Frage: Baby 10 Monate

Hallo Frau Neumann, seit einer Weile probieren wir unseren 10,5 Monate alten Sohn die Familienkost näher zu bringen. Leider zeigt er überhaupt kein Interesse. Er greift nicht/ kaum nach dem Essen. Wenn wir ihn etwas in den Mund stecken, schmeißt er es meistens auf den Boden. Dann zeigt er aber wieder auf meinen Teller. Man weiß nicht, was er möchte. Aber gut, das wird hoffentlich bald werden. Einzig Hirsekringel und Reiswaffeln mag er. Aber davon sollte er sicher auch nicht zu viele essen, oder? Bisher habe ich ihm Brot mit Frischkäse und Butter angeboten. Beides mag er nur bedingt. Was könnte man ihm noch aufs Brot anbieten. Vielleicht auch mal Wurst., aber welche. Der Klassiker Leberwurst soll ja nicht so gut sein. Auch weiß ich nie, welches Brot ich kaufen soll. Ich selbst liebe Sonneblumkernbrot. Das kommt für den Kleinen ja nicht in Frage, wegen den Körnern. Ich finde im Supermarkt immer nur Vollkornbrot mit Sauerteig. Habe mal gelesen, mit wenig Sauerteig für die Kleinen. Und meine dritte Frage. Am Wochenende feiern wir eine große Familienfeier, wo der Kleine Mittags und Nachmittags dabei ist. Könnte ich nachmittags einen Kinderkuchen/Muffin/ oder Pfannkuchen machen. Haben Sie ein tolles Rezept, was wenigstens noch ein bisschen gesund ist? Oder kann er ausnahmsweise schon richtigen Kuchen kosten? Ich glaube, es würde ihm sowieso nicht schmecken... Ich bin immer so unsicher, was er schon essen kann. Dabei ist er doch bald schon 1 Jahr :) Vielen Dank im Vorraus. LG Schokokeks

von Schokokeks am 11.02.2013, 21:11



Antwort auf: Baby 10 Monate

Hallo Schokokeks kaufe ein ganz gewöhnliches Mischbrot oder Kartoffelbrot beim Bäcker und schneide für deinen Kleinen die Rinde weg, nachdem du eine halbe Scheibe dünn mit Butter bestrichen hast. Die Scheibe kannst du in kleine Würfelchen schneiden. So lässt sich das prima essen. Mehr braucht es noch gar nicht zu sein. Damit das Brot nicht verdirbt, wenn du nichts mitessen magst - friere es scheibenweise ein. Das taut sehr schnell auf. Für die Familienfeier rate ich dir zu keinem Extrakuchen. Lass dein Kind einfach dabei sein und schaue wofür er sich interessiert. Lass ihn das probieren. So lange im Kuchen kein Alkohol oder grobe Nussstückchen drin sind, wäre alles okay. Familienkost ist ganz einfach. Sie löst die Breiphase nicht unmittelbar ab, sondern der Übergang ist schleichend. Es ist genau der richtige Zeitpunkt, um deinem Baby neue Essgenüsse anzubieten. Biete auf einem Teller kleingeschnittene, dünn mit Butter bestrichene, von der Brotkruste enfernte, Brotstückchen an. Idealerweise greift dein Kind freudig zu und ist begeistert von dieser neuen Art des Essens. Auch abends oder mittags/nachmittags darfst du Probierhappen von den üblichen Familienspeisen abgeben. Bereite das Essen so zu, wie es dir schmeckt. Einzig auf zu viel Salz und zu viel Gewürz. sowie Scharfes solltest du verzichten. Auch zu viel Fertigessen möglichst meiden. Gib einen Teller oder eine Schüssel, in die du Basics wie Nudeln, Kartoffel oder Gemüsestückchen/stäbchen) füllst. Die Dinge kann dein Kind auch erst mal nur zunächst spielerisch erkunden, was auch, oder eben bevorzugt in diesem Alter, mit dem Mund geschieht. Wenn er da noch nicht macht, kommt das vielleicht noch. Oder hat er generell Probleme mit der Hand? Steckt er sich auch sonst nichts in den Mund? Der Forscherdrang ist in dieser Altersphase sehr ausgeprägt und alle Sinne wollen beschäftigt sein. Nicht nur die Konsistenz (Stückchen), sondern auch die Vielfalt charakterisiert die Familienkost. Es müssen niemals Riesenmengen von Neuem gegessen werden. Oft reicht es auch, wenn das Kind die Bereitschaft zeigt, überhaupt zu probieren. Auch wenn es nur bspw eine einzige Erbse wäre. Beim nächsten Mal wären es dann zwei und so weiter. Gib ruhig weiterhin den gewohnten Brei, falls gewünscht oder gefordert, denn das vermittelt deinem Baby Sicherheit, und durch Neugier wird sich das Repertoire langsam erweitern. Stückige Kost ist nur dann noch problematisch, wenn sich dein Kind zu häufig daran verschluckt. Statt der üblichen geschmacklosen Brei kannst du trotzdem mit Familienkost weitermachen und diese entsprechend aufbereiten, wenn es erforderlich ist. Zerdrücken, pürieren, mischen... Ab dem 10. Lm ist das Kennenlernen und erste Annäherungen an die Familienkost schon besonders wertvoll, weil Babys diesen Alters noch neugierig sind. Diese Neugier weicht mit fortschreitendem Alter einer Skepsis. Deshalb ist es wichtig, dass die Kleinen jetzt schon viel Gelegenheiten bekommen neue Geschmacksrichtungen, Aromen etc kennenzulernen. Dafür reichen kleine Mengen. Dein Kind darf mitessen - aber es muss keine üppigen Portionen von dem neuem und unbekannten Gericht essen, Dein Kind kann diese Esserfahrungen zunächst noch als spielerischen Anreiz nehmen, um Essen mit allen Sinnen zu erfahren und sich vorerst noch an den üblichen Breien satt essen. So kann dein Kind die unterschiedlichen Geschmäcker und Konsistenzen unterschiedlicher Nahrungsmittel kennen lernen. Familienkost ist Erlebnis! Lass dein Kind riechen, kosten, matschen, picken, kosten, kauen, lecken, abbeissen, bei dir mitessen, u.v.m. Also dann Grüße B.Neumann

von Birgit Neumann am 13.02.2013