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traurig...

Thema: traurig...

Ich habe gestern in der 8. Woche mein Baby verloren. Im Grunde habe ich von Anfang an gespürt, dass etwas nicht stimmt... Aber so etwas möchte man ja nicht wahrhaben. Mir geht es gerade sehr schlecht, ich fange immer wieder an zu weinen. Trotzdem bin ich froh, dass es die Natur selbst entschieden hat und hoffe sehr, dass ich um eine Ausschabung herumkomme. Ich versuche mich zusammenzureißen, meiner Tochter zu Liebe. Aber sie spürt, dass etwas nicht stimmt. Was hilft? Wann wird es besser?

von püppinella2015 am 17.01.2017, 11:28



Antwort auf Beitrag von püppinella2015

Hallo! Ich erlebe gerade das Gleiche... Letzten Donnerstag wurde, beim Übergang von der 7. in die 8. ssw, festgestellt, dass unser Pünktchen nicht mehr dort ist, wo es sein sollte . Da ich in der Kinderwunschbehandlung bin, musste ich dann alle Medikamente absetzen, damit mein Körper unser Baby hergibt. Auch bei mir stimmte es von Anfang an nicht, deshalb traf es mich nicht völlig unvorbereitet... Trotzdem habe ich 2 Tage nur geweint . Und tue es immer noch zwischendurch. Tja, was hilft...? Habt ihr die Chance es wieder zu versuchen??? Das würde mir den Verlust ertragbarer machen. Bei uns war es der letzte Versuch, sprich unsere letzten eingefrorenen Embryonen... Für mich ist die Tatsache, dass es keine Hoffnung mehr gibt, lähmend und furchtbar! Ich hoffe, dass es bei Euch anders ist! Es dauert sicher bei jedem unterschiedlich lang, bis es besser wird. Lass die Trauer zu und all die anderen Gefühle, die Dich gerade zerreißen. Sobald das Körperliche geschafft ist wird es sicher auch nochmal einfacher loszulassen... Wie alt ist Deine Tochter? Ich habe zwei Jungs. Der Große wird bald 4 und ich spreche ganz offen mit ihm darüber. Er sieht ja, wie fertig ich bin... Der Kleine ist 1,5 Jahre, er versteht es noch nicht. Also, vielleicht kannst Du mit Deiner Tochter darüber reden? Ich drücke Dir die Daumen, dass die Schmerzen an Körper und Seele bald etwas abklingen... Stille Grüße

von Ich34 am 17.01.2017, 11:47



Antwort auf Beitrag von Ich34

Danke, es tut gut nicht alleine zu sein. Dein Verlust tut mir sehr leid. Und es tut mir umso mehr leid, dass es euer letzter Versuch war. Bei uns hat es zum Glück auf natürlichem Weg geklappt und ich bin zuversichtlich, dass es wieder klappen wird. Meine kleine Maus ist auch 1,5 und merkt, dass es mir nicht gut geht. Ich habe ich gesagt, dass ich sehr traurig bin und dass sie nichts damit zu tun hat. Sondern dass sie mir im Gegenteil sehr hilft, einfach weil sie da ist und dass ich sie sehr lieb habe. Sie hat sich gestern mit dem Kiof auf meine Bauch gelegt und gekuschelt. Das hat sie noch nie gemacht. Ich glaube, sie versteht viel mehr, als wir alle denken... Ich wünsche dir weiterhin viel Kraft...

von püppinella2015 am 17.01.2017, 12:08



Antwort auf Beitrag von Ich34

Das tut mir sehr, sehr leid. Ich hatte vor vier Wochen in der 9.SSW eine Ausschabung, und für mich war das Gefühl ganz schlimm, dass nichts bleibt. Ich war leer, das Kind war weg. Einfach weg. Deshalb habe ich mir einen Ring machen lassen, einen breiten silbernen, aus dem ein Stern ausgestanzt wurde und mit einem Spruch, der eingraviert wurde, der das Geschehen genau beschreibt. Und den trage ich nun an meinem Finger. Das hilft mir ein wenig, weil ich das Gefühl habe, dass etwas sichtbar ist. Ich hoffe, Du findest auch einen Weg für Dich!!!

von pfaeffi am 17.01.2017, 15:43



Antwort auf Beitrag von püppinella2015

ich hatte es etwas später. 12. woche. uns traf es ganz unvorbereitet. es war die erste schwangerschaft. mir hat sehr geholfen, direkt am Tag der diagnose auf eine ausschabung bestanden zu haben. ich hätte nicht mit den toten kind im bauch wieder heim gehen können. wir haben nach vorne geblickt, relativ schnell akzeptiert dass die natur das von allein gemacht hat und uns keine schuld trifft. das ist jetzt 7 jahre her. ich wurde relativ schnell wieder schwanger und der große kommt dieses jahr in die schule. sein bruder ist 3. es wird werden. nicht zurückschauen. trauern ja, aber nicht allzuarg reinhängen. hört sich hart an, ist aber so. zumindest für mich.alles erdenklich gute für euch! seid füreinander da! ihr werdet es schaffen!

von mellomania am 17.01.2017, 21:58



Antwort auf Beitrag von püppinella2015

Bei mir ist es jetzt 8 Wochen her das ich mein Kleines hergeben muste. Besser geht es mir seit ca 4 oder 5 Wochen. Habe viel Ablenkung durch meinen "Großen" der mich gut auf Trapp hält. Als Andenken habe ich mir einen Kettenanhänger (Madallion mit Sternen) von Engelsrufer gekauft. Den trage ich jetzt täglich. Mir hilft es, andere finden es vielleicht kitschig. Auch hat mir reden geholfen, vor allem weil ich dabei erkannte, das es nicht nur mir so geht, einige Freundinnen haben das auch schon durchleben müssen. Vielleicht kannst du deine Tochter auch eine Übernachtung zu Oma/Opa geben? Auch das hat mir/uns geholfen. Ich konnte mal richtig hemmungslos trauern und weinen ohne den Großen zu belasten und mich zu verstecken. Als er am nächsten Tag wieder zu mir kam war die meiste Wut raus und ich konnte wieder richtig für ihn dasein. Jedem wird was anderes helfen, du wirst Deinen/Euren Weg dazu finden. Lass Dir auch von deinem Partner helfen, wahrscheinlich trauert er anders, aber auch er trauert und wird deine Hilfe und Unterstützung brauchen. Lass Dich drücken, Du bis damit nicht allein!

von Mami0513 am 18.01.2017, 11:18



Antwort auf Beitrag von püppinella2015

Eure Worte tun mir wirklich gut, danke. Unsere Eltern wohnen leider zu weit weg und meine Schwiegereltern und mein Vater wussten noch nicht mal von der Schwangerschaft... Sie wissen also auch nichts von der Fehlgeburt. Meinem Vater werde ich es wohl erzählen. Ich habe das Gefühl, dass mein Mann es seinen Eltern nicht sagen möchte und respektiere es. Ja, er trauert anders, lenkt sich ab, redet nicht drüber. Aber er hört mir zu und ist für mich da. Ich hatte überlegt dem Krümelchen einen Brief zu schreiben und diesen zusammen mit dem US-Bild zu "begraben". Aber zur Zeit sehe ich mich dazu noch nicht in der Lage. Ich habe das Gefühl, dass erst mein Körper heulen muss, bevor ich richtig an meiner Seele arbeiten kann. Immer, wenn die Unterleibsschmerzen wieder einsetzen und die Blutung stärker wird (irgendwie geht das in Wellen...), fühle ich mich antriebslos und fange an zu weinen. Das muss sich merkwürdig anhören...

von püppinella2015 am 18.01.2017, 12:44



Antwort auf Beitrag von püppinella2015

Hört sich gar nicht merkwürdig an... Wenn der Körper "fertig" ist, verändert sich auch etwas in der Seele. Ich bin körperlich fast durch, die Diagnose ist heute 1 Woche her. Die Trauer weicht langsam der Wut und der Verzweiflung. Das alles ist ein Prozess und jedes Gefühl der Welt ist hier erlaubt. Nimm Dir Zeit und lass Deine Gefühle raus. Ich habe heute eine Schachtel besorgt, in der ich auch alle Erinnerungen an unser Sternchen aufbewahren möchte. Aber begraben will ich es nicht... Nur gut wegräumen, wenn es soweit ist. Und dann will ich einen Luftballon zum Himmel schicken... Als Abschiedsgruß...

von Ich34 am 19.01.2017, 12:11