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ich kann nicht mehr...

Thema: ich kann nicht mehr...

Hallo an alle Mitleidenden... Wie wohl jede hier hätte ich mir gewünscht, nie in diesem Forum schreiben zu müssen . Ich wäre so gern im Augustbus sitzen geblieben. Nun ist die Diagnose FEHLGEBURT schon 1,5 Wochen her. Das Schlimmste (körperlich) ist überstanden, mein Körper hat es selbst geregelt. Aber ich bin echt fix und fertig seitdem... Ich kann mich nur schwer an irgendwas freuen. Nur meine beiden Jungs schaffen es, mir ab und zu ein Lächeln aufs Gesicht zu zaubern. Aber grundsätzlich empfinde ich sogar die Zwei als eher anstrengend, weil ich so dermaßen mit mir selbst zu tun habe. Ich hasse meinen Körper, weil er diese Schwangerschaft nicht auf die Reihe gekriegt hat! Und ich mag gar nichts mehr essen aus Angst, mein Bauch könnte sich wölben. Das war für mich nämlich das Schlimmste, als ich die Diagnose bekam. Ich konnte mich und den kleinen Bauch nicht im Spiegel betrachten, ohne weinend zusammen zu brechen! Von meinem Mann ernte ich nur Unverständnis und Sprüche wie: du MUSST aber was essen. Einen Scheiß (sorry) muss ich!!! Ich weiß grad echt nicht weiter... Ich stecke so voller Trauer und Wut und es gibt einfach nichts, was mir Hoffnung oder Mut machen könnte. Ich muss dazu sagen, dass ich nicht - wie viele andere - einfach im nächsten Zyklus wieder schwanger werden kann. Auf natürlichem Wege klappt das bei mir nämlich nicht. Ach, ich weiß gar nicht, was ich hören will ... Bin einfach am Ende! Traurige Grüße

von Ich34 am 23.01.2017, 11:32



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Hallo ich34,bei mir war es im Oktober 16 ganz Ähnlichkeit,und wie du sagst, jede hier kann deinen Schmerz,deine Trauer,deine Hilflosigkeit ...verstehen!!!! Es kann dir keiner sagen wann es besser wird,oder was am besten hilft...Das ist ganz unterschiedlich!!! Und auch ich bin nur durch medizinische Hilfe schwanger geworden! Nimm dir bitte die Zeit die du benötigst,und lass dir von niemandem sagen wann diese Trauerzeit zu Ende sein "muss"! Du bist nicht allein!!!!!

von Sternchen080808 am 23.01.2017, 21:17



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Als erstes fühl Dich gedrückt von ganzem Herzen... Ich habe auch nach meinen zweien eine Fehlgeburt erlitten und mit dummen Sprüchen wird nur allzugern in der ersten Zeit um sich geworfen. Habe hier auch eine Thread darüber verfasst, hätte manchmal am liebsten einfach mal geschrieen. Ich kann Deine Trauer sehr gut verstehen und möchte Dir sagen, dass Du Dir soviel Zeit nehmen solltest wie Du brauchst. Aber verlier den Mut nicht. Auch wenn Du ohne Hilfe nicht schwanger wirst, es wird wieder klappen und dann bleibt es. Ganz sicher. Ich wünsche Dir alles erdenklich Gute und viel Kraft. Und Du musst gar nichts, aber pass auf Dich auf. Und sei nicht sauer auf Dich. Das war ich auch, und wie. Aber es liegt nicht an Dir.

Mitglied inaktiv - 23.01.2017, 21:44



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Hey du liebe .. Fühl dich erst einmal gedrückt ich weiß wie es dir geht u ich fand all du gutgemeinten Worte damals halfen nichts .. ich habe 2 wochen heulend im bett gelegen u dachte meine Welt geht nicht mehr weiter .. ich hab echt gedacht ich werde nie wieder glücklich.. Kurz zu mir .. 2Jahre nach absetzen der Pille u kiwuklinik wurde ich ss u hat eine MA in der 10.ssw.. furchtbar da auch ich wusste es klappt nicht mal einfach so .. naja dann habe ich nach 4 wochen die US Bilder ausgekramt u ein paar andere Andenken .. ich fing an eine kleine Kiste zu basteln wo ich diese erinnerungen aufbewahre.. u das tat sooo gut .. ich habe tolle sprüche gefunden u aufgeschrieben.. jetzt ist diese Liste ganz hinten im Kleiderschrank u immer wenn mir so ist hole ich sie raus .. so habe ich mein kleines doch irgendwie bei mir .. Außerdem half es mir sehr, mich mit anderen auszutauschen, denen das auch passiert ist .. du wirst dich wundern, wie viele aus deinem bekanntenkreis auch betroffen sind .. U irgendwann kommt der Tag, wo es dir immer etwas besser geht es wird .. langsam, aber es wird ..

von isa2491 am 23.01.2017, 21:54



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Vielen Dank für Euer Mitgefühl!!! Ja, dumme Sprüche gab es schon reichlich: - sei doch glücklich, schließlich hast Du ja zwei gesunde Kinder! - sei froh, dass es schon so früh passiert ist (8. ssw) - Hast Du denn zu viel gemacht, dass Du es verloren hast? - denk an Mutter Natur, es sollte so sein ... Ja, klar, aber trotzdem hätte ich auch gern Wunschkind Nr. 3 bekommen und muss nun um den Verlust weinen!!! Und leider wird es nicht wieder klappen, weil mein Mann nicht bereit ist, diesen schweren Weg der ivf noch einmal mit mir zu gehen. Dieses Baby war eins unserer letzten Eisbärchen. Es war der letzte Versuch und somit ist es ein endgültiger Abschied. Das ist so schwer zu ertragen!!!

von Ich34 am 23.01.2017, 22:22



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Hallo! Erstmal sei lieb in den Arm genommen und still gedrückt - ein Kind zu verlieren, egal wie alt, ist das Schlimmste, was es gibt. Punkt! Aber es gibt immer eine Hoffnung... zumindest war es so bei uns - ich kenne natürlich deine/eure Diagnose nicht, aber unten sitzt gerade das "unmögliche" Kind auf dem Sofa. Warum "unmöglich"? Weil es angeblich medizinisch nicht möglich war. Wir brauchten 10 Behandlungen, um unsere zweite Tochter zu bekommen. Unsere dritte Tochter kam ohne jede medizinische Hilfe zu uns - der behandelnde Urologe hat sich entschuldigt und der behandelnde Arzt in der Kiwu war platt... Es gibt Irrtümer und es gibt eben auch die Natur in allen Facetten. Nimm dir alle Zeit zum trauern und versuche nicht an "endgültig" zu denken - mein Mann hatte sich übrigens nach dem schweren Weg zu Nr. 2 geweigert, die weitere Erhaltung der restlichen Eisbärchen zu bezahlen bzw. zu unterschreiben. Jetzt sind es drei und ein Sternchen, welches bald 8 geworden wäre. Ich habe es nie vergessen... Jolly

von Jollygirl29 am 25.01.2017, 16:43



Antwort auf Beitrag von Ich34

Hallo mein Beileid. Ich hatte am 8. Januar eine stille Geburt in der 20. Woche und war gestern bei einer Selbsthilfegruppe und das hat mir sehr geholfen. Vielleicht wäre das auch was für dich. Da versteht man dich. Bei mir wäre es auch das 3. Kind gewesen, meine Plazenta hat einfach nicht mehr funktioniert und das Baby war schon 2 Wochen tot im Bauch. Ich rate dir auch, das hat man mir gestern geraten. So zu trauern wie man selber möchte. Wenn du weinen musst, weine, wenn du lachen musst, dann mach das. Höre nicht auf die anderen, höre nur auf dich selber. Was dir selber gut tut, denn du weißt das am besten. Zu mir hat meine Frauenärztin gesagt, ich solle mich nicht so anstellen, denn es war nicht das 1. Kind, sondern das 3., ich solle stark sein für meine Töchter. Ich bin dann heulend raus. Diese Worte haben mich verletzt und überhaupt nicht weitergebracht. Ich hasse es, wenn Menschen Unterschiede machen bzw etwas beurteilen, was die selber nicht erlebt haben. Manche Freunde von mir und auch die Familie teilweise fragt mich, na geht es dir endlich besser? Oder die sagen oh du man merkt, dass es dir schon wieder gut geht, nur weil ich gerade nicht geweint habe. Aber die haben keine Ahnung wie es mir geht. Nur weil ich nicht nur heule und schreie, geht es mir gut, achso. Wieso soll ich so trauern, wie es die anderen wollen? Und wenn ich es nicht so mache, wie es von der Gesellschaft verlangt ist, dann geht es mir super gut. Ja für viele ist eine Fehlgeburt, dadurch dass es auch so oft passiert, etwas normales, nichts besonderes, man soll sich nicht so anstellen, wäre das nach der Geburt gestorben oder schon groß gewesen, das wäre schlimm, aber ein Baby im Bauch, besonders wenn es so klein war, ja das ist nicht so schlimm. Wieder werden Vergleich gezogen, auch ne Freundin von mir meinte, dass ne Freundin von ihr 3 Fehlgeburten hatte und eine davon im 9. Monat, das wäre schlimmer. Niemand hat das Recht zu sagen, was schlimmer ist. Das ist hier kein Wettbewerb, wo es Gewinner gibt, hier gibt es nur Verlierer. Und auch nach dem Spruch habe ich mich nicht besser gefühlt, sondern genauso beschissen. Trauere so wie du möchtest, ich habe sogar schon mit meinem Mann geschlafen, natürlich erstmal verhütet. Am Anfang habe ich mich geschämt, aber in der Gruppe meinten die zu mir, dass ich mich nicht schämen muss, jeder hat das Recht zu machen, was er gerade möchte. Das ist ganz natürlich. Ich rate dir gehe auf jeden Fall zu einer Selbsthilfegruppe und nimm deinen Mann mit und vielleicht auch zu einer Psychologin. Rede, weine, lache, mach was die gefällt, hör auf dich, nur auf dich!

von patali84 am 26.01.2017, 11:47