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Warum gerade unser Kind?

Thema: Warum gerade unser Kind?

Im September hätte unser kleines Pünktchen zur Welt kommen sollen. Wir haben uns wahnsinnig über die Schwangerschaft gefreut. Unser Großer wäre nur 1 Jahr und 7 Monate älter als sein kleines Geschwisterchen gewesen und wir haben es uns so schön vorgestellt, wie die beiden zusammen aufwachsen ... Eigentlich lief die Schwangerschaft ohne außergewöhnliche Ereignisse ab, bis ich in der Nacht zu Donnerstag plötzlich eine Schmierblutung und zudem ziehende Schmerzen im Bauch bekam. Aus Vorsicht hab ich mich direkt am Donnerstag Vormittag von meinem Frauenarzt untersuchen lassen. Dem Pünktchen gings gut und er konnte keinen Grund für die Blutung finden. Ich sollte "einfach" Magnesium nehmen. Leider hörten sowohl die Schmerzen als auch die Blutungen nicht ganz auf, so dass ich am Samstag Vormittag in die Notaufnahme einer Klinik fuhr und dort direkt stationär aufgenommen wurde. Leider musste ich dort erst über 2 Stunden warten, bis ich dran war und in der Zeit entdeckte ich zum ersten mal frisches Blut ... Außerdem hatte man eine Entzündung festgestellt, die sofort mit einem Antibiotikum behandelt wurde und der Gebärmutterhals hatte sich im Vergleich zum Donnerstag stark verkürzt. Mein Mann und ich waren überfordert mit dem Gedanken, dass ich die nächsten Wochen und Monate eventuell liegend verbringen musste. Was sollte mit unserem Sohn werden, den ich doch eigentlich betreue? Es war ein emotionales Auf und Ab und es flossen viele Tränen. Am Sonntag morgen ging es mir deutlich besser und ich war guter Hoffnung, das ich vielleicht doch bald wieder nach Hause könnte. Doch gegen Nachmittag begann wieder dieser wehenartige Schmerz. Es wurde immer schlimmer und als ich dachte, ich könnte es nicht mehr aushalten und nach der Schwester klingelte, musste ich ganz dringend auf die Toilette. Der Druck wurde immer mehr und erst dann verstand ich, was hier gerade passierte ... Am Sonntag, den 26.04.15, brachte ich Ende der 19. SSW unseren zweiten Sohn zur Welt. Ich frage mich immer wieder, wie ich so ahnungslos sein konnte. Ich habe die Wehen einfach nur als Schmerz und nicht als Geburtswehen wahrgenommen. Ich habe nicht im geringsten geahnt bzw. es für möglich gehalten, dass unser baby zu früh geboren werden könnte. Es tut so weh. Ich wünsche mir so sehr unser Kind zurück. Warum musste es gerade unser Pünktchen treffen? Ich wünsche so ein Erlebnis natürlich auch niemand anderem, aber warum wir??? ... Und warum so spät? Wir durften unser Baby noch sehen, auf den Arm nehmen und uns verabschieden. Es war so furchtbar winzig. Zu klein, um überleben zu können. Ich habe so viele Fragen in meinem Kopf, auf die es vermutlich keine Antwort gibt. Ich bin so unendlich traurig ... :*( Wenn es nur die Möglichkeit gäbe, den September dieses Jahr zu überspringen ...

von Inadina am 13.05.2015, 21:46



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Ach, ich kann dir garnicht sagen, wie leid es mir tut, dass ihr euer Baby nie lebend in den Armen halten konntet. Ich bitte dich aber... mach dir keine Vorwürfe. Es hatte sich ja alles beruhigt und du freutest dich auf daheim und wer ahnt, dass es schon so früh zur Welt kommen sollte?! Als deine Nachricht kam, war ich ganz geschockt, denn beim letzten Mal sah alles ganz gut aus. Ich drück dich ganz fest und tröste dich damit, dass euer Kind nur jetzt die kurze Zeit auf der Erde nicht bei euch wurden, es nicht weg und verloren. Ich weiß, dass es dir trotzdem die Luft abschnürt und das Herz furchtbar wehtut, aber es wird irgendwann besser/anders. Alles Liebe, Anja

von anja&die**** am 14.05.2015, 00:42



Antwort auf Beitrag von Inadina

Liebe Inadina, mein herzliches Beleid zum Verlust eures Sohnes. Mir ging es genauso, in der 17. Woche und ich habe auch erst sehr sehr spät realisiert, dass es tatsächlich kommt, so wie du beschrieben hast. Ich kann dir nicht viel schreiben, es tut selber so weh deinen Text zu lesen. Es tut mir sehr leid, dass du das auch erleben musst. Ich kann es auch nicht verstehen warum. Offenbar war dein Sohn auch gesund. Meine Tochter auch, sie lebte bis zuletzt. Ich wünsche dir ganz viel Kraft und Hoffnung für die kommende Zeit!

von Hannah79 am 14.05.2015, 11:52



Antwort auf Beitrag von Inadina

Liebe Inadina, Mir stockt gerade der Atem, muss weinen und bin wirklich traurig. Es tut mir so unendlich leid für dich und deine Familie. Ich selbst habe letztes Jahr im März einen gesunden Sohn zur Welt gebracht und wurde als er 10 Monate war, relativ ungeplant wieder schwanger- wir haben uns trotzdem riesig gefreut und uns ebenfalls schon ausgemalt, wie die zwei gemeinsam spielen könnten. Leider blieb bei unserem Sternchen in der 9. woche der Herzschlag aus- in Woche zwölf wurde es festgestellt und es folgte eine Ausschabung. Ich fühlte mich so leer....und ohne meinen Sohn hätte ich die Situation kaum ertragen können! Aber irgendwie geht es weiter- Auch wenn, du dir das jetzt kaum vorstellen kannst. Ich wünsche dir ganz viel Kraft und neuen mut.

von Camami am 14.05.2015, 13:45



Antwort auf Beitrag von Inadina

lass dich mal virtuell in den arm nehmen. ich habe vor 13 jahren das selbe durchmachen müssen :( mein sohn kam in der 20. SSW still zur welt. Ich hatte die blutungen nicht ernst genommen, weil wir gerade erst umgezogen waren in unser haus, die dachdecker waren da und ich hatte viel arbeit und stress, so daß ich es als harmlos abtat. allerdings gingen die blutungen nicht weg, sondern wurden immer schlimmer. wir fuhren ins krankenhaus, da konnte nur noch der tot meines kindes festgestellt werden. das herz hatte einfach aufgehört zu schlagen und das schon in der 16. SSW. die Blutungen waren bereits die Abstoßung. ich hatte NIX gemerkt, auch bei der letzten untersuchung stellte meine frauenärztin nix fest, trotz ultraschall :( die geburt wurde eingeleitet und so kam mein sohn am 24.6.2002 still zur welt.

Mitglied inaktiv - 14.05.2015, 20:15



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Meine liebe, es tut mir so leid. Ich hab die letzten Tage schon oft an dich denken müssen. Aber es ist gut, dass es dieses Forum gibt. Schmerz muss raus.,.und es aufzuschreiben ist ein wichtiger Schritt. Ich hoffe, du findest genügend Trost. Alles Liebe, Bettina

von Anitteb84 am 14.05.2015, 20:36



Antwort auf Beitrag von Inadina

Es tut mir schrecklich leid, dass du deinen kleinen Sohn still zur Welt bringen musstest. Es gibt leider keine Worte, die ausdrücken können, wie schrecklich das ist... Ich habe meinen ersten Sohn am 16.07.2012 in der 18.SSW still zur Welt bringen müssen. Bei mir war es ähnlich, dass ich mir zu dem Zeitpunkt nie mehr gedacht hätte, dass das passiert. Am Anfang der Schwangerschaft hatte ich oft Blutungen und dachte, dass ich das Baby verlieren würde. In der 7.SSW wurde mir sogar eine drohende Fehlgeburt vom FA diagnostiziert, doch das Zwergerl hat sich durchgekämpft und ist geblieben. Danach war es gut, ab der 10.SSW meinte mein FA noch, dass jetzt zu 98% alles gut gehen müsste. Ich hatte aber sehr früh ständig einen harten Bauch und leichte Kontraktionen. Bei den Untersuchungen war jedoch alles in Ordnung und dem Baby ging es immer blendend. Bis ich am 15.07.2012 stärkere, wehenartige Schmerzen und Blutungen bekam. Wir sind dann sofort ins KH gefahren und dort wurde festgestellt, dass der Gebärmutterhals schon komplett verstrichen war, der Muttermund bereits leicht geöffnet und die Fruchtblase hing darüber hinaus. Mein Sohn war mit seinen Beinchen schon ganz tief hinuntergerutscht. Ich hatte einen sogenannten Fruchtblasenprolaps und die Ärztin sagte mir, dass man in diesem Stadium nichts mehr machen könnte, um die Geburt aufzuhalten. Dem Baby ging es zu diesem Zeitpunkt immer noch gut. Ich habe im Ultraschall seine kleinen Füßchen gesehen, wie er in mir herumgezappelt hat. Das werde ich nie vergessen. Ich war so geschockt, ich wusste, mein Sohn musste sterben, nur weil er jetzt schon zur Welt kommen musste. Ich hatte dann die ganze Nacht Wehen und am Vormittag brachte ich meinen Sohn still zur Welt. Ich durfte ihn dann auch in den Arm nehmen und mich von ihm verabschieden. Aber es war einfach so schrecklich, ich fühlte mich ebenso so leer und ich wusste nicht, wie es weitergehen sollte. Ich machte mir Vorwürfe, ob ich etwas falsch gemacht hatte, warum ich das nicht bemerkt hatte, warum ich nicht doch früher noch einmal beim Arzt war. Vielleicht hätte man es dann ja verhindern können... Doch mir wurde gesagt, dass ich nichts dafür konnte, man konnte das einfach nicht vorhersehen, es ging zu schnell. Lange Zeit quälte ich mich mit den Fragen des Warum. Jetzt habe ich eine Antwort darauf. Ich habe eine stark ausgeprägte Gebärmutterhalsschwäche. Ich bin 11 Monate nach der Geburt meines Sohnes wieder schwanger geworden und da hat sich das bestätigt. In dieser Schwangerschaft hatte ich nämlich wieder schon sehr früh Kontraktionen und mein FA legte mir vorsichtshalber in der 15.SSW schon eine Cerclage. Ich musste mich die ganze Schwangerschaft über schonen und viel liegen. Trotz der Schonung und der Cerclage verkürzte sich mein Gebärmutterhals ziemlich stark und ab der 33.SSW lag ich drei Wochen mit vorzeitigen Wehen und absoluter Bettruhe im KH. Doch dieses Mal schaffte ich es zum Glück und dank der Vorsichtsmaßnahmen bis in die 37.SSW und brachte im Februar 2014 einen gesunden Jungen zur Welt. Ich denke mir oft noch, hätte man das schon vorher gewusst, hätte ich in der ersten Schwangerschaft schon rechtzeitig eine Cerclage gelegt bekommen, hätte mein erster Sohn nicht sterben müssen. Aber leider konnte man das nicht vorhersehen. Und auch jetzt denke ich noch viel an ihn, aber es ist leichter geworden und ich bin unendlich dankbar dafür, dass ich meinen zweiten Sohn gesund zur Welt bringen durfte und hoffe, dass sein großer Bruder gut auf ihn aufpasst. Ich wünsche dir ganz viel Kraft für die nächste Zeit und viele liebe Menschen, die für dich da sind und dir zuhören! Stille Grüße, Dani

von sunnydani am 16.05.2015, 10:20



Antwort auf Beitrag von Inadina

Habt vielen Dank für eure lieben worte und euer mitfühlen. An manchen Tagen kann ich ganz gut mit dem Schmerz umgehen (bzw. bin gut abgelenkt), an anderen hab ich das Gefühl, ich kann das (alltags-)leben nicht ertragen... Es tröstet mich zwar, dass ich unser Baby im Himmel gut aufgehoben weiß, aber trotzdem hatte ich es doch so gern bei mir gehabt. Und neuerdings habe ich riesige Angst. Wir wünschen uns so sehr noch Kinder und ich hab Angst, dass in einer späteren Schwangerschaft wieder etwas schief gehen könnte oder dass es eine 9-monatige Zitterpartie wird ... Ich hab Angst davor, so einen Abschied noch einmal erleben zu müssen. Wie seid ihr mit solchen Ängsten umgegangen? Was hilft dabei die abzulegen oder kleiner werde. Zu lassen?

von Inadina am 16.05.2015, 20:33



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Hast du eine gute Hebamme? Meine ist zeitgleich Mentalcoach und hat mir unheimlich gut geholfen mit der Angst umzugehen. Ich zitterte trotzdem bei jedem Frauenarztbesuch- bis zum Ende. Aber es hat geholfen. Viel darüber reden, Halt von deiner Familie und deinem Partner aufsaugen und ich habe damals ein kleines Abschiedsritual gemacht, in der Wohnung noch eine besondere Kerze und einen Engel stehen, der mich an das Sternchen erinnert. Mein Partner und ich haben uns ein Tattoo stechen lassen. Wir möchten, dass das Zwerglein unvergessen ist. Das war uns wichtig. Und so binden wir es auch oft noch in Gespräche etc ein. Mir hilft das. Aber ich denke, der Schmerz wird für immer bleiben. Versuch bei einer erneuten Schwangerschaft gelassen vorzugehen. Auch wenn es soo schwer ist! Alles alles Gute für euch! Es tut mir unendlich Leid, was euch widerfahren ist! Ich wünsche euch, dass beim nächsten Mal alles gut geht und ihr ein gesundes Würmchen im Arm halten dürft! !

von Saralili89 am 17.05.2015, 07:38



Antwort auf Beitrag von Inadina

Ich glaube ganz weg bekommt man die Angst nicht. Ich konnte den Anfang der Schwangerschaft auch überhaupt nicht genießen. Mir ging es langsam besser, als ich in der 25.SSW war und gewusst habe, dass das Baby nun auch außerhalb des Bauches Überlebenschancen hat. Ich habe versucht, wenn die Angst zu groß wurde, dass ich mich ruhig hingelegt habe, die Hände auf meinen Bauch, mit meinem Baby gesprochen und mir gesagt habe, dass dieses Mal alles gut gehen wird. Ich habe versucht ganz bewusst zu atmen und mir selbst gut zugeredet. Das hat ab und zu ganz gut geholfen, aber ich denke nach so einem Erlebnis kann man leider nicht mehr so unbeschwert in eine nächste Schwangerschaft gehen. Und ich habe auch viel mit meiner Mama oder meiner Schwester oder meinem Partner über meine Ängste gesprochen. Es hat mir geholfen, wenn sie mir zugehört haben und danach ging es mir oft auch wieder besser. So lange die Ängste nicht zu schlimm werden, ist es bestimmt ganz normal. Ich hab mir auch immer kleine Ziele gesetzt. Ich hab nicht bis zum Schluss, so weit voraus denken, können. Zuerst hab ich gehofft, über die 12 Wochen zu kommen. Dann war mein nächstes Ziel, es über die schlimme 18.SSW zu schaffen. Danach war mein Ziel die 25.SSW, eben weil das Baby da schon Chancen hätte, wenn es zur Welt käme. Dann war die 30.SSW, denn ab da sind die Chancen noch besser. Ja, und das letzte Ziel war dann die 36.SSW zu erreichen, denn ab da dürfen die Babys ja ohnehin kommen. Das hat mir persönlich geholfen und dass ich viel in mich hineingehorcht habe. Ganz schlimm war bei mir die 18.SSW, wo ich eben meinen ersten Sohn verloren habe. Da hab ich einen Tag gehabt, an dem es mir total schlecht ging. Und genau an diesem Tag hab ich zum ersten Mal eine Bewegung von meinem zweiten Sohn gespürt, ganz, ganz sachte, aber eindeutig erkennbar für mich. Als ob er mir sagen wollte, dass ich nicht so viel Angst haben soll, dieses Mal wird es gut gehen. Das hat mich dann wieder aufgebaut und er war und ist auch ein sehr lebhaftes Kind. Ich hab ihn viel in der Schwangerschaft gespürt und irgendwie hat mir das auch oft ein gutes Gefühl gegeben. Ich wünsch dir auf jeden Fall alles Gute weiterhin, dass die Ängste nicht überhand nehmen, wenn du noch einmal schwanger bist und dass beim nächsten Mal alles klappt und du ein gesundes, lebendiges Baby im Arm halten darfst. Dein kleiner Engel wird bestimmt gut auf euer Folgekind aufpassen, ich hab mir das zumindest immer gesagt, das hat mir geholfen. Ich weiß nicht, ob du daran glaubst. Alles Liebe und Gute und viel Kraft! Dani

von sunnydani am 20.05.2015, 09:52



Antwort auf Beitrag von sunnydani

Ganz genau so habe ich es in der Folge Schwangerschaft auch gemacht, mit den gleichen Wegpunkten (aber 17. SSW). Ich habe aber bis ganz zum Schluss nicht wirklich glauben können, dass diesmal alles gut geht. Und selbst jetzt traue ich mich nie zu weit in die Zukunft zu denken, weil ich gelernt habe, dass nichts selbstverständlich ist.

von Hannah79 am 23.05.2015, 04:00



Antwort auf Beitrag von Inadina

Hallo! Als erstes möchte ich sagen, dass es mir sehr leid tut, was euch passiert ist. Es ist unbegreiflich warum so viele kleine Wesen plötzlich entscheiden zu gehen, wenn man die ersten kritischen 12 Wochen überstanden hat und sich in sicherheit glaubt. Ich musste meinen ersten Sohn vor 2,5 Jahren leider in der 34. ssw gehen lassen und es tut immer noch sehr weh, wenn ich daran denke. Der schmerz wird wohl auch nie weg sein, er ist nur anders geworden. Was mir geholfen hat, in der Wohnung eine Ecke zu haben wo ich eine Kerze, kleine Engelchen, Herzchen und ein kleines Bild von ihm habe, Manchmal stelle ich ein paar Blumen hin und rede mit ihm. Überhaupt reden. Das tat mir gut. Mit all möglichen Leuten. Nicht zu verheimlichen, dass man noch ein Kind hat. Und mit IHM reden. ich schreibe immer noch manchmal so eine Art Tagebuch, wo ich eben an ihn schreibe. Das tut gut, ich finde, dass hat mich in meiner Trauer richtig weiter gebracht und von dieser tiefen Depression und dem Tunnelblick rausgebracht. Die Angst in der folgenden Schwangerschaft war schlimm und man kann gar nicht positiv denken, find ich. Ich hab ständig Alpträume gehabt und richtige Panik vor jedem Arztbesuch (bei unserem Kleinen wurden in der 31.Woche schlimme Gehirnfehlbildungen diagnostitiert) Ich hab noch immer, und meine Kleine ist jetzt 1,5 Jahre, den AngelCare jede Nacht laufen, weil ich einfach so Angst hab, sie könnte in der Nacht aufhören zu atmen, und am Anfang, nach der Geburt war das richtig extrem. Auf der Suche nach Gleichgesinnten in der Trauerphase liest man einfach zu viele Schicksaale mit... Lass Dir Zeit. Nach einem verlorenem Kind wünscht man sich sofort ein nächstes, aber die Trauer braucht ihre Zeit. Das hab ich leider zu spät begriffen. Ich wollte kein Ersatzkind, nein, und dachte nach vier Monaten bin ich soweit, dass ich für einen Neuanfang bereit bin... und wünschte mir in der Schwangerschaft dann doch meinen Sohn zurück....... Nichtdestotrotz hoffe ich sehr für Dich, dass Du die nächste Schwangerschaft gut überstehst und bald ein lebendes Kind in Armen halten darfst. Wenn es soweit ist, rede viel mit Deienem Ungeborenem, erzähle ihm von Deinen Ängsten, oder sag was Du Dir wünschst. Ich schrieb da z.B. auch ein Tagebuch für meine Tochter und wünschte mir, z.B. dass sie sich in der Nacht und nicht in den Tagesstunden, wie mein Sohn, sich auf den Weg macht. Ich strickte auch viel für sie, das war für mich so eine Art Meditation. Das alles half mir sehr. Ich wünsche Dir alles Liebe auf dem harten Weg. Drücke Dich ganz fest...

von claire am 20.05.2015, 12:48



Antwort auf Beitrag von Inadina

Hallo Inadina! Wir sitzen im selben Boot! Ich war auch im Septemberforum und habe nur 3 Tage vor dir das gleiche durchgemacht!! Ich war in der 20. SSW.. ET wäre der 17.09.15 gewesen. Auch unser kleiner Sohn wäre nur 2 Jahre und 4 Monate älter gewesen als unser kleines Sternchen. Ich war zur normalen Vorsorgeuntersuchung beim FA und sie konnte ganz plötzlich und unverhofft keine Herztöne mehr finden. Mach dir keine Vorwürfe dass du die Wehen nicht "gemerkt" hast. Ich hab auch nicht gemerkt dass mein Kind schon tot in meinem Bauch war. Und du hättest auch nichts mehr daran ändern können. Ich weiß wie du dich fühlst.. es tut furchtbar weh.. aber ich hoffe dass unsere Mäuse da oben wissen dass wir sie sehr lieben und wir ihnen zu gerne diese Welt gezeigt hätten. Wir werden sie nicht vergessen und auch ein weiteres Kind wird sie nicht ersetzen. Aber das Leben geht weiter.. denk auch an euren Sohn für den ihr da sein müsst. Mir ist es ein recht großer Trost zu wissen dass wir zumindest ein gesundes Kind haben das wir lieben und beschützen dürfen! Ich habe auch Angst vorm September.... meine Schwägerin ist momentan auch schwanger (ET im Juli). Ich freue mich sehr Tante zu werden aber immer wenn ich ihre tolle Kugel sehe werde ich wehmütig. Aber alles geht irgendwann vorbei.. und es stimmt wirklich: die Zeit heilt viele Wunden. Wir werden unsere Babys niemals vergessen.. ich werde mit Sicherheit noch als alte Oma täglich daran denken. Aber unser Leben geht weiter. Und ich muss auch sagen dass ich nun wieder viel mehr zu schätzen weiß wie gut es uns eigentlich geht und wie toll es ist einen so wundervollen Mann und einen noch wundervolleren Sohn zu haben. Man denkt wieder etwas um. Es ist schade erst in so eine Situation kommen zu müssen um sich an das zu erinnern und daran zu erfreuen. Aber so hat das Ganze wenigstens einen ganz kleinen Sinn für mich. Man denkt sich immer wenn man solche Sachen mit Totgeburten etc. liest wie schlimm das für diese Eltern sein muss.. aber man rechnet nicht damit dass es einen selbst einmal trifft. Ich hoffe sehr dass es dir auch bald wieder etwas besser geht und ihr den Schmerz etwas besser ertragt! Wenn du willst kannst du mir auch gerne eine PN schreiben! vlg chippie

von chippie am 31.05.2015, 23:59



Antwort auf Beitrag von chippie

Liebe chippie, ich hab dir eine PN geschrieben und hoffe, dass die auch wirklich angekommen ist. Konnte dich nämlich als Empfänger nicht auswählen, sondern nur extra eintippen. Liebe Grüße, Inadina

von Inadina am 05.06.2015, 13:23



Antwort auf Beitrag von Inadina

Hallo liebe Inadina! Mein tiefes Beileid an euch - sowohl an dich als auch an Chippie! Und ganz viel Kraft für die kommende Zeit, besonders für die Zeit rund um den ET. Es ist unendlich schwer und dennoch geht das Leben weiter. Die Zeit hilft, andere Erfahrungen kommen hinzu, irgendwann auch wieder die Freude und das ist gut und richtig so. Du hättest nicht tun können, um dein Kleines zu halten. Die Natur ist grausam. Aber sie schenkt auch Leben. Euch hoffentlich auch. Mir hat damals nach unserem Sternchen sehr geholfen, dass ich die Hebamme bereits von Anfang an dazu holen durfte, also schon als ich den positiven Test in den Händen hatte. Sie hat mir sehr viel Mut und Zuversicht gegeben und war dann auch beim dritten - ungeplanten - Kind als Hebamme von Anfang an dabei. Vielleicht hilft dir das mit deinen Ängsten. Ich wünsche es dir sehr und alle Kraft, die du brauchst, um deinen Weg weiter zu gehen! Jolly

von Jollygirl29 am 14.06.2015, 20:29



Antwort auf Beitrag von Inadina

Ich fühle mit dir und Wünsche euch alles erdenklich gute, musste in der 39 SSW meinen Sohn auch in Gottes Hände geben und wenn ich das so lese dann bricht es mir das Herz. Ich wünsche so etwas schlimmes keiner Frau der Welt. Es ist die Hölle Sein Fleisch und Blut das man so lange darauf gewartet hat einfach Stirbt. Es ist wie wenn jemand einem das Herz raus reißt.

von Betti84 am 22.06.2015, 17:59