Frage: Braunhirse und Braunhirsemehl

Hallo, ich habe mal wieder eine Frage ;) Darf mein Sohn mit fast einem Jahr Braunhirsemehl? Oder ist es generell nicht zu empfehlen? Manchmal lese ich, dass es besonders gesund ist und dann wieder, es sei schädlich. Kannst du mich aufklären? Danke :)

von Hasenbande am 16.08.2016, 21:00



Antwort auf: Braunhirse und Braunhirsemehl

Hallo Hasenbande Braunhirse, bzw das vor allem im Handel erhältliche Braunhirsemehl ist ein spezielles Lebensmittel, das eigentlich mehr als Nahrungsergänzungsmittel zu betrachten sei. Die Braunhirse hat einen sehr harten Spelz, eine sehr harte Schale, die nicht kaubar bzw nicht verdaulich ist. Durch eine bestimmte Verarbeitung, durch eine spezielle Mahltechnik, wird die Braunhirse so fein gemahlen, dass sie samt Schale verzehrbar wird. Im Braunhirsemehl sind somit alle Inhaltsstoffe des vollen Korns enthalten. Das volle Korn gilt bei der Hirse im Besonderen als sehr nährstoffreich, vor allem auch wegen der enthaltenen Kieselsäure. Die üblicherweise im Handel erhältliche Goldhirse ist eine Sorte, die ausschliesslich geschält angeboten wird. Denn auch bei dieser hellen Sorte gilt die Schale als nicht optimal geniessbar. In den Schalen der Hirse (bei Goldhirse und Braunhirse) stecken neben Vitaminen, Mineralstoffen und Co nämlich auch sog. Antinutritiva wie bspw Phytinsäure, Oxalsäure, Tannine, Polyphenole, aber auch Kieselsäure und antioxidativ wirksamen sekundäre Pflanzenstoffe. In der Braunhirse sei die Menge an Inhaltsstoffen (gute wie weniger optimale) noch höher konzentriert als in der hellen Variante. Braunhirse gibt es nur ungeschält. Sie wird entweder mit dieser speziellen Mahltechnik gemahlen oder kann im Ganzen als Korn gekauft werden, um es keimen zu lassen Braunhirse solle roh übers Essen gestreut und als eine Art Ergänzung in der täglichen Nahrung angewendet werden. Gerade weil bei der Braunhirse zum Rohverzehr geraten wird, wird der positive Nutzen ihrer Inhaltsstoffe kritisch hinterfragt. Denn Phytinsäure wird bspw durch Erhitzen (und/oder einer mittelfristigen Quelldauer) unschädlich gemacht. Phytinsäure bindet Mineralstoffe, die dem Körper somit nicht zur Verfügung stehen. Bei der Braunhirse heisst es, dass durch die bestimmte Mahltechnik die Nährstoffe so aufgeschlossen würden, dass sie vom Körper bestens resorbiert werden könnten. Doch auch Berichte über etwaige Nebenwirkungen gäbe es. Bspw könne der hohe Kieselsäuregehalt bei empfindllichen Personen ggf die Magen/Darmschleimhaut reizen. Zusammenfassung: Braunhirsemehl wird aus dem vollen Korn mittels einer speziellen Mahltechnik fein gemahlen. In ihr sind viele Vitamine, Mineralstoffe und Co enthalten aber auch einige sog. Antinutritiva. Der mögliche positive Nutzen wird darum kritisch hinterfragt Gold/Speisehirse kommt ausschliesslich geschält in den Handel, weil durch das Schälen vor allem die Verdaulichkeit und die Bioverfügbarkeit der Inhaltsstoffe verbessert wird. Wenn du deinem Kind Hirse geben möchtest, dann verwende gewöhnliche Hirse(flocken), die du gekocht anbieten solltest. Grüße B.Neumann

von Birgit Neumann am 17.08.2016