Hallo Birgit,
mein kleiner Spatz ist gerade 1 geworden und irgendwie ist es mit dem Essen gerade nicht so leicht, daher frage ich dich mal um kompetenten Rat.
Wir haben das Problem, dass er viele Dinge 1. nicht anfassen mag und 2. nicht im Mund fühlen will, an sich kein Problem, wenn man es pürieren könnte, aber da gibt es dann nur Geschrei.
Im Moment geht daher nur Brot mit Frischkäse gut, Banane, Fleisch, Fisch und weich gekochtes Gemüse - solange es von meinem Teller kommt und gewürzt ist. Ach ja, Nudeln mag er gerne, aber nur ohne Soße. Schon beim Schreiben merke ich, wie einseitig das ist. Klar, isst er auch mal eine Gabel voll von anderen Dingen von unserem Teller, aber mir fehlt das Gemüse! Obst löffelt er gern aus dem Glas und auch Joghurt mag er, leider nur den "fertigen". Wir bieten ihm wirklich immer ganz vielfältig DInge an und er hat in uns auch gute Vorbilder, aber am Ende sind es oft doch nur trockene Nudeln, die in seinem Magen landen.
Auch die Menge ist im Moment sehr gering, aber da er gut schläft und aktiv ist, versuche ich da entspannt zu bleiben.
Sicher hast du schon beim Lesen meiner Schilderung einige Gedanken gehabt, für die interessiere ich mich sehr!
Toll fände ich zudem Ideen, wie wir fertige Dingelstangen oder Reiswaffeln aus dem Haus verbannen und selbst kleine Zwischenmahlzeiten (für Unterwegs) zaubern können.
Danke für deine Mühe, herzlichst,
ER
von
ER2011
am 22.05.2017, 21:06
Antwort auf:
Einseitige Ernährung - Abhilfe?!
Hallo ER2011
was du beschreibst, klingt eigentlich nicht weiter dramatisch. Dein Kind isst und trinkt und probiert hin und wieder Neues. Auch wenn die Mengen einer neuen Speise klein sind, so ist das ein ganz toller Anfang.
Darf ich noch einmal rückfragen? Welche Milch und wie viel Milch trinkt dein Sohn denn momentan außerdem zusätzlich zu den von dir geschilderten Speisen, die er bevorzugt isst?
Ca 300 ml Milch- inklusive Milchprodukte wären gut. Stattdessen oder zusätzlich könntest du dein Baby stillen. Es wäre auch möglich weiterhin noch Säuglingsmilch/Pre-Milch zu geben. Mit einer ausreichenden Milchmenge wird dein Kind auf jeden Fall gut mit vielen wichtigen Närhstoffen versorgt. Dazu sollte dein Kleiner Brot/Nudeln/Getreideprodukte essen und Fleisch/Fisch/Ei/Hülsenfrüchte/ggf auch mal Tofu und dazu Obst und Gemüse.
Dass euer Kind in euch Eltern ein gutes Vorbild erleben kann und dass ihr als Eltern auch um eine gesunde und ausgewogene Speisenauswahl bemüht seid, sind ohnehin die besten Vorraussetzungen, um euren Sohn zu einem guten Esser zu erziehen. Mit einem guten Angebot und eurem persönlichen Vorleben, durch Authentizität und nonverbalen Botschaften, wird euer Kind bald immer mehr und immer selbstverständlicher mit essen.
Manche Kinder sind zwar in der Tat sehr zögerlich, wenn es um das Probieren neuer Speisen geht, aber auch das bekommt ihr durch familieninterne Regeln (solche die für euch gut passen) bald in den Griff. Ihr könnt dafür euren Sohn beobachten und die "Regeln" entsprechend formen.
Siehe dazu auch hier:
http://www.rund-ums-baby.de/kochen-fuer-kinder/beitrag.htm?id=44552&suche1=miaandme&seite=1
Du wünschst dir allerdings jetzt schon mehr Abwechslung und Vielfalt auf dem Teller deines Sohnes und wünschst dir vor allem mehr Gemüsekonsum...
Eine ähnliche Frage habe ich erst gestern gehabt. Magst du mal hier nachlesen?
http://www.rund-ums-baby.de/kochen-fuer-kinder/Rohkost-wie-zubereiten_44709.htm
Lass deinen Kleinen neue Speisen probieren, so lange und immer wieder, bis er sich an die meisten Sachen gewöhnt hat und mit isst.
Das Fachwort dazu heisst: "soziales Lernen". Je mehr euer Kind bei euch Eltern sieht, was und wie ihr esst, desto mehr möchte er dem nacheifern. Dazu ist es gut, wenn es immer wieder die gleichen Sachen gibt. Denn der Gewöhnungseffekt kann dauern.
Denn nur über das Probieren können neue Esserfahrungen gesammelt werden. Auf diesen Erfahrungen beruht genussreiches Essen und darauf basiert widerum die Appetisteuerung.
Kinder sollten bis zu 10 mal etwas probiert haben, bevor sie es wirklich gut akzeptieren und sich an den Geschmack gewöhnt haben. Zum Probieren genügen oft schon mimimalste Mengen. Ein einziges Reiskorn, eine halbe Kartoffel, ein Löffelchen Kartoffelbrei... Und ausspucken sollte erlaubt sein.
Koche also ruhig solche Sachen (kleinkindgerecht), die du und Papa gerne essen. Das ist eure Familientradition, eure Esskultur. Diese kulinarischen Erfahrungen prägen die Kinder langfristig. Sie müssen sich ein Geschmacksgedächtnis aufbauen. Das braucht Zeit. Es ist aber die Basis für den später daraus resultierenden Appetit.
Babies, Kleinkinder und Kinder, auch Erwachsene, haben eine mehr oder weniger stark ausgeprägte sog. Neophobie. Das ist eine Art Angst vor dem "neuen" Essen. Ursprünglich eine gute Schutzfunktion, denn gegessen wird nur das, was man kennt, denn Unbekanntes könnte giftig sein. Dieses Phänomen ist sogar in der Tierwelt vorzufinden - neue Dinge werden auch hier nur zögerlich von Jung und Alt gekostet. Und am besten wird das gegessen, was immer und immer wieder von allen nebenstehenden Personen auch verzehrt wird. Um Essen zu lernen, d.h. Essbares von nicht Essbarem zu unterscheiden, hilft das sog. soziale Lernen. So kann die Neophobie am besten überwunden werden. Kinder lernen durch Nachahmung und Wiederholung.
Langsam und unmerklich lässt sich die Palette der Gerichte erweitern. Den Zeitpunkt dafür bestimmen oft unerwartete Momente und Situationen. Manchmal ist so eine Situation nicht der Esstisch, sondern vielleicht der Spielplatz, bei der Oma, im Urlaub, im Restaurant....
Müslikekse
55g Butter
30-60g Rohrzucker
Prise Vanille
1 Ei
ca 7 min mit den Mixern des Handrührgeätes cremig rühren
125g kernige Haferflocken
1/4 Tl Backpulver
1 EL Mehl
vermischen und mit
1 El Milch
in die Buttermasse einarbeiten.
Teig ca 30 min ruhen lassen
Danach mit den Händen kleine Kugeln formen
Auf deinem Backblech (Matte) ca 15 (-20) min bei 180° backen.
Auf einem Kuchengitter auskühlen lassen.
Flapjacks (6 Stück)
1 Banane zerdrücken mit Prise Zimt und Prise Salz, sowie 1 TL Kokosöl .
25g geriebene Mandeln (oder Haselnüsse) und 15g Sesam mit 1 Prise Vanille und 100g Haferflocken, sowie 25g klein geschnittenen Trockenäpfeln vermischen.
Alles zusammen in eine Schüssel geben, 1 großer EL Honig zugeben und mit Hilfe eines Gummihandschuhs alles gut vermengen und verkneten.
Teig schön, mit geraden Kanten auf ein Backblech geben, ca 1,5 cm dick aufstreichenc, ca 25 min bei 175° backen
Siehe Foto im Anhang
Haferflockenkekse
50 g feine Haferflocken
30 g Dinkelmehl
25 ml Rapsöl
30 ml Apfeldicksaft
Zubereitung
Alle Zutaten verkneten. Zugedeckt ruhen lassen.
170° ca 20 min
mürbe Babykekse
30g Weizenmehl 405
30g Haferflocken zerkleinert
30g weiche Margarine
15 ml Wasser
15 ml Saft (je nach Konsistenz ggf auch mehr)
15-20g Zucker
Knetteig zubereiten, Teig ruhen lassen, Formen ausstechen, oder Streifen schneiden, die sich in der Hand gut halten lassen , dann backen:
ca 15-20 min bei 175°
ergibt ca 6 Stück
Also dann
Grüße
B.Neumann
von
Birgit Neumann
am 25.05.2017
Antwort auf:
Einseitige Ernährung - Abhilfe?!
Lieben Dank für deine sehr ausführliche Rückmeldung und die tollen Ideen / Rezepte. Ich fühle mich jetzt schon besser, weil ich was ausprobieren kann, aber die Ideen waren mir einfach ausgegangen.
Milch ist auch so ein Thema...als ich abgestillt habe (mit 10 Monaten), gab es noch Milchbrei, damals gab es für ihn genug Milch, sodass er angebotene Pre Milch nicht akzeptiert hat. Inzwischen geht der Milchbrei nicht mehr, daher kiegt er an manchen Tagen nur etwas Frischkäse und vielleicht noch Butter an den Nudeln ab.
Ich selbst frühstücke Müsli, da isst er dann auch Kindermüsli mit Milch angemacht, aber unter der Woche bin ich schon in der Arbeit, wenn er aufsteht und dann gibt es Brot für ihn - mit Papa. Abends reichen wir einen Becher Milch, die Trinkmenge variiert aber extrem.
Klingt das für dich besorgniserregend, dass wir wohl nie auf 300 ml täglich kommen?
von
ER2011
am 25.05.2017, 20:36
Antwort auf:
Einseitige Ernährung - Abhilfe?!
Hallo ER2011
naja, es wäre schon gut, wenn ihr das Angebot, Milch zu trinken (oder in Speisen zu essen), etwas erweitern könntet.
100 ml Kuhmilch kannst du durch 30-40g Frischkäse oder 15 g Schnittkäse wie Gouda, Edamer (= ca 1/2 Scheibe) oder 30 g Weichkäse (bspw Camembert - bei Rohmilchsorten ohne Rinde), durch 100 ml Buttermilch pder 100g Naturjoghurt ersetzen. Bei diesen Milchprodukten ist der Calcium-und Eiweißgehalt jeweils ungefähr ähnlich wie bei Kuhmilch pur.
Wenn dein Sohn Kuhmilch als Trinkmilch nicht so gerne mag, kannst du sie entsprechend an anderer Stelle ins Essen einbauen.
Käse auf Pizza, Milch in Kartoffelbrei, Joghurt in selbstgemachtem Eis...
Jetzt, da es so heiß ist, passt das Eis doch prima.
Kaufe dazu bspw eine Sorte Fruchtjoghurt in guter Qualität. Friere den Joghurt portionsweise in geeigneten Gefäßen ein. Bei Bedarf kannst du die Portion aus dem TK holen, kurz antauen lassen und deinem Kind beim Essen helfen.
Pfannkuchen
2 Eier
250g Mehl
400 ml Milch
Prise Salz
Prise Vanillezucker
Zutaten vermengen, glatt rühren (Handmixer), quellen lassen, in Kokosöl/fett oder Butterschmalz oder Öl (bspw Raps, Sonnenblume oder Maiakeimöl) braten/ausbacken
Kohlrabiosse:
Kohlrabi kleinschneiden und in Wasser kochen. Die Kohlrabi abschütten und die Flüssigkeit auffangen. In einem Topf Butter zerlassen und Mehl einrühren. Eine klassische helle Mehlschwitze eben. Dann die Flüssigkeit zugeben. Und schliesslich den Kohlrabi(und nach Geschmack) auch die noh grünen kleingehackten Blätter zugeben. Etwas Sagne zugeben und abschmecken.
Noch schneller gehts wenn du in die Flüssigkeit schlichtweg etwas Butter und Sahne gibst und dann hellen Sossenbinder einrührst.
Grießschnitten:
200ml Kuhmilch
ca 35g-40g (+/-) Grieß
Grieß mit der Milch in einem geeigneten Topf aufkochen, rühren, rühren, rühren und kurz quellen lassen, danach auf einen Teller streichen, stehen lassen, bis es gut fest ist. Das geht schnell. Jetzt kannst du entweder Motive ausstechen oder den festen Brei in Stücke schneiden.
In einer beschichteten Pfanne etwas Butter schmelzen, die Grießstücke einlegen,,leicht in der Butter erwärmen und auf einen Teller geben. Dazu Obstmus (selbst zubereitet)
Siehe hier:
http://www.rund-ums-baby.de/forenbilder/index.htm?seite=10&forum=kochen-fuer-kinder&bild=4#start
Käsesticks
2 TL Butter in einem Topf verflüssigen
granuliertes Knoblauchpulver zugeben, Menge nach Geschmack, ca 1 /2 TL
ca 1 TL Salz, Pfeffer zugeben und verrühren
225g Frischkäse
230g Mozzarella geriebenen Mozzarella zugeben und alles zusammen erwärmen, damit es schmelzen kann und sich gut miteinander verbindet. Gut verrühren, bis eine homgene Masse entsteht.
Kräuter und Gewürze (Petersilien, Schnittlauch, Basiliku etc) nach Belieben zugeben.
Die Masse in eine gefettete Form streichen und tiefkühlen, bis es fest geworden ist.
Nach 1-2 h, die Form aus dem TK holen und in Streifen schneiden.
Die Streifen/Sticks pur geniessen als Veggie-Beilage oder noch mal eben schnell panieren und in der Pfanne braten.
Die Sticks eignen sich super als Füllung für bspw Kartoffelpatties:
gekochte Kartoffeln durch die Kartoffelpresse drücken und mit den Händen Kugeln formen. Kugeln flach drücken, Käsestick zwischen zwei Platten legen und an den Rändern festdrücken. Zu einem Pattie formen, in der Pfanne sanft in etwas Butter erwärmen.
Naturjoghurt cremig und fein:
nimm einen 1 Becher Naturjoghurt (3,5%). Verrühre den Inhalt mit einer Prise Salz cremig. Nimm ein kleines Küchensieb und lege 1-2 Lagen Küchenkrepp (Küchentücher von der Rolle) hinein. Lege das Sieb über eine Tasse und gib den gerührten Joghurt in das Sieb. Decke den Joghurt ab und stelle ihn (mit der Tasse drunter) in den Kühlschrank - für ca 12-24 h. Das Ergebnis schmeckt sahnig und kaum sauer. Ggf mit (selbstgemachter) Marmelade oder frischem Fruchtmus (Erdbeere) verfeinern.
Grüße
Birgit Neumann
von
Birgit Neumann
am 29.05.2017