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Trauer

Thema: Trauer

Hallo ihr lieben! Ich bin 27 Jahre alt, habe schon einen gesunden Sohn der im Juni sieben Jahre alt wird! Ich war die ganze Zeit alleinerziehend, bis ich vor einem Jahr meinen lieben Freund kennen gelernt habe! Er ist zu mir gezogen und wir haben uns entschieden noch ein Baby zu bekommen! (es war immer mein Traum eine richtige Familie zu haben) nun war es endlich soweit, alles war perfekt als ich den positiven schwangerschaftstest in den Händen hielt! Allerdings litt ich von Anfang an unter starken Bauchschmerzen und massiver Übelkeit! Ich hatte das Gefühl dass etwas nicht stimmt! Bin zum Frauenarzt, da war ich bei 8+2! alles sah bestens aus, habe das kleine Herz schlagen sehen, arme, Beine,... Dann in der 11. Ssw der erste richtige Ultraschall! Doch leider sah der Arzt gleich dass etwas nicht stimmt, das Baby hatte ein rießiges Ödem vom Schädel bis zum steiß (5mm dick) seine Worte: es gibt drei Möglichkeiten: chromosomenstörung, Herzfehler oder es ist nicht so arg schlimm! Für mich ist eine Welt zusammen gebrochen! Den Termin beim Spezialisten hatte ich erst 1,5 Wochen später, die Zeit dazwischen war die Hölle: viele Tränen, Hoffnung, ... Dann der Termin, leider hatte sich das Ödem (hygroma colli) verschlimmert, es umgab jetzt das ganze Baby, zusätzlich nur eine nabelschnurartherie und ein schon sicherer schlimmer herzfehler! Danach folgte eine chorionzottenbiopsie, welche sehr schmerzhaft war! Ich stand völlig neben mir! Zwei Tage später das Ergebnis: trisomie 18! Alle Hoffnungen waren zerstört! :'( mein Baby würde nie gesund sein! Danach folgten zahlreiche gespräche mit Ärzten, genetiker... Ich sollte mich entscheiden ob ich gleich einen Abbruch möchte ( wozu mir alle geraten haben) oder ob ich warten möchte bis es von alleine geht! Es waren die schlimmsten Tage in meinem leben!!! Schießlich entschieden mein Freund und ich uns für einen Schwangerschaftsabbruch, was mir definitiv nicht leicht gefallen ist! Mein Freund wollte mich nicht mehr leiden sehen, ich hatte ja weiterhin diese starke Übelkeit, die mich immer wieder daran erinnerte dass ich schwanger bin und ich mein Baby niemals in den armen halten werde. :'( die Ärzte sagten dass es bei den ganzen fehlbildungen die sie jetzt schon gefunden hatten auf keinen Fall lebensfähig wäre! Nun ja, heute war die op! Sie verlief nicht gut, das Baby war schon groß und ich habe sehr viel Blut verloren! Mein Baby ist nun ein Engelchen! Tja und Jetzt liege ich hier und mach mir die größten Vorwürfe, wie konnte ich das tun? Wie konnte ich mein kleines Baby umringen lassen? Wie soll ich nur damit fertig werden? Hat jemand so eine ähnliche Erfahrung gemacht? Wie kommt ihr mit der Trauer/ dem Verlust klar?

von bienijanni am 08.04.2014, 20:12



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ein trauriges Hallo! erstmal, DU hat dein Baby NICHT umgebracht!!! dein Baby war leider, leider NICHT lebensfähig :-( es tut mir unendlich leid.......und ich wünsche mir für dich, das du heute und morgen und überhaupt Menschen hast, die dich in den Arm nehmen, die für dich da sind....das du nicht allein bist, in der schlimmen, traurigen Zeit! Ich wünsche dir, ganz viel Kraft.......und ich denke an dich und dein Sternchen! und bitte, mach dir keine Vorwürfe!!! liebe, stille Grüße Andrea mit Kathrin und Nadine und ****

Mitglied inaktiv - 08.04.2014, 23:47



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Liebe bienijanni, auch ich wünsche Dir liebe Menschen um Dich rum, die Dich halten und Dir zuhören. Deine bzw. Eure Entscheidung zu dem Schritt finde ich nachvollziehbar selbst wenn nicht, lass Dir von niemandem irgentetwas anderes dazu sagen. Niemand der nicht in der Situation ist kann sagen wie er es entschieden hätte und auch wenn die Situation von A und B gleich ist, so ist die Entscheidung doch eine andere. Du hast Dein Baby nicht getötet...Du hast mit mehreren Diagnosen, Ärzten und dem Partner diesen Weg gewählt, weil auch Dein Leben ein ganz wichtiges ist. Auch Dein körperliches Wohl ist wichtig, Du hast schon ein Kind was seine Mutter braucht und einen Partner der sah wie schlecht es Dir ging...nur so seid ihr zu dieser Entscheidung gelangt. Es wird Zeit brauchen um körperlich auf die Beine zu kommen, um seelisch das ganze zu verkraften und es wird viele Stunden des Zweifels oder Haderns geben. Ich wünsche Dir Kraft und wenn es Dir hilft, hier sind immer welche da die zuhören/lesen und Dir virtuell beistehen. Stillen Gruß Zzina

von Zzina am 09.04.2014, 10:19



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Es tut mir sehr leid mit eurem kleinen Engel! Wichtig ist das du dich richtig verabschieden kannst! Bist du gefragt worden ob euer Engel beerdigt werden soll? Ich fand es bei unserem kleinen ganz wichtig zu wissen das wir die Möglichkeit haben! So hat man immer einen Platz wo man auch hingehen kann! Gebt eurem Engel einen Namen! Ich weis das es alles ganz schwer ist aber es hilft wirklich bei der Trauerbewältigung! Mach dir keinen Vorwurf du kannst nichts dafür! Fühl dich ganz doll gedrückt! Du darfst mir gerne eine Pn schreiben,wenn du magst! Lg

von Sonne2012 am 09.04.2014, 14:23



Antwort auf Beitrag von bienijanni

Liebe Bienijanni, es tut mir unglaublich Leid, was Du und Deine Familie erfahren mussten. Ich hatte Deinen Ursprungs- und Hoffnungspost bereits im Baby-Forum gelesen und sehr für Euch gehofft, dass alles in Ordnung ist. Ich wünsche Dir ersteinmal ganz viel Kraft, diese schwierige Zeit zu durchstehen. So weh der Verlust und die Entscheidung aktuell tut, ich glaube mit der Zeit lernt man sich damit zu arrangieren. Ich war ursprünglich in diesem/letzem, Jahr im Juli-Bus. Zunächst sah alles ganz gut aus und dann war innerhalb von zwei Tagen in der 9. SSW der Herzschlag nicht mehr vorhanden. Da es meine zweite Fehlgeburt in Folge war und ich nach der ersten 2 Jahre brauchte, um wieder schwanger zu werden, war ich völlig niedergeschmettert. Ich habe allerdings noch kein/e Kind/er. Und so wurde bei diesem Baby die Gene untersucht - heraus kam, dass es eine Trisomie 12 hatte. Wenn man es als solches bezeichnen wollte, hatte ich also insoweit "Glück", als dass die Natur mir keine Entscheidung abverlangt hat. Ich kann nur mutmaßen, dass dies die Situation etwas erleichtert, aber im Grunde nicht ändert. Man trauert um sein Kind und das ist völlig normal! Du hast lediglich den Zeitpunkt verlagert, ab dem Du das tust, nicht mehr und nicht weniger. Was die Genetik betrifft, so wurde mir gesagt, dass es sich bei freien Trisomien eigentlich immer um spontane Teilungsfehler handelt, die bei jedem (im Alter vermehrt) auftreten können. Man hat gewissermaßen "einfach nur Pech". Das bedeutet aber auch für eine weitere Schwangerschaft, dass das Risiko gering ist, die gleiche Erfahrung noch einmal zu machen. Dieser Realismus hat mir Kraft gegeben. Trotzdem muss ich sagen, dass ich bei jedem der Verluste etwa mind. 2-3 Monate extrem getrauert und darunter gelitten habe. Und auch sonst kommt es immer mal wieder hoch. Was mich im Endeffekt wieder aufrichtet (aber gleichzeitig auch enorme Sorge bereitet) ist es wieder schwanger und damit guter Hoffnung zu sein. Du siehst in den Monatsforen meist viele Strenchenmütter - die meisten der Abgänge sind auf Chromosomenfehler zurückzuführen - auch wenn es in den wenigsten Fällen untersucht wurde und damit bekannt ist. Es ist ein sehr natürliches und häufiges Ereignis. Du hattest das zusätzliche Pech, dass Dein Baby ein kleineres Chromosom erwischt hat und damit etwas länger lebensfähig war... Aber bitte versuche von dem Gedanken weg zu kommen, dass Du Dein Baby umgebracht hast. Suche Dir gegebenenfalls Hilfe bei einer spezialisierten Hebamme oder einem Psychotherapeuten, um mit der Situation leben zu können. Es gibt auch ein Bauch, dass in diesen Situationen immer wieder empfohlen wird. Es heißt "Gute Hoffnung, jähes Ende". Vielleicht kann Dir auch das weiterhelfen. Ich wünsche Dir alles Gute!

von bahamamama1 am 09.04.2014, 19:43



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Hallo bienijanni! Ich wünsche dir viel Kraft für die nächste Zeit und Menschen, die dich unterstützend begleiten! Hier kannst du dich ebenfalls mit anderen Betroffenen austauschen, die in einer ähnlichen Situation waren: www.forum-krankes-baby-austragen.de Liebe Grüße Kaktusengel

von kaktusengel am 10.04.2014, 18:08



Antwort auf Beitrag von bienijanni

Liebe bienijanni, die Entscheidung die Du hast treffen müssen, war eine der Schwersten die es gibt. Ich habe vor 8 Jahren diese Entscheidung treffen müssen als bei meiner Tochter in der 21.ssw Anencephalie diagnostiziert wurde. So wie ich damals, hast auch Du diese Entscheidung nicht leichtfertig getroffen. Der Verstand sagt uns das wir richtig gehandelt haben, aber das Herz sagt etwas Anderes. Es dauert seine Zeit bis Beides im Einklang ist. Nimm die Zeit zum Trauern, das ist ganz wichtig. Stille Grüße Inga

Mitglied inaktiv - 13.04.2014, 16:04



Antwort auf Beitrag von bienijanni

Hallo bienijanni! Auch von mir einen traurigen Gruß. Ich denke, du hast alles gemacht, was man machen konnte und dein Baby hatte leider keine Chance - die Natur hat entschieden, nicht du. Ich wünsche dir von ganzem Herzen viel Kraft und Stärke Jolly

von Jollygirl29 am 14.04.2014, 17:24