Frage: Abendbrei mit Kuhmilch oder Muttermilch

Hallo, mein kleoner Sohn ist sieben Monate alt. Ich bin leicht verwirrt, manche Freundinnen machen den Abendbrei schon mit abgekochter Kuhmilch? Ich mache diesen mit meiner Muttermilch? Soll ich abwechselnd einen Abend Abendbreii mit Muttermilch geben und dann den nächsten Tag mit Kuhmilch wegen Calcium etc.? Vielen Dank. Liebe Grüße, Anna

von anniiiimab am 08.07.2017, 16:49



Antwort auf: Abendbrei mit Kuhmilch oder Muttermilch

Hallo anniiiimab du kannst hier tatsächlich aus mehreren Möglichkeiten wählen. Wenn dein Baby mit dem Mumi-Brei zufrieden ist, kannst du diesen Brei weiterhin geben. Wenn du etwas mehr experimentieren möchtest oder dein Baby an mehr gewöhnliche Lebensmittel gewöhnen möchtest, könntest du auch Kuhmilch nehmen. Zunächst die sog, Halbmilch (50% Kuhmilch 3,5% Fett / 50% Wasser). Die beste Möglichkeit ist die, mit der du (und dein Baby) zufrieden (b)ist. Muttermilch bleibt in Bezug auf die Nährstoffe aber auf jeden Fall die Nr 1! Mit Mumi erhält dein Baby alle lebenswichtigen Nährstoffe und wird bestens versorgt - auch mit Calcium. Als Stillmama kannst du im 1 Lj auf eine weitere Milchsorte komplett verzichten, wenn du dein Baby ausreichend, nach Bedarf stillst. Der klassische Milchbrei im üblichen Beikostplan ist für allem für Babys wichtig, die mit Flaschenmilch ernährst werden. Ein Fläschchen wird hierbei durch einen Milchbrei ersetzt. Hierzu kann man die gewohnte Säuglingsmilch verwenden oder Kuhmilch. Da Kuhmilch aufgrund ihres höheren Eiweißgehaltes u.a, .in letzter Zeit etwas in Verruf geraten ist, geht der Trend wieder zur Säuglingsmilch als Basis für den Milchbrei. Zuvor fanden es viele Mamas gut, ihren Babys Kuhmilch statt Säuglingsmilch im Brei zu geben, weil sie die "künstliche" Milch zugunsten eines echten Lebensmittels ersetzen wollten. Allerdings entwickelten auch viele Babys Allergien gegen Kuhmilch und es wurde wiederum zugunsten der Allergieprophylaxe, bei allergiegefährdeten Babys, davon abgeraten. Die Empfehlungen in Bezug auf Allergien haben sich aber inzwischen geändert. Babys sollten möglichst im 1. Lj mit etwaigen Allergenen in Kontakt kommen, was Allergien eher verhindern soll. Nur wenn ein Baby bereits allergisch auf etwas reagiert hat, sollte die Gabe von Kuhmilch vorerst auf jeden Fall hintanstehen, bzw mit dem KiA besprochen werden. Als Stillmama bräuchtest du auch gar nicht zwingend einen Milchbrei zu geben, weil du eigentlich nichts ersetzen musst. Gestillte Baby erhalten Beikost idealerweise zusätzlich und als Ergänzung - und nicht anstatt. Beikost ist nämlich viel mehr als das Ersetzen von Mumi. Beikost, d.h. mehr zu essen als nur Milch, ist ein wichtiger Schritt in der Entwicklung. Beikost und aus mehreren Gründen wichtig - nicht nur zum Sattwerden. Es geht bei nach Bedarf gestillten Babys auch um das spielerische Entdecken der verschiedenen sensorischen Eigenschaften von Lebensmitteln, das Loslassen von Mama etc. Als Stillmama kannst du die Beikost ganz gelassen angehen. Beikost kannst du wörtlich nehmen und zusätzlich zum Stillen mit deinem Baby das Abenteuer Beikost spielerisch handhaben. Bei der Beikost (bei nach Bedarf gestillten Babys) geht es nicht nur darum Brei zu geben, um Nährstoffe und Kalorien zuzuführen, sondern es geht auch darum, neue Geschmackseindrücke, Esstechniken, Rituale, Konsistenzen und Nahrung i.A. kennen zu lernen, damit sich der Organismus langsam umstellen und umgewöhnen kann. Ziel ist es, deinem Baby zusätzlich zum Stillen neue Esseindrücke zu geben. Das angebotene Essen sollte ganz einfach sein: Brei oder Stückchen- weich gegart und salzfrei, ggf rohes Obst. Grüße Birgit Neumann P.S. Als es noch keine länger haltbare Milch (sog. ESL-Milch) gab, haben viele Babys und Kleinkinder die Frischmilch tatsächlich häufiger nicht gut vertragen. Man riet zu H-Milch. Heutzutage gibt es ESL-Milch, welche i.d.R. gut vertragen wird. Am Anfang kann es dennoch hilfreich sein, die Kuhmilch vorerst noch abzukochen. Das Abkochen ist auf jeden Fall ratsam für Babys unter 1 Jahr. Kuhmilch liefert mehr Protein und Calcium als Säuglingsmilch oder Muttermilch. Kuhmilch enthält auch andere Mineralstoffe, die vor allem wenn in zu großem Maß (bei mehr als 200ml am Tag) genossen, die Nieren stärker beanspruchen. Auch die Eisenresorption ist bei Kuhmilch im Vergleich zur Mumi nicht ganz optimal, d.h. bei Mumi ist die Resorption aufgrund enthaltener spg. Transportproteine viel besser.... D.h.: aus ernährungsphysiologischen Gründen, besteht kein Anlass, Mumi durch Kuhmilch auszutauschen.

von Birgit Neumann am 10.07.2017



Antwort auf: Abendbrei mit Kuhmilch oder Muttermilch

Das würde mich auch sehr interessieren, aber was ich bisher so gelesen habe, ist das eines dieser typischen Themen, wo man 5 Leute fragt und 20 Meinungen bekommt...die einen sagen keine Kuhmilch im 1. Lebensjahr. Die anderen, dass diese Regel total überholt sei und nicht Allergie-gefährdete Kinder im Brei die Milch schon haben können/sollen und dies auch wichtig sei... Bin gespannt, was Frau Neumann sagt :-)

Mitglied inaktiv - 08.07.2017, 18:45



Antwort auf: Abendbrei mit Kuhmilch oder Muttermilch

Ja, kuhmilch ist so ein Thema. Ich habe mich für die Meinung (nach neusten Erkenntnissen) entschieden meinem Kind alle allergiegefährdeten Nahrungsmittel früh zu geben,damit er früh mit den Allergenen in Berührung kommt. Hat also Kuhmilch abgekocht mit einem halben Jahr bekommen. Dein Sohn bekommt ja die Muttermilch an der Brust, von daher finde ich jetzt im brei 1x täglich kuhmilch nicht verkehrt. Aber das ist meine Meinung und sicher individuell. Oder du machst einen Tag so, anderen Tag so. Denke, ist alles nicht verkehrt. Lg Sindy

von Sindy1704 am 10.07.2017, 06:56



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