Frage: Breikost

Hallo Birgit, meine Tochter wird 9,5 Monate alt. Habe sie 8 Monate vollgestillt. Habe danach mittags angefangen ihr was zu geben (Karotte-, Kartoffelbrei usw.) Egal was ich mittags gemacht hab, will sie nichts essen. 2-3 Löffel danach ist es aber gut. Sie weint dann solange, bis ich sie dann stille. Gebe ihr 2 mal die Woche das Rindfleisch mit Gemüse püriert. Da ißt sie schon mehr, naja nicht alles aber viel besser. Hab irgendwie das Gefühl, sie möchte, dass ich ihr was in die Hand drücke und so dass sie essen kann. Habe es auch gemacht. Sie kaut aber nicht, schluckt einfach alles runter. Dann würgt sie... Gebe ihr auf den Tisch kleine Nudeln oder Reis usw. Das ist sie auch. Abends klappt es ganz gut. Sie ißt gerne Getreide-Milch-Brei. Aber was ich mittags machen? Vielen Dank

von Ozean am 06.08.2017, 21:24



Antwort auf: Breikost

Hallo Ozean stille deine Tochter weiterhin nach Bedarf und füttere sie mit positiven Ess-Erlebnissen :) Dein Baby hat jetzt ein Alter erreicht, in dem du ihr sehr viele Essensangebote machen kannst und sie dabei noch nicht einmal füttern musst. Setzt euch zusammen ganz entspannt an den Esstisch und esst zusammen. Wenn du Brot isst, wird sie auch Brot essen wollen. Normalerweise sind die motorischen Fähigkeiten jetzt soweit gut ausgebildet, dass deine Kleine angebotene, kleinteilige, weiche Kost, selbständig essen und kauen und anschließend gut schlucken kann. Diese Erfahrung hast du auch schon gemacht, da du schreibst, dass sie das Essen von Reis oder Nudeln bereits gut akzeptiert. Auch das Brei essen am Abend klappt prima, wie du berichtest. Biete ihr hier einfach auch verschiedene Geschmackserlebnisse und neue Aromen und Zutaten und verschiedene Konsistenzen - fester und weniger fest. Du kannst beim Mittagessen jetzt also einfach loslegen und deiner Tochter kulinarische Vielfalt bieten. Deine Kleine hat einen großen Sprung in ihrer Entwicklung gemacht und wird nun mehr und mehr zum Kleinkind. Das betrifft auch die Veränderung der Essgewohnheiten. Deine Tochter kann sich nun immer mehr anpassen, sich mehr und mehr von klassischen Breien verabschieden, vermehrt das selbständige Essen und das Kauen üben. Biete ihr die Familienkost jeweils so gut zerkleinert an, dass sie nur wenig Kauaufwand hat. Zeige ihr das Kauen und Schlucken und lass sie mit Essen experimentieren - gefahrenfrei. Dazu darfst du deine Tochter so viel stillen, wie es nötig ist. Beginnt jetzt morgens ruhig mit einem richtigen Frühstück, das sowohl Muttermilch als auch Brot (ganz klein geschnitten) enthält. Lass sie das Brot selbständig essen. Anfangs wird sie vermutlich nur wenig essen oder alles nur sehr interessiert anschauen und anfassen. Gib ihr trotzdem die Chance, jeden Morgens aufs Neue, Brot (am besten mit dir zusammen) kennen zu lernen. Es eignet sich auch als Ergänzung für abends zum Brei. Du brauchst jetzt nicht mehr nur Brei anzubieten, sondern kannst die Zutaten bspw auch mal weich gegart als Stückchen anbieten. Auf diese Weise kann dein Baby das Essen mit den Händen erfühlen, was die Akzeptanz im Mund positiv beeinflusst. In diesem Alter jetzt, geht es in Ernährungsfragen auch um Vielfalt und Geschmack, um das Erlebnis von Gemeinsamkeit bei Tisch, um Esskultur. Je mehr euer Baby bei euch Eltern sieht, was und wie ihr esst, desto mehr möchte er dem nacheifern. Das prägt nachhaltig. Ihr seid das beste Vorbild für euer Kind. Essen ist doch viel mehr als nur das Stillen von Hunger. Es sind auch und besonders, kulturelle Erfahrungen, die sich am Esstisch manifestieren.Lass deine Tochter Begeisterung bei Tisch entwickeln. Gib gegarte Gemüsestückchen, wie Möhren, die mit ihrem satten orange auf dem Teller leuchten. Denn essen ist mehr als nur Sattwerden. Vor allem im Alter deines Baby wird noch kaum zwischen Spiel, Erlebnis und Mahlzeit unterschieden. Alles gehört irgendwie zusammen. Stelle Teller und Becher ganz selbstverständlich hin, wenn ihr bei Tisch sitzt. So dass sich deineTochter als ebenbürtiges Mitglied der Familie fühlt. Du kannst also beginnen und die Zeit nutzen, um deinerTochter möglichst viele Lebensmittel, Speisen, Gerichte, einschließlich ihrer typischen Aromen anzubieten, damit sie sich daran gewöhnen kann. Biete eine große Vielfalt an Speisen und esst immer zusammen, weil du (und Papa und andere Esser bei Tisch) das beste Vorbild bist. Familienkost solltest du so zubereiten, dass dein Baby gefahrenfrei mitessen kann. Eure übliche Familienkost kannst du vorübergehend einfach weniger salzen und vor allem gesund und reichhaltig gestalten. Dein Baby kann damit erste lustige Erfahrungen sammeln und neue Lebensmittel kennen-und lieben lernen. Sie kann sich mit kleinen Probiermengen einfach und langsam an die neue Aromen und Konsistenzen gewöhnen ohne überfordert zu werden. du darfst dein Baby weiterhin so viel stillen, wie es notwendig ist. Die Muttermilch liefert deinem Baby weiterhin alle wichtigen Nährstoffe, Kalorien und Flüssigkeit. Solange du deine Tochter stillst und diese auch gestillt werden möchte, brauchst du dir keinerlei Sorgen zu machen. Die Ernährung deiner Tochter ist perfekt. Muttermilch ergänzt die Beikost und Familienkost in vielen Aspekten. Die Nährstoffversorgung (bspw Eisen, Calcium, etc) durch in der Mumi enthaltene spezielle Transportsysteme ist sehr gut. Und deine Kleine kann evtl Nahrungsdefizite ( bspw wenn sie zu müde zum sattessen ist) durch das Saugen und Trinken von Mumi ausgleichen. Auch die Flüssigkeitszufuhr ist hiermit bestens geregelt. Mumi verbessert auch die Verdauung. Also dann Grüße Birgit Neumann

von Birgit Neumann am 08.08.2017