganze schon einmal ausführlich mit dem KiA besprochen, wurde eine umfassende Diagnostik gemacht, auf weitere Allergien getestet, Zöliakie definitiv ausgeschlossen? Mag deine Tochter selbstgemachte Pommes? Süßkartoffelpommes? noch mehr Ideen: Quiche 225g Dinkelmehl Type 630 80g Butter 1 Eigelb 1 Prise Salz ca 40 ml Wasser Teig kneten ruhen lassen, in Pizzablech (Backpapier) , bei 200° ca 10 min vorbacken 1 Becher Schmand, 1/4 Becher Sahne 2 Eier, Gewürze verquirlen, kräftig würzen Gemüse: ca 500g (oder mehr) Gemüse (2 kleine Pak Choi, 1 Möhre, 1 Stange Lauch, etc nach Wahl, Gemüse putzen, waschen, klein raspeln, oder schneiden, in etwas Butter dünsten, bis es weich aber noch nicht zu weich ist. Gewürze zugeben, würzen und kräftig abschmecken (Salz, Pfeffer, Paprikapulver). Den vorgebackenen Quicheteig mit dem Gemüse belegen, die Eier-Milch darüber giessen. Käseflöckchen darauf verteilen. Und i Ofen für weitere ca 30 min backen. 1 Handvoll Mozzarella gerieben Gebäck mit Apfeldicksaft 160-180g Dinkelmehl Type 630 50g Hafermehl 75g kalte Butter 4 EL Birnen-oder Apfeldicksaft 1 Msp Vanillepulver 2 Eigelb aus den Zutaten einen Knetteig kneten, ggf Mehl oder Flüssigkeit zugeben, bis ein glatter Teig entsteht. Teig in Folie wickeln und mind. 1 h im Kühlschrank ruhen lassen. Zur Weiterverarbeitung etwas Mehl auf einer glatten Fläche austeilen. Kleine Stücke vom Teig abschneiden und jeweils mit Mehl ausrollen. Motive ausstechen. Auf ein Backblech mit Backpapier mit Abstand zueinander setzen. im Vorgeheizten Ofen (180°) ca 12-15 min backen. Anschliessend auskühlen lassen und nach Belieben verzieren Kürbisspätzle: Mengenverhältnisse in etwa: 1 Ei 110g Dinkelmehl 125g Kürbismus (bspw aus Babygläschen/Babybrei) Salz aus den Zutaten einen Spätzleteig herstellen, quellen lassen. In siedendem Salzwasser Spätzle kochen. Den Teig, wenn Spätzlepresse o.ä. fehlen, einfach in einen Spritzbeutel oder TK-Tüte füllen und in das kochende Wasser drücken. Wenn sie an der Oberfläche schwimmen, mit einer Schaumkelle abschöpfen, in einer Pfanne mit geschmolzener Butter geben, kurz anbraten, fertig. Also dann Viele Grüße Birgit Neumann * Der übermäßige Verzehr (längerfristig) von Kuhmilcheiweiß im Kindesalter gilt neueren Studien zufolge als ein möglicher Ursachenbaustein für die spätere Entwicklung von Übergewicht und man vermutet vage einen evtl Zusammenhang zur Entstehung von Diabetes. Warum meinst du, dass dein Kind so enormen Appetit auf Milchprodukte/Käse hat? Bei der Käseverdauung entstehen auch mehr oder weniger sog. Exorphine, die für gute Laune sorgen. Sie wirken ausserdem beruhigend. Vielleicht gibt es da einen Zusammenhang? In Wachstumszeiten ist übrigens ein kurzfristig appetitgesteuerter, höherer Milchkonsum durchaus in Ordnung. Langfristig sollte die Menge aber besser doch im Rahmen bleiben.

von Birgit Neumann am 19.06.2017



Antwort auf: Eiweiß

Noch als Ergänzung: In ihrem Müsli sind wie gesagt ganz wenig Leinsamen drin. Meine Tochter trinkt aber sehr viel Wasser. Immer. Sie hatte noch nie Probleme mit Verstopfung oder so. Die Samen sind beim Kauf der Packung nur halt schon drin und wir haben noch kein ähnliches Produkt finden können das sie mag.

von Avraa am 18.06.2017, 18:30



Antwort auf: Eiweiß

Ich danke Ihnen für die Antwort, natürlich hilft sie mir auf jeden Fall schon mal weiter. Ich habe mir jetzt nach Ihrer Antwort noch ein paar Gedanken gemacht und heute, ohne etwas zu ändern, mal beobachtet wie viel sie wovon eigentlich so isst. Also zu der Sache mit den 400% Eiweiß muss ich nochmal etwas schreiben. Sie meinten ca 50g Käse pro Tag (bzw. Eiweiß aus Kuhmilchprodukten) wären ok. Da ist sie ehrlich gesagt gar nicht mal so massiv drüber, wie ich jetzt vielleicht vermutet hätte. Klar, sie isst definitiv zu viel Käse, aber es geht noch. Wir hatten insgesamt 62g. (Ihr Lieblingskäse ist Tete de Moine - irgendwo sind da noch Akzente bei...) Die hohe Prozentzahl kommt glaube durch alles zusammen, was sie so isst. Sie wählt insgesamt gerne Sachen mit viel Eiweiß. Da meine Tochter offenbar jedes Essen verschmäht, das irgendwie "standard?" wäre (Brot, Nudeln, Kartoffeln, Reis) weicht sie auf andere sättigende Beilagen aus. Bohnen und Linsen zum Beispiel. Sie isst auch jeden Tag Spinatblätter (roh als Salat), sie liebt Lachs und Garnelen (leider alles ohne Brot, wenn es das zum Frühstück/Abendbrot gibt), Erdnüsse, Blumenkohl, etc. etc. Vieles davon gibt es auch als Aufstrich bei uns. Also Sachen aus Bohnen, Linsen, Erbsen und ähnliches. Das mache ich allerdings immer selber, da hier niemand gekaufte vegetarische Aufstriche mag. Es gibt noch Nussmuße, Mandelmuß und Erdmandelcreme. Sie schrieben jetzt, dass man nicht so viel Eiweiß aus Kuhmilchprodukten aufnehmen sollte. Trifft das denn auch auf die anderen Lebensmittel zu? Haferflocken im Müsli gehen leider auch wieder nicht so gut. Ich habe wirklich keine Ahnung wieso. Mein Mann isst zum Frühstück Haferflocken mit Himbeeren und Kakao. Das wollten wir ihr ursprünglich auch anbieten aber sie will keine Haferflocken. Buchweizenflocken sind dagegen in Ordnung. Jetzt isst sie das Dm Paleo Müsli. Haben schon viele andere probiert. Ansonsten isst sie Haferflocken aber mit, wenn sie irgendwo dran sind. Linsentaler oder ähnliches mit Haferflocken sind kein Problem. Ich habe bereits helle Brote getestet. Sogar Toast aus Dinkelmehl gemacht oder Kekse etc. Keine Chance. Nur wenn wir unterwegs sind nagt sie mal an einem Stück Brot mit Erdmandelcreme. Wobei sie lieber aufklappt und den Belag "runter lutscht". Bekommt sie einen Keks geschenkt und sieht andere Kinder damit rumlaufen, nuckelt sie auch daran herum. Sie nascht wie jedes Kind gerne, aber dann doch lieber anderes, wenn sie die Wahl hat. Heute habe ich mal mit ihr darüber geredet. Sie ist erst 2,5 Jahre, ich weiß nicht wie produktiv das war. Ich soll nun Aufstriche aus Mais, Erbsen, Karotten und Datteln machen. (Also nicht alles in einem natürlich) Ich werde mal schauen ob es Rezepte gibt und das versuchen. Eventuell ist etwas dabei, was den Käse ein bisschen aus dem Speiseplan verdrängt. Vermutlich mag sie ihn wegen mir so gerne. Ich esse leidenschaftlich gerne Käse. Allerdings keine Standardsorten wie Gouda. Die mag sie tatsächlich auch alle nicht. Zumeist Sennenkäse, Tete de Moine, Bergfex, Gruyere oder so was. Ich denke sie sieht bei mir wie gerne ich den mag und fing irgendwann auch an den zu essen und nun fragt sie auch immer mal nach einigen Sorten, die sie gerne hätte. Mein Mann und meine Tochter haben beide keine Zölliakie. Wurde ausgeschlossen. Die Weizenallergie ist nachgewiesen. Wir hatten auch eine Ernährungsberatung. Bei beiden tritt genau dasselbe Hautbild auf, wenn sie Weizen essen. Weshalb sie nun aber die anderen Mehle nicht mag kann ich nicht nachvollziehen. Ich probiere auf jeden Fall ihre Rezepte aus, vor allem das mit den Brötchenmäusen. Das ist eine ziemlich gute Idee. Ähnliches hatte vor langer Zeit mal mit dem Toast versucht und dort mit Ausstechern ein paar Bilder ausgestochen. Sie mag gerne Sterne aber essen wollte sie die nach ein paar Kostproben trotzdem nicht. Es wird alles nur runter gelutscht. Eventuell klappt das nun aber besser, da sie älter ist und mittlerweile auch auf so etwas anspricht, wenn ich das mit Salaten oder Gemüse mache. Ist das vermeiden von Mehl denn nun aber sehr schlimm? Ich weiß, dass glutenfreie Ernährung keinerlei Vorteil für nicht Zölliakie Kranke bietet aber schadet sie denn? Also sollte ich wirklich aktiv weiter versuchen sie zu irgendwas aus Getreide heran zu führen? Oder einfach warten ob sie doch irgendwann auf den Geschmack kommt. Laut der VeChi Studie scheint sie ansonsten keinerlei Mangel aufzuweisen. Sie isst lediglich zu wenig Kohlenhydrate aber theoretisch könnte ich einfach auf ihre Vorliebe eingehen und Pseudogetreide als Kohlenhydratquelle anbieten. Das heißt von mir aus backe ich mal was aus Buchweizen oder so. Die Nudeln aus Buchweizen mag sie ja auch. (Ebenfalls aus Linsen, Erbsen, Süßkartoffel und Bohnenmehl) Was es bei uns nicht gibt ist Soja und Produkte daraus. All diese Sachen enthalten nun aber wieder mehr Eiweiß als normale Getreideprodukte. Also um die Fragen nochmal zusammen zu fassen in der Hoffnung, dass sie allgemein genug sind. Schadet es insgesamt gesehen, wenn sie kein Getreide isst? Schadet der hohe Eiweißanteil auch dann, wenn er mitunter durch andere Produkte als Kuhmilcherzeugnisse zustande kommt? Glauben sie es könnte einen Grund dafür geben, dass sie kein Getreide mag? Wobei ich "Gluten" aus "kindlichem Instinkt vermeiden" aussschließe, Reis und Haferflocken haben doch auch keines und beides will sie nicht essen. Danke für Ihre Hilfe, lg Avraa

von Avraa am 19.06.2017, 21:45



Antwort auf: Eiweiß

Ah, ich wurde gerade von meinem Mann korrigiert. Es ist keine Allergie sondern nennt sich Unverträglichkeit.

von Avraa am 19.06.2017, 22:01



Antwort auf: Eiweiß

Hallo Avraa also, wie schon erwähnt, kann und darf ich dir im Rahmen meiner Arbeit hier im Forum Kochen für Kinder keine individuelle Ernährungsberatung geben. Mein Rat an dich ist darum dieser: Mache mit der Ernährung ungefähr so weiter wie bisher und versuche deiner Tochter auch weiterhin andere Lebensmittel schmackhaft zu machen. Bekoche sie nicht mit Extraessen, sondern serviere stets das, was ihr alle bei Tisch esst. Vermeide unbedingt Extraspeisen, damit deine Tochter die Chance hat, sich an Neues, durch Hunger zu gewöhnen. Verfahre nach den allgemeingültigen Empfehlungen für die Ernährung für Kinder, vor allem im pädagogischen Sinne und biete das Essen an, das du (nach bestem Wissen und Gewissen) für gut und richtig für eure Familie befindest. Kinder lernen Essen durch Anpassung und Imitation und Nachahmung, durch Vorbilder und vor allem durch Gewöhnung. Beim Käse, wie du schreibst, hat es auch genau so funktioniert. Deine Tochter wurde durch dich und dein genussvolles Voressen beim Käse bspw sehr neugierig, hat probiert und die sämtlichen Sorten für "gut" befunden. Wie schon erwähnt, kommt dem Käse eine besondere Eigenschaft hinzu. Er macht im weitesten Sinne "glücklich". Inwieweit Lebensmittel vertragen und verdaut werden, ist immer individuell verschieden. Viele Lebensmittel wirken mehr oder weniger zusätzlich auf psychovegetativer Ebene. Nimm hier als Beispiel den Kaffee. Der allererste Eindruck, den man beim ersten Kaffeegenuss bekommt, ist i.d.R. eher: weniger gut. Doch nachdem der Körper einen positiven Nutzen mit Kaffeegenuss in Verbindung bringen konnte, möchte man/frau "mehr". Und diese Funktionen kommen auch bei Käse zum Tragen. Interessant ist auch die besondere Vorliebe deiner Tochter für bestimmte Käsesorten, die qualitativ eher hochwertig sind : i.d.R. Rohmilchkäse - diese haben viele weitere positive Eigenschaften für den Organismus. Ich kann im Rahmen meiner Arbeit hier im Forum nun leider auch nicht beurteilen, ob du bei der Ernährung deiner Tochter tatsächlich etwas Gravierendes ändern solltest - sofern der Kuhmilchkonsum/Käse nicht überhand nimmt - sofern deine Tochter, laut KiA, gut gedeiht, sich gut entwickelt und wenn sie selbst insgesamt glücklich und zufrieden ist, keine Verdauungsproblem o.ä. hat. Wurdest du im Rahmen der Auswertung der Studie aktiv aufgefordert, etwas zu verändern - abgesehen davon, dass du den Kohlenhydratanteil erhöhen solltest? Du könntest hierzu bspw versuchen, dem Paleomüsli einen Anteil an Haferflocken (oder ggf Buchweizenflocken) beizumischen. Jeden Tag ein bisschen mehr, so dass es kaum auffällt. Oder du könntest gepufften Amaranth dazu geben. Esst weiterhin Reis und Co und gib deiner Tochter die Chance, hier ebenfalls langfristig Gefallen daran zu finden. Lass dich nicht von einem "Nein" davon abbringen, Reisgerichte u.a. trotzdem auf den Tisch zu bringen. Erst die Kontinuität im Anbieten kann deine Tochter entweder davon überzeugen, ob sie weiterhin bei einer kleinen Portion bleibt oder ob ihre verzehrten Portionen langsam und stetig größer werden. Gib ihr weiterhin genügend Möglichkeiten, Neues zu entdecken. Ernährungsumstellungen müssen immer langsam erfolgen, damit sich auch der Darm/die Darmflora gewöhnen und umstellen kann. Und umgekehrt gibt es auch Rückkopplungen, d.h. der Appetit wird ebenso durch die Darmflora mitgesteuert. Evtl könntest du, wenn du nun aufgrund der Auswertung des Essensprotokolls sehr verunsichert bist, entweder nochmals euren KiA befragen oder nochmals zu einer Ernährungsberatung gehen. Ich würde die Käsemenge am Tag einfach rationieren, keine rohen Spinatblätter mehr anbieten - besser Eisbergsalat/Kopfsalat, und zu den Bratlingen auch kohlenhydrathaltige Beilagen anbieten, ausserdem Gemüse. Viele Grüße Birgit Neumann

von Birgit Neumann am 21.06.2017



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