Hallo,
unsere 9,5 Monate alte Tochter verweigert seit 2 Wochen vehement jeden Brei (Milch-, Obst-, Fleisch-, Fischbrei - egal welcher...) - sie schlägt sofort den Löffel weg.
Sie liebt Beeren, Bananen, Trauben, Mango und isst dies selber.
Brot - egal ob mit Belag (Butter, Frischkäse, Quark, Fleischbrei...) ist sie nicht. Selber nicht und wenn man es ihr in den Mund versucht zu geben, schlägt sie die Hand weg.
Gemüsesticks isst sie in kleinsten Mengen durchaus. Allerdings so wenig, dass sie wenig später wieder Milch will.
Selber mit dem Löffel essen, Rührei essen, Rührei mit Fleisch gemischt, Nudeln mit etwas Frischkäse neben Gemüse, Babybrot...das alles isst sie auch nicht.
Sie trinkt noch sehr viel Premilch tagsüber und auch nachts (ca 500-700 ml), aber sie fordert das schreiend ein - Wasser akzeptiert sie nicht. Verdünnt man die Milch, trinkt sie sie restlos leer und wacht dafür dann statt 3-4 mal pro Nacht bis zu 7-8 x pro Nacht auf.
Auf höhere Milchsorten umsteigen wäre wahrscheinlich auch keine Lösung, da sie gewichtsseitig auf der 95%-Perzentile liegt und nicht unnötig zunehmen sollte...
Wir sind gerade ratlos bzgl ihrer Ernährung und wären über Tipps sehr dankbar!
(Achja, bis vor 2-3 Wochen hat sie recht problemlos jeden Brei gegessen)
Danke!
Viele Grüße
FK
von
FridaKarla
am 17.09.2014, 14:44
Antwort auf:
Baby 9,5 Monate verweigert Brei und weiteres Essen
Hallo FridaKarla
deine Kleine will dir zeigen, dass sie nun (fast) in die Liga der Kleinkinder aufgestiegen ist...
Sie möchte selber essen, sie will kauen, sie will schmecken, sie will fühlen.
Ab etwa dem 10. Lm sind die meisten Babys soweit und fordern von Mamas Essen. Manche Babys wollen plötzlich überhaupt keinen Brei mehr essen. Manche sind schon nach wenigen Löffeln satt.
Ab sofort gilt: weniger Brei, mehr stückige Kost, Vielfalt und Geschmack, Erlebnis bei Tisch, Familienkost mit Übergang zu gewöhnlichen Speisen.
Der gedeckte Esstisch ist für die Kleinsten eine große Spielwiese an Möglichkeiten, die alle Sinne anspricht: Farben für die Augen, Gerüche für die Nase, Aromen und Geschmack für den Gaumen, verschiedene Konsistenzen für den Tastsinn - vor allem dem Tastsinn im Mund. Und was deine Kleine mag, das isst sie auch.
Gib ihr die Brotstückchen doch einmal pur. Gib ihr eine Brotscheibe, ein Brötchen.
Ihr befindet euch gerade in einer Umbruchphase. Diese beginnt in der Regel um den 10. Lm herum. Brei wird abgelehnt und Alternativen wurden bisher kaum gefunden. Das hängt damit zusammen, dass die Phase des schnellen Wachstums zu Ende geht und künftig kleinere Essensmengen ausreichen können. Und die Kinder müssen neue Speisen erst kennenlernen, neue Geschmackseindrücke sammeln, bewerten, neue Konsistenzen akzeptieren, kauen, selber essen lernen.
Kleine Mengen können ausreichen. Freue dich, wenn dein Kind etwas gegessen hat oder auch nur probiert hat. Das ist besser als nichts und dein Kind lernt dazu. Neue Esssitten und Rituale treten an Stelle althergebrachter Gewohnheiten.
Babys wachsen in den ersten Monaten sehr schnell. Nicht nur das Längenwachstum geht rasant, sondern die gesamte Entwicklung, auch das Anlegen von "Fettreserven" zählt dazu und äußert sich in "Hunger".
Mit etwa 10 Lm ist diese Phase in der Regel weitestgehend abgeschlossen, sodass nun weniger Nahrungsmengen ausreichen können.
2 Portionen Milch am Tag werden empfohlen und reichen aus. Wenn dein Baby zu viel Milch trinkt, verdirbt sie sich auch den Hunger und damit den Appetit auf andere Speisen. Gute und handfeste, sowie individuelle Tipps, wie du die Milchmenge reduzieren kannst, gibt dir Frau Ubbens bzw Frau Klinkenberg in den Nachbarforen.
Also dann
Grüße
B.Neumann
von
Birgit Neumann
am 18.09.2014