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Noch nicht lang her

Thema: Noch nicht lang her

Am 26.04.17 kam mein kleiner Engel in der 23 ssw zur Welt. 2 Std lag er auf meiner Brust, bis sein letzter Atemzug verging, in dieser Zeit, versuchte ich ihm so viel liebe zu geben, das sie für ein Lebenlang reichen würde. Man hatte mir vorher gesagt was passiert, aber verstehen konnte/kann ich es nicht. Ich konnte trotz Empfehlung der Ärzte nicht in der Klinik bleiben. Und was dann auf uns zukam, hätte ich mir niemals vorstellen können. Ich müsse stark sein für meine lebenden Kinder sagte man mir. ich versuche es, gebe mir die größte Mühe, aber es vergeht kein Tag ohne Schmerz, Trauer und Angst überfüllten träumen. Nach der Beerdigung würde eine andere Art der Trauer einsetzen, eine leichtere sagte man mir. Eine andere ja, eine leichtere nein. Liebe Menschen, mit gut gemeinten Ratschläge, ich weiß, aber niemand weiß wovon er redet. Mein Verstand weiß das ich keine Erklärung bekommen werde wieso er keine chance bekam leben zu dürfen, mein Herz aber bettelt nach Erlösung dieser qualen die es aus zu stehen hat. Ich habe nie an übernatürliches geglaubt, nun hoffe ich iwie, das verwandte Seelen die schon von uns gingen, unseren kleinen Emil in ihre Obhut genommen haben und uns mit ihm hier unten besuchen kommen, damit er sehen kann wie sehr wir ihn lieben, das wir ihn niemals vergessen und er immer ein großer Teil unserer Familie sein wird. Am 12.06 soll unsere Hochzeit sein, und das nun ohne ihn in meinem Bauch. Ich kann mich nicht mehr darauf freuen weil ich zu tief in der Trauer bin, und ich habe Angst, das alles nicht durch stehen zu können.

von Emils-mami am 29.05.2017, 19:21



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Meine erste Schwangerschaft endete in einer frühen Fehgeburt. Ich kann also nicht annähernd erahnen, was du durchstehen musst. Ich wollte nur fragen, ob es denn nicht möglich ist, die Hochzeit zu verschieben oder abzusagen? Das ist doch verständlicherweise viel zu viel. Das werden die Gäste doch auch verstehen, oder? Ich an deiner Stelle würde mir das nicht antun wollen. Alles Gute!

von mimavi am 30.05.2017, 19:00



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Unsere Gäste (Familie) ist der Meinung, das es falsch wäre das ganze nun zu verschieben. Sie meinen wir haben ja nicht entschieden zu heiraten weil ich schwanger war, sondern wegen der Liebe zueinander, und das emil nun auch nichts davon hätte wenn wir es nicht machen. :( und das es evtl allen gut täte nach dem was nun alles hinter uns liegt, etwas positives zu haben. Ich selber weiß es nicht, und bin aktuell auch nicht wirklich in der lage richtig entscheidungsfähig zu sein.

von Emils-mami am 30.05.2017, 19:23



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Hallo der Schmerz wird nicht weniger das ist leider ne lüge tut mir leid. Ich habe zwar nur 4 FG innerhalb der ersten 12 ssw.vorher hinter mir aber ich versteh dich trotzdem. Ne Antwort auf das warum hab ich nie erhalten. Auch ich habe bereits einen großen Sohn der mich brauchte. Und dennoch ging es nicht alleine. Ich brauchte Hilfe war bei einer Heilpraktikerin Akupunktur verbleib Nadeln und ne Musiktherpie plus ne gesprächstherapie bei der mutterkindstiftung der Diakonie haben mir geholfen. Rituale und die Tatsache das ich etwas für die kommenden sternenmamas tun konnte hat mir geholfen mit dem Schmerz gut leben zu können die meiste Zeit. Ich hab die Aktion sternenbärchen hier ins Rollen gebracht um Müttern etwas in die Hand zu geben als Erinnerung. Ich hab ne Blume gepflanzt und ich habe mir einen engelsrufer besorgt bzw geschenkt bekommen. Klar ich hab auch Phasen wo es mir nicht so gut geht aber die begrenzen sich meist auf die Daten wie et und der Tag der fg. Und ich komm deutlich schneller wieder in gute Phasen. Daher meine Tipp such dir Hilfe. Und sage anderen deutlich wie es dir geht und was sie tun können bzw du von Ihnen erwartest. Fühle dich gedrückt. LG nita

von nita83 am 30.05.2017, 19:27



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Emil hätte gewiss gewollt das du eine schöne hochtzeit hast. Ich habe 1 Woche nach dem Tod meiner Tochter meinen 30.gefeiert schön war definitiv anders. Hab seit dem übrigens nicht mehr gefeiert. Aber ich hab auch fast auf den Tag genau 1 Jahr später erneut positiv getestet mit meinen kleinen Sohn und daher kann es auch daran liegen. LG nita

von nita83 am 30.05.2017, 19:31



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Hallo, Da ich schon früher in therapeutischer Hilfe war, konnte ich mich problemlos wieder an meine Therapeutin wenden durch die Notfallsituation. Normal bekomme ich leider keine Therapiestd mehr von meiner Krankenkasse bewilligt, da mein Pensum erreicht ist. Aber in so einem Fall geht es Gott sei dank trotzdem. Mit Freunden und der Familie kann ich nicht so direkt reden. Ich versuche es immer wieder, aber ihnen sagen was ich möchte oder brauche, kann ich Ihnen nicht. Nicht mal meinem verlobten. Was meine Gefühle anbelangt, ich glaube diese sieht zumindest jeder. Ich werde nun jedenfalls niemanden zurück stoßen und sagen ich lass jetzt alles sausen, aber Angst habe ich trotzdem. Ich weiß einfach nicht wie es werden soll und wird.

von Emils-mami am 30.05.2017, 20:03



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Hallo wenn du es nicht sagen kannst schreib Briefe. Du musst Ihnen sagen was du brauchst denn die können nicht Hellsehen und jeder trauert anders und das ist nicht so einfach da man selbst oft was anderes erwartet. Ich habe meine beste bzw. Älteste Freundin verloren weil ich erwartet habe das sie nach 20 Jahren weiß das ich sie brauch das sie da sein sollte. Tja ich hab es erwartet und sie konnte und wusste nicht mit meinem Schmerz und meiner Trauer umzugehen. Heute sagen wir uns gerade mal noch so guten tag und guten Weg. Ich hab leider zu spät gelernt das ich ihr hätte sagen sollen was ich brauche und erwarte. Das ist verdammt hart aber wichtig um wieder klar zu kommen. LG nita

von nita83 am 30.05.2017, 22:07



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Das tut mir sehr leid, das es so gekommen ist bei dir. Ich weiß halt selber nicht was ich brauche oder erwarte. Aber ich versuche mit ihnen zu reden. Das jeder anders trauert habe ich gemerkt. Mein verlobter stürzt sich in Arbeit, selbst wenn er zu Hause ist, sucht und findet er etwas, was er machen kann. Das ärgert mich oft, weil ich mich von ihm sehr allein gelassen fühle im moment. Aber ich weiß das er es nicht böse meint.

von Emils-mami am 31.05.2017, 07:43



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Ja meiner war auch ständig weg hat angefangen den Anbau abzureisen (mitten im Winter) und dann wieder vollständig neu aufgebaut. Ich fand es auch total blöd und er mag heute noch nicht drüber reden aber für ihn ist reden nicht der weg. Vielleicht nimmst du dir zeit für dich alleine in der Natur um evtl rauszufinden was du brauchst. Oder du machst etwas das du früher gerne getan ein Hobby oder dergleichen. Oder du fährst zu einem Ort wo du gerne bist oder warst. Ich weiß nicht ob ihr ne Beisetzung hattet aber wenn nicht hilft es dir vielleicht etwas zu pflanzen. Für mache ist auch der weg zu glauben etwas das hilft.an welchen Gott oder was auch immer. Es gibt in vielen größeren Städten auch gedenksteine/Stätten für Sternenkinder vielleicht hilft dir ein Besuch dort das du Abschied nehmen kannst. Für jeden gibt's einen anderen Weg oft ne Mischung aus vielen Dingen. Bei meinem ersten Sternchen hab ich zum Beispiel jeden abend ein Teelicht ins Fenster gestellt. Und irgendwann wars nicht mehr jeden Tag sondern nur jeden zweiten und so weiter Ich habe für jedes Kind etwas anders getan. LG nita

von nita83 am 31.05.2017, 19:17



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Das klingt nicht blöd. Es freut mich für dich, das du es geschafft hast, eben doch weiter zu machen und für dich zurecht zu kommen. Aktuell ist es für mich noch undenkbar. Aktuell funktioniere ich eben einfach, besonders für meine lebenden Jungs. Aber die Trauer ist eben sehr stark präsent auf Grund der Tatsache das es ja nun noch nicht lang her ist. Aber es macht mir Mut, zu wissen das es eines Tages zumindest anders sein wird. Ich drücke dir sehr die Daumen das es ganz bald für dich klappt und wünsche dir alles gute. Für mich kommt es noch nicht in Frage darüber nach zu denken ob ich es nochmal möchte. Der Gedanke allein fühlt sich für mich falsch an, als würde ich meinen emil ersetzen oder gar vergessen wollen. Aber wer weiß wie es einst mal noch mal sein wird. LG Sabrina

von Emils-mami am 31.05.2017, 22:10



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Ja, er ist nun auch noch nie der große Redner gewesen. Aber ich hoffte nun in dieser für uns doch sehr schweren Zeit mehr miteinander reden zu können, damit niemand von uns sich so allein fühlt. Aber wie du schon sagst, jeder auf seine Weise. Unser emil ist auf den Friedwald gekommen. Sprich er liegt unter einem Sternenkinderbaum. Dort darf man auch nur Dinge hinlegen, welche die Natur auch selber hergibt. Die erste Woche war ich ihn jeden Tag besuchen, aber ich habe gemerkt das ging nicht gut für mich. Nun fahre ich viel ans Wasser, das hat mich schon immer sehr beruhigt. Und sonntags dann zu ihm. Es tut mir im übrigen sehr leid, das du das so oft durchstehen musstest. einmal ist doch schon zu viel. Aber du hast dir sehr schöne Dinge einfallen lassen. Lg

von Emils-mami am 31.05.2017, 20:58



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Danke . Auch wenn blöd klingt ich habe nach den Therapien und dem was ich bewegt hab meinen Frieden damit gemacht. Ich vermisse meine Kinder immer wieder aber ich bin dankbar für die Zeit die wir hatten und für meine Jungs. Es gibt Tage da frag ich mich besonders wie sie wären das große hätte Jugendweiher gehabt dieses Jahr. Es wäre so alt wie die große meines Mannes. Bei mir wars wirklich ne Mischung von vielen Dingen die mir geholfen hat. Und mir sogar den Mut gibt es noch mal zu versuchen für ein drittes Kind. Das wünsche ich mir für dich auch LG nita

von nita83 am 31.05.2017, 21:56



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Das klingt nicht blöd. Es freut mich für dich, das du es geschafft hast, eben doch weiter zu machen und für dich zurecht zu kommen. Aktuell ist es für mich noch undenkbar. Aktuell funktioniere ich eben einfach, besonders für meine lebenden Jungs. Aber die Trauer ist eben sehr stark präsent auf Grund der Tatsache das es ja nun noch nicht lang her ist. Aber es macht mir Mut, zu wissen das es eines Tages zumindest anders sein wird. Ich drücke dir sehr die Daumen das es ganz bald für dich klappt und wünsche dir alles gute. Für mich kommt es noch nicht in Frage darüber nach zu denken ob ich es nochmal möchte. Der Gedanke allein fühlt sich für mich falsch an, als würde ich meinen emil ersetzen oder gar vergessen wollen. Aber wer weiß wie es einst mal noch mal sein wird. LG Sabrina

von Emils-mami am 31.05.2017, 22:17



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Hallo Sabrina mir ist klar das es dafür noch zu früh .Das musst du auch gar wenn du bereit bist wirst du es merken. Ne Freundin von mir hatte im Feb ne Stille Geburt und ist jetzt wieder ss vor ein paar Monaten war daran gar nicht zu denken. Ein ganz gutes Buch ist von Hannah lotrop gute Hoffnung jähes Ende. Da werden auch die Phasen der Trauer beschrieben. Es wird anders werden aber es wird immer wehen tun. Aber man lernt damit zu leben und das ist wichtig. Gehen deine jungs zur Trauer Beratung?? LG nita

von nita83 am 01.06.2017, 20:52



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Hallo nita, Es ist furchtbar was wir Menschen - meist die Frauen - so ertragen müssen. Meine Jungs gehen nicht zur Trauerbewältigung. Ich habe mit Ihnen offen über alles gesprochen, mein mittlerer hat es am meisten gespürt, und auch als einziger geweint, da habe ich mich mit ihm hin gesetzt und geredet, und er kam dann auf die Idee, sich ein hellen Stern am Abend zu suchen und für ihn war es dann emil der da leuchtet. Natürlich hat er mir viele Fragen gestellt die mein Herz zum bluten gebracht haben. Wie zb ob wir emil im Himmel besuchen können, oder wenn er sterben würde ob er dann emil sehen kann... Ich habe ihm erklärt das emil eine bestimmte Stelle im Wald hat wo man ihn zwar nicht sehen aber trotzdem besuchen kann. Und das emil letztendlich einfach eine andere Aufgabe bekommen hat als hier bei uns zu sein. Er fragte welche denn. Und da sagte ich: er solle als Engel dienen, der auf uns aufpasst und die Wolken weiter schiebt, damit wir die Sonne sehen können. Ich glaube damit kann er gut leben. Wenn er größer ist und er noch mal fragen sollte kann man sicher anders mit ihm darüber reden. Aber so schien es mir am sinnvollsten einen fast 6 jährigen zu beruhigen. Ich muss dazu sagen das er so wie so sehr sensibel und einfühlsam ist. Unser großer hat ein allgemeines Problem Gefühle richtig zu zu ordnen. Er freut sich in traurigen Situationen, oder ist traurig wenn es keinen Grund gibt. Er hatte auch noch nie so typische kindliche Wutanfälle. Und er hat mir erklärt das er gar nicht versteht warum wir so traurig sind. Sie machen eben so weiter wie bisher. Und für sie finde ich es auch ganz gut so. Lg Sabrina

von Emils-mami am 02.06.2017, 08:30



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Okay das ist wohl richtig so.ich fand die fragen meines damals 3 1/2 jährigen auch schwierig und die Frage ob wir unser Baby wiederholen können wenn wir ne lange Leiter zum Himmel stellen hat mir regelmäßig die Tränen in die Augen getrieben. Auch heute mit knapp 7 kommt es immer wieder mal hoch bei ihm. Die erste Zeit nach der Geburt des kleinen war auch ne Herausforderung denn er hat jedem erzählt das nur nun ein Baby und die es doch mal anschauen und anfassen müssen denn das nicht gestorben und Himmel wie das letzte Baby. Da sind den meisten die Glückwünsche im Hals stecken geblieben. LG nita

von nita83 am 02.06.2017, 19:25