Frage: BabyFrühling

Liebe Frau Neumann, wie geht man idealerweise in die Familienkost über, wenn das Baby 1 Jahr alt wird. Gibt man direkt mit Beginn des vollendeten ersten Jahres nur noch 300 ml Milch? Und dann direkt Vollmilch? Vollmilch ja dann aus der Tasse. Was aber machen wir, wenn unser Baby (im Moment nur Wasser aus der Tasse) alles wieder ausspuckt? Muss pasteurisierte Milch eigentlich nochmal abgekocht werden? Danke und liebe Grüße BabyFrühling

Mitglied inaktiv - 21.02.2017, 15:55



Antwort auf: BabyFrühling

Hallo Glückskind79 den Übergang zur Familienkost kannst du über einen längeren Zeitraum hinziehen. Gegen Ende des 1. Lj kannst du beginnen, dein Baby an eine kleine Menge abgekochte Kuhmilch (Vollmilch), serviert in einem kleinen Trinkgefäß, zu gewöhnen. Wenn sich dein Baby an den Geschmack und die Milch gewöhnt hat, schließlich bereit ist, größere Mengen zu trinken, brauchst du die Milch ab dem 13., 14. Lm nicht mehr abzukochen. Wenn dein Baby momentan noch kein Wasser aus einer Tasse trinkt, kann es sein, dass es die motorischen Fähigkeiten dafür nur weiter trainieren muss. Oder dein Baby hat keinen Durst und darum kein Interesse. Hilfreich zum Trinken kann ein Trinklernbecher mit einem Schnabelaufsatz sein, mit zwei Henkeln zum Festhalten sein. Trinkt dein Baby Säuglingsmilch? Würdest du die Kuhmilch lieber in einem Fläschchen geben? Auch hier könntest du einen Schnabelaufsatz darauf schrauben. Kuhmilch sollte nicht im Fläschchen gegeben werden, weil die Trinkmenge sonst schnell zu viel werden könnte. Denn Babys sind feste Trinkportionen im Fläschchen gewöhnt und fordern diese ein. Du könntest die Kuhmilch vorerst, zum Zweck der Gewöhnung gar nicht so verkehrt, in ein Fläschchen füllen und mit Wasser verdünnen. Behalte es nur im Auge, dass du die Trinkmenge über kurz oder lang reduzierst und die Kuhmilch mittelfristig schließlich doch aus einem anderen Gefäß reichst. Zwischenzeitlich könnt ihr das Trinken aus anderen Gefäßen weiterhin spielerisch üben. Grüße Birgit Neumann

von Birgit Neumann am 23.02.2017



Antwort auf: BabyFrühling

Oh, sorry BabyFrühling! Eben eine Frage von Dir hier gelesen und in Gedanken Deinen Namen im Betreff angegeben und damit unterschrieben! Glückskind79

Mitglied inaktiv - 21.02.2017, 16:08



Antwort auf: BabyFrühling

Lieben Dank für die Antwort. Dennoch eine Frage: Pasteurisierte bzw. ultrahocherhitzte Vollmilch ist aber doch schon abgekocht oder verstehe ich das falsch? Ich muss diese Milch also auf jeden Fall kurz aufkochen lassen? Danke nochmals!

Mitglied inaktiv - 23.02.2017, 15:41



Antwort auf: BabyFrühling

Hallo Glückskind79 pasteurisierte Milch wurde im Gegensatz zur Rohmilch erhitzt. Das stimmt. Die Milch wird beim einfachen Pasteurisieren für ca 15 - 30 sec auf eine Temperatur von 72 bis 75 °C erhitzt und danach sofort wieder abgekühlt. Die Haltbarkeit ist begrenzt auf wenige Tage. Sie muss kühl gelagert werden. Nach dem Öffnen der Packung verdirbt die pasteurisierte Frischmilch relativ schnell, l.d.R. bereits schon nach 2 -3 Öffnungstagen. Sie wird sauer und dies macht sich durch zähfliessende "Klumpen" deutlich bemerkbar. Sie wäre zwar noch geniessbar, weil eben "nur" sauer, aber richtig lecker finden das nur wenige Menschen. Weil die Haltbarkeit dieser Milchsorte (ungeöffnet ca 5-6 Tage) nur kurz ist, begann die sog. ESL-Milch die Regale zu erobern und verdrängte immer mehr die einfach pasteurisierte Milch. Die sog. ESL-Milch wird hochpasteurisiert, bei Temperaturen von ca 85 - 134 °C. Diese Milch ist tatsächlich fast keimfrei und darum sehr viel länger haltbar als die üblich pasteurisierte Milch. Nach dem Öffnen hält sie ca 5-7 Tage im Kühlschrank. Die Haltbarkeit hängt natürlich auch immer davon ab, wie oft die Milch zwischenzeitlich aus dem Kühlschrank genommen wurde, ob im Sommer oder Winter, welche Kühlschranktemperatur herrscht, wie lange die Milch zwischenzeitlich in der Wärme stand (auf dem Frühstückstisch bspw, auf der Terrasse, am Campingtisch in Italien etcetc... Naja und um eben ganz sicher zu gehen, gibt man die Richtwerte an. Die echte Frischmilch ist schlecht, wenn sie sauer wird und sie verändert schon kurz vorher ihren Geschmack und das Aussehen. Bei ESL-Milch geht der Verderb anders vonstatten. Sie wird nicht direkt sauer und kann somit nicht sofort als verdorben erkannt werden. Sie hat einen her modrigen Geruch. H-Milch wird auf eine Temperatur von 135 °C gebracht und bleibt auch ohne Kühlung haltbar. Ab dem Zeitpunkt der Öffnung muss aber auch H-Milch gekühlt werden und hat dann nur noch eine Haltbarkeit von ca 2-3 Tagen. H-Milch wird auch nicht sauer: Sie verändert weder das Aussehen noch den Geruch. Evtl ist ein leicht bitterer Geschmack zu vernehmen. Bestimmte kälteliebende Erreger/Bakterien können sich dennoch hier ungehindert, gut und schnell vermehren. Die "guten Bakterien" wurden durch das hohe Erhitzen abgetötet und deshalb haben die schlechteren Arten dann leichteres Spiel, um sich zu vermehren. Namentlich Yersinien bspw. Nach dem ersten Öffnen der Milchpackung ESL-Milch oder H-Milch brauchst du die Milch nicht noch einmal abzukochen. Die folgenden Male ist es zu Beginn ggf ratsam. Bei einfach pasteurisierter Milch auf jeden Fall. Grüße Birgit Neumann

von Birgit Neumann am 23.02.2017