Hallo ihr Lieben,
endlich, endlich habe ich ein Forum gefunden, in dem uch mich zu schreiben traue...
Ich kenne es schon länger....vor einiger Zeit fuhr ich im Septemberbus mit...
Leider hatte ich vor knapp drei Wochen einen Schwangerschaftsabbruch aus medizinischer Indikation. Unser Kind hatte einen Anencephalus,also keine Schädeldecke und kein Großhirn und war nicht überlebensfähig. Es wäre unser erstes Kind gewesen...
Wir sind dankbar dafür, dass man das so früh festgestellt hat und dass wir im Grunde keine Wahl hatten...
Dennoch, das macht das ganze nicht einfacher...
Im Moment fühle ich mich, als ob ich im Nebel umhergehe....es scheint alles so unwirklich... Ich versuche alles, so gut es geht, auf die Reihe zu bekommen - habe aber so kopfschmerzen und fühle mich so unwohl und habe so Angst, depressiv zu werden.
nein, ich kann mich nicht beklagen. Ich habe so viele liebe Meschen um mich. Mein Mann unterstützt mich, wo er kann... Aber auch er hat ein Kind verloren...
Ich werde andauernd mit Kindern konfrontiert....enerseits will ich so schnell wie möglich wieder schwanger werden, andererseits gar nicht, da die Angst einfach zu groß ist!
Warum es dazu kommen konnte wissen wir nicht...ob es "eine Laune der Natur" war, oder etwas anderes, werden wir frühestens nach Ostern erfahren...
Wie geht es euch?
Könnt ihr mur sagen, wann es einfacher wird??
von
Stephi_2611
am 30.03.2015, 13:02
Hallo...laß dich mal drücken...ja,du siehst überall Kinder,weil du darauf fixiert bist. Ist ganz normal,so wie Frauen mit Kinderwunsch nur Babybäuche sehen...Ich kann dir leider nicht sagen es wird alles gut,dass wird es nämlich nicht,aber wird irgendwann anders,und dennoch bleibt es ein schlimmes Ereignis bis ende...Ihr habt aber einen Grund,nur warum es grad euch traf,du wirst nie eine Antwort bekommen. Und erwarte keine Gerechtigkeit,die gibt es nicht...die einen rauchen und trinken in der SS und bekommen 8 gesunde Kinder und treiben noch drei dazwischen ab,die anderen tun alles menschenmögliche und dürfen im Leben manchmal nicht ein gesundes Baby haben...das verstehen wir nicht !
Ich kann dir nur wünschen das du jemand hast der mit dir trauert...verlier dich nicht ganz in der Trauer,geh raus wenn die Sonne scheint...plan dein Leben neu...vieleicht ein neues baby? Nein,kein Ersatz,aber neue Ziele,neue Aufgaben...ich habe das zweimal in der 29.SSW hinter mir...ich verstehe deinen Schmerz,deine Ausweglosigkeit,deine Wut...nimm dir einfach Zeit ...LG Gabi
von
Maximum
am 31.03.2015, 11:46
zweimal in der 19.SSW war das bei mir hatte mich vertippt...
von
Maximum
am 31.03.2015, 11:47
Vielen Dank für deine Antwort.
Ja, man darf sich nicht verlieren - ich war froh, als ich wieder arbeiten gegangen bin.....und bin froh, jetzt in den Ferien auch ein wneig was zu tun zu haben...
Es wird vielleicht irgendwann einfacher...darauf hoffe ich.
Hey, aber gleich zwei mal ein Kind zu verlieren, das ist ja noch viel furchtbarer. Gab es dafür einen Grund?
Ich wünsche dir und hoffe sehr, dass du den Mut nicht aufgibst!!!
Danke!
von
Stephi_2611
am 31.03.2015, 12:06
Hallo...ich hatte beim erstenmal einen Fruchtblasenprolaps...ohne Wehen öffnete such der Muttermund und die Fruchtblase trat ein Stück in den Scheidengang...infektion,Fieber...ende..beim zweitenmal legte man mir eine Cerclage damit das nicht wieder passiert...ein Risiko hat die OP aber...eine Verletzung der Fruchtblase,und genau das passierte mir...ich bin dankbar das ich Max und Luca habe,und habe dann aufgegeben,denn nochmal brauche ich das nicht...mein Gewebe ist recht schwach und das war eben der Grund dafür...also ich bin heute einigermaßen drüber weg...nur wenn ich Geburtstag habe geht es mir noch sehr nah....die Beerdigung war genau an diesem Tag...ich brauche keinen Geburtstag mehr...
Ich wünsche euch das ihr ganz bald ein gesundes Baby im Arm haltet...blick nach vorne,bau dir in deinen Gedanken neue Ziele,gib deinem Baby einen Namen damit es auch "Jemand" ist...unsere beiden haben auch einen Namen,obwohl bis dahin nie ein Name fest stand....sieh dich mal um auf der Seite wo die Fälle des Anencephalus beschrieben sind....ihr habt ganz sicher den richtigen Weg für euch drei gewählt...
von
Maximum
am 31.03.2015, 12:26
Du Arme!!! Fühl dich gedrückt!!
Danke für deine aufbauenden Worte...ich hoffe, in einigen Wochen wieder postitiver zu sein!!
Kannst du mir noch sagen, was du mit den "Seiten, wo die Fälle des Anensephalus beschrieben sind", meinst?? Hier im forum?
danke!!!
von
Stephi_2611
am 31.03.2015, 17:03
Hallo Stephi...das schlimme ist ja bei dieser Tragödie das diese babys bis auf dieses Dilemma ganz normal entwickelt sind...die sind am Körper perfekt und nur dieser eine Fehler macht alles kaputt...ich stelle dir den Link ein,aber bitte guck da nur hin wenn du in "guter"Verfassung bist...ich drück dich...mir tut es auch weh...ich war grad auf der Seite...wirklich sehr traurig...eine schlechte Laune der Natur...
http://commons.wikimedia.org/wiki/Category:Anencephaly?uselang=de
von
Maximum
am 31.03.2015, 17:31
Hallo,
mein Beileid zu Eurem schweren Verlust. Ihr habt für Euch die (hoffentlich) richtige Entscheidung getroffen.
Es gibt zu jeder Frage immer mehrere Antworten.
http://www.anencephalie-info.org/d/
Für Eure Zukunft alles Liebe und dass Du (prfessionelle?) Hilfe findest!
von
Nicole_Meyer
am 01.04.2015, 21:10
Vielen Dank für den Link - bisher habe ich noch nicht rein geschaut - werde damit noch etwas warten...
von
Stephi_2611
am 08.04.2015, 10:38
Danke!!
von
Stephi_2611
am 08.04.2015, 10:39
Hallo Stephi
Im Februar 2013 ging´s mir genau so, Schwangerschaftsabbruch aus medizinischer Indikation wegen Auffälligkeiten am Kleinhirn und Wachstumsreatierung. Auch die 1. Schangerschaft.
Im Nachhinein kommt mir die ganze Zeit nach Feststellung das was nicht stimmt bis zur Geburt auch total neblig oder dumpf vor, Bruchstücke davon beschäftigen einen Immer, man lernt aber damit umzugehen, und irgendwie gehört das auch zu mir, ich hab es nun mal erlebt.
Es ist sehr wichtig auch den Mann einzubeziehen, es nimmt die meisten auch sehr mit, Ich habe eigentlich erst viel später gemerkt wie sehr er darunter litt.
Zudem waren 2 Freundinnen auch noch mit mir Schwanger, ich habe generell nur noch Schwangere oder kleine Kinder gesehen (die Kinder die schon älter waren, machen mir nicht so viel aus), Baybmarktwerbung, Teenimütter im Fernsehn, einfach grauenhaft.
Ich kann gut nachvollziehn wie es dir jetzt geht, aber stell dir nicht die Warum Frage - denn sie wird nicht beantwortet. Bei mir hat man nie festgestellt warum es so gekommen ist - einfach eine Laune der Natur. Aber diese miese Zeit geht auch wieder vorbei, genieße das Leben, mach Sport, eine Reise nur für Euch. Ich habe nach ca. einem 1/2 Jahr schon gar nicht mehr die Kinderwagen bemerkt, auch das lässt wieder nach.
Lass nicht den Kopf hängen du merkst irgendwann von ganz allein, dass du wieder bereit bist für einen neuen Versuch.
Ich bin übrigens jetzt in der 19. SSW und bis jetzt schaut alles gut aus also Kopf hoch, das wird schon wieder.
von
senta114
am 02.04.2015, 13:02
Liebe Stephi,
es tut mir aufrichtig leid um Euren Verlust.
es wird seine Zeit brauchen, um mit dem Verlust und der dazugehörigen Trauer umzugehen. Wann und in welchem Zeitrahmen das ist, kann Dir keiner beantworten.
Meine zweite Tochter wurde vor 10 Jahren in der 21. Schwangerschaftswoche still geboren. Sie hatte ebenfalls Anencephalie. Wir wissen nicht warum. Die genetische Untersuchung war unauffällig .
Ich habe mich damals mit Monika Jaquier von Anencephalie.org in Verbindung gesetzt und konnte mich austauschen. Das hat mir bei der Verarbeitung geholfen.
Bei der Schwangerschaft meiner dritten Tochter, bekam ich hochdosierte Folsäure. Sie kam, wie meine erste Tochter gesund auf die Welt.
Stille Grüße
Mitglied inaktiv - 03.04.2015, 19:26
Hallo stephi,
dein Verlust tut mir sehr leid!
Ich habe meine Tochter in der 17. Woche verloren. Sie war kerngesund, aber ich hatte Wehen und sie überlebte die Geburt nicht. Es war schrecklich und traumatisch. Auch sie war mein erstes Kind (von zwei frühen FG abgesehen). Ich habe Bekannte, die ihr Kind so gehen lassen mussten wie du. Ich frage mich manchmal was schlimmer ist, aber vielleicht spielt das auch gar keine Rolle und schlimm ist letztendlich immer nur der Tod des Kindes.
Ich dachte, es würde irgendwann besser. Wurde es auch. Aber heute, 1,5 Jahre nach ihrer stillen Geburt gibt es immer noch Stunden in denen es einfach unglaublich weh tut und ich mich nach ihr sehne und ich nach dem warum frage. Trotzdem lernt man irgendwann weiterzuleben. Mir selber ist es dabei allerdings sehr wichtig, dass sie zu meinem Leben gehört. Inzwischen halte ich eine lebende Tochter im Arm. Aber sie ist und bleibt mein zweites Kind. Vergessen kann ich meine Erstgeborene nicht. Es tut weh und ich weine noch immer um sie. Ich wünsche dir viel Kraft für die nächsten Wochen und dass du einen Weg findest dein Kind und den Verlust auf deine eigene Weise in dein Leben zu integrieren.
von
Hannah79
am 07.04.2015, 18:23
Ich danke euch herzlich für eure lieben Kommentare - es ist unerträglich traurig zu lesen, wie oft eine Fehlgeburt, auf welche Weise auch immer - vorkommt.
Warum kann sowas gewollt sein?
Ich bin wirklich ein gläubiger Mensch, habe oftmals gute Antworten, wenn MIR jemand so eine Frage stellt - aber im Moment helfen mir die besten Überlegungen nicht weiter...
Heute ist es vier wochen her....und ich sitze am Schreibtisch und versuche mich zu konzentrieren... Wahnsinn.
Gerade habe ich in der Humangenetik angerufen wegen eines Termins....sie müssen sich erstmal informieren, wer ich bin, was los war und wo meine Ergebnisse sind.
Ganz ehrlich, ich werde wahnsinnig!!!! Was, wenn meine Ergebnisse verloren gingen bzw. nicht all das untersucht wurde, was vorher abgesprochen war???? Wehe!!!
Aber leider kann ich im Moment einfach nur warten....
Ich denke an euch, ich denke an euch alle, die ihr auch so traurig seid....ich denke auch an alle,die gerade Schwanger sind und wünsche ihnen von Herzen alles, alles erdenklich Gute....
Irgendwann dürfen wir uns auch dazu zählen....daran MUSS man einfach glauben!!
von
Stephi_2611
am 08.04.2015, 10:44
Hallo Du Liebe,
auch mir tut es wahnsinnig leid, was Du durchleben musstest und weiterhin musst. Vor über fünf Jahren war ich in einer recht ähnlichen Situation: Nach zwei Fehlgeburten war die Schwangerschaft endlich intakt und dann die schreckliche Diagnose Bodystalk-Anomalie (völlig andere Defekte als bei Eurem Kind, aber leider auch sehr schwerwiegende). Und um mich herum lauter ungeplant Schwangere und genervte Mütter von zu schnell aufeinanderfolgenden Kindern. Ich wollt einfach nur weg, weit weg. Das Tal der Tränen war definitiv sehr lang.
Mir hat es geholfen, neue Lebensinhalte zu finden. Neuer Job, neuer Sport, neue Frauenärztin. Letztere hatte keine Wundermittel, aber sie war mir unheimlich sympathisch und ich fühlte mich verstanden. Die Folgeschwangerschaft ließ dann noch anderthalb Jahre auf sich warten (mein Körper brauchte wohl einfach eine Pause), half mir aber mehr als alles andere.
Was mich lange sehr belastete, war die Tatsache, dass ich aus der Pathologie nie einen Bericht bekam. Glücklicher Weise hatte meine neue Ärztin lange in der Pränataldiagnostik gearbeitet, so dass sie mir versichern konnte, dass es bei dieser Diagnose keinen Raum für Zweifel gab. Als Ursache wurde letztlich auch einfach nur Pech vermutet, da es bei allen drei missglückten Schwangerschaften keinerlei Paralellen gab.
Ich wünsche Dir ganz viel Kraft für die Zukunft! Vielleicht kann Dich die Frühlingssonne ein wenig locken. Vergessen wirst Du nie, aber es wird anders und es wird vor allem auch wieder besser!
Viel Glück und liebe Grüße!
von
MottchensMama
am 09.04.2015, 11:08
@MottchensMama
Vielen Dank für deine Antwort - kann ich deinem Geschriebenen entnehmen, dass die folge-Schwangerschaft glücklich war und du nun ein gesundes Kind auf die Welt gebracht hast?
Sowas finde ich immer wahnsinnig schön zu hören - auch wenn man vorher viel durchmachen musste!
...es ist auch unglaublich, was es alles für Krankheiten geben kann....eigentlich darf man darüber gar nicht nachdenken...
Alles, alles Gute dir!
von
Stephi_2611
am 09.04.2015, 11:35
Ja, die Folgeschwangerschaft war glücklich und er ist das sonnigste Kind überhaupt, welches auch mit vier Jahren noch alle Herzen im Sturm erobert. Ich wäre ohnehin über jedes Kind dankbar und glücklich gewesen, aber dieses Kerlchen hat die positive Energie aller drei Vorschwangerschaften in sich vereint.
Manchmal habe ich den Eindruck, dass mich dieser sehr schwere Weg zum zweiten Kind um ein vielfaches dankbarer für meine Kinder gemacht hat. Ich sitze tatsächlich des Öfteren einfach nur da und bin unglaublich glücklich, diese beiden haben zu dürfen.
Halt die Öhrchen steif! Eine derart schreckliche Diagnose wird Euch bestimmt nicht wieder treffen und auch Ihr werdet Euren Traum vom Leben mit Kind leben dürfen. Meine Daumen sind ganz fest gedrückt.
von
MottchensMama
am 10.04.2015, 11:22
Wow!!! Vielen Dank!!!
von
Stephi_2611
am 10.04.2015, 21:30
