Frage: 4 monate brei anfangen?

Hallo, Mein kleiner Schatz wird demnächst 4 Monate und meine KiA rät mir dazu ihm Brei zu geben. Wie fange ich das am besten an? Er wird vollgestillt nach Bedarf. Ich habe gelesen das Avocado für den Anfang gut sind, aber wie bereite ich das zu? Und wie führe ich das weiter? Kann ihm ja nicht nur Avocado geben. Danke schon mal für Ihre Antwort. LG

von HannesMum23 am 18.08.2016, 09:46



Antwort auf: 4 monate brei anfangen?

Hallo HannesMum23 bist auch du bereit für die Beikost? Und dein Baby sowieso? Anhand dieser Kriterien kannst du noch einmal selbst überprüfen, ob dein Baby schon soweit ist: wenn dein Kleiner seine Händchen vermehrt in den Mund steckt, jedem Löffel und jeder Gabel die du isst, neugierig zuschaut und mit der Mumi (trotz häufigem Anlegen) einfach nicht mehr zufrieden wäre. Auch als sinnvoll gilt ein früher Beginn der Beikost, wenn ein Baby nicht gut zunimmt. Und/oder wenn der KiA dazu rät bzw wenn du selbst den "gefühlten" Eindruck hast, dass es an der Zeit wäre, Beikost zu geben. Wenn also die Neugier und die Bereitschaft für die Beikost bei deinem Baby vorhanden sind und auch du dich bereit fühlst, das Abenteuer B(r)eikost zu beginnen, dann leg los! Du als Mama kannst und solltest (wenn die Beikost laut KiA nicht absolut zwingend erforderlich ist) mitbestimmen, wann der richtige Zeitpunkt für die erste Beikost ist. Beikost kann frühestens nach dem 4. Lm, d..h. ab dem 5, Lm gegeben werden. Erste Beikost kann auch erst im 6. oder gar 7. Lm gegeben werden. Nach dem 6. Monat sollten alle Babys schliesslich erste Kontakte mit anderen LM als nur mit Mutter- oder Säuglingsmilch machen. Seit einiger Zeit gilt dies als allergiepräventive Maßnahme. Der Zeitpunkt kann und sollte an die individuellen Bedürfnisse eines Baby angepasst werden. Und auch du als Mama solltest 100% hinter deinem Vorhaben stehen. Beikosteinführung: Füttere deinem Kleinen eine zeitlang den jeweils gleichen Brei (eine Gemüsesorte) in täglich gesteigerter Menge. Wenn die Menge groß genug ist, fügst du Öl dazu, damit der Brei etwas Sättigung bringt. Entscheide dich für a) selbstkochen* oder b) Gläschen und bleibe zunächst bei einer Gemüsesorte. Wenn dein Baby den Brei auch mit Öl gut isst, kommt als nächste Zutat die Kartoffel dazu, um noch mehr Sättigung zu erreichen. Danach kannst du die Gemüsesorte wechseln oder ergänzen. Wahlweise kann nun Fleisch zugefügt werden, um mit dem richtigen Nährstoffmix noch besser und länger satt zu machen oder Haferflocken als vegetarische Ergänzung dazu kommen. Wichtig ist - die Mengen bei den ersten Beikostversuchen langsam zu steigern, damit sich der Verdauungstrakt langsam gewöhnen kann - denn das beugt Verdauungsproblemen vor. Und wenn dir das alles zu kompliziert erscheint, kannst du selbstverständlich auch einfach ganz spielerisch, ohne Druck, dafür mit Spaß, das Beikostbuffet eröffnen, in dem du Probierlöffelchen von wöchentlich** wechselnden Gemüsebreisorten anbietest. Vielleicht entdeckt dein Baby auf diese Weise einen Favoriten. Mit Beginn des 7. Lm schliesslich könntest du die Beikost noch vielseitiger gestalten. Wenn dein Baby sitzen kann, wäre es möglich vermehrt Fingerfood in den Plan zu integrieren. Beikost ist aus vielen Gründen wichtig und bei gestillten (!) Babys nicht nur allein für die Sättigung bestimmt. Es geht dabei auch um das spielerische Entdecken der verschiedenen sensorischen Eigenschaften von Lebensmitteln. Im Alter deines Babys sollte die Kost auf jeden Fall noch so fein wie möglich püriert sein. Du könntest auch mit Avocado beginnen. In einigen Ländern, in denen die Avocado heimisch ist, ist dies so üblich. Wenn du selbst gerne Avocado isst und diese auch häufig in Schwangerschaft und Stillzeit gegessen hast, ist die Wahrscheinlich groß, dass dein Baby daran großen Gefallen findet. Wenn Avocado für dich eher eine Gemüsesorte ist, die du selbst weniger gerne magst, dann macht es als erste Beikost weniger Sinn. Wenn du mit Avocado starten möchtest, solltest du auch hier zu Beginn nur einen halben - 1 Teelöffel geben und am nächsten Tag zwei usw. Wenn du bei etwa 4 Teelöffeln nach etwa 1 Woche angekommen bist, solltest du einen Gemüsebrei dazu mischen. Die (Bio-)Avocado musst du schälen und mit der Gabel zerdrücken. Besonders gekochte Kartoffel (ganz fein zerdrückt) passt gut dazu. Wichtig ist für dein noch sehr junges Baby zunächst, dass die angebotene Kost eine fein cremige Konsistenz hat, die frei von jedweder Art von kleinen Krümeln ist, weil dies die Allerjüngsten i.d.R. sonst nicht akzeptieren. Ich empfehle dir darum für die erste Mischung einen Brei aus dem Gläschen zu nehmen, weil die Konsistenz hier stimmt. Bspw Möhre/Kartoffel - zum Avocadomus geben und mischen, füttern. Ab dem 7. Lm kannst du experimentieren und selber koohen. Wenn du über einen sehr guten und leistungsstarken Pürierer verfügst, kriegst du einen feinen Brei selbst gut hin. Trotzdem wird das Selberkochen üblicherweise erst ab dem 7. Lm empfohlen.* Wenn die Avpcado, weil bspw zu kalt, nicht gut akzeptiert würde, könntest du sie einfach weglassen und mit dem üblichen Gemüsebrei beginnen. Als Ölzugabe kannst du dann statt der Avocado einfach ein Beikostöl oder Rapsöl verwenden. Jetzt schau einfach mal, wie du die Infos für dich verwerten kannst. Lies zum Thema Beikost noch ein bisschen quer und beginne schliesslich damit, was du für gut und richtig hältst. Denn mit deiner 100%igen Überzeugung, dass du das Richtige tust, wird dein Baby viel Freude und Spaß an der Beikost haben. Grüße B.Neumann * i.A. wird zum Selberkochen erst nach dem 6.Lm geraten. Denn Babys sind umso empfindlicher, je jünger sie sind. Beim Selber kochen hast du keine Kontrolle über evtl enthaltene unerwünschte Inhaltsstoffe (auch natürlich bedingt, Nitrat etc) bei der Rohware. Auf penible, hygienische Verarbeitung solltest du deshalb umso mehr achten, je jünger dein Baby ist. Brei aus dem Gläschen ist ausserdem sehr fein in der Konsistenz, was besonders für die Allerkleinsten für die Akzeptanz wichtig sein kann. Es ist trotzdem "nur" ein Ratschlag, dass erst ab dem 7. Lm selbst gekocht werden sollte. **am besten immer mindestens immer 4 Tage eine (neue) Sorte geben, damit evtl auftretende Unverträglichkeitsreaktionen eindeutig zugeordnet werden können.

von Birgit Neumann am 19.08.2016



Antwort auf: 4 monate brei anfangen?

Also er ist beim Essen ja immer dabei und solangsam interessiert ihn nur noch was auf dem Tisch vor sich geht und nicht mehr sein Spielzeug. Des weiteren hat er seine Finger dauerhaft im Mund und schiebt sich mit Wonne auch unsere Finger quer in die backen. Und dann beißt er, Manchmal auch schmerzhaft, zu. Wenn ich trinke aus der Flasche, will er diese haben und packt dann richtig an und würde sogar richtig ansetzen und trinken wenn der Deckel nicht drauf wäre und die Flasche leer. Ich lege ihn gefühlt 100 mal an am Tag, aber es scheint ihm nicht genug zu sein. Er nimmt aber weiterhin gut zu. Meine Ärztin rät mir auch nur wegen seinem Verhalten dazu. Sie sagt er sei vom Kopf weiter. Ich würde am liebsten 6 Monate vollstillen, aber wenn ihm das nicht mehr reicht :-/ . Er ist ja auch kein Fliegengewicht 4215 g bei der Geburt und mit 17 Wochen 7655g :-¿ vllt reicht ihm die Mumi nicht mehr? Und er will mehr. Ich muss mich ja da nach ihm richten und nicht danach, dass ich vollstillen will. Danke für die ausführliche Antwort. LG

von HannesMum23 am 19.08.2016, 21:20



Antwort auf: 4 monate brei anfangen?

Hallo HanesMuM wenn dein Baby soweit ist, wie du es beschreibst und auch die Ärztin dies bereits deutlich erkannt hat, kannst du loslegen. Du kannst sanft beginnen. Du brauchst wie oben beschrieben, die Stillmahlzeit nicht zu ersetzen, sondern kannst sie ergänzen. Versuche es also ruhig mit der Avocado oder mit einem gekauften Möhrenmus, Pastinakenmus oder einem Kürbisbrei. Und dann schaust du, wie dein Baby den Löffel und die Beikost annimmt. Das kallpt umso besser, je mehr du dahinter (gemeint ist: hinter der Absicht Beikost zu geben) stehst .Denn je mehr du deinem Baby die Freude darüber zeigst, dass er isst, desto begeisterter wird er sie annehmen. Gute Tipps hat bestimmt auch Biggi Welter für dich parat. Frag einfach noch einmal bei ihr nach, wenn du unsicher bist. Grüße B.Neumann

von Birgit Neumann am 20.08.2016