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hallo....

Thema: hallo....

ich weiß nicht wie ich anfangen soll.....es ist so ein schweres thema.... mein mann und ich haben nach 5 jahren kinderwunsch eine icsi hinter uns, und es hat gleich beim ersten versuch geklappt.... wir waren so glücklich.....am 11.12 fing es an, ich bekam blutungen, es war ein hämatom. bei 20+0 bekam ich wehen , 10 std lang. aber wir haben es geschafft , unsere maus war noch da. am montag bin ich in eine spezialklinik weil ich zu wenig fruchtwasser hatte, es sollte geklärt werden ob es aufgefüllt werden kann. die erste nach im kh ging es los, wieder wehen... ich verlor so viel blut das es gefährlich für mich wurde. nach vielen std wehen und leid und sorgen machte der arzt mir keine hoffnung mehr, ich solle entscheiden , machte aber dennoch einen ultraschall. und dann sah er das uns unsere maus die entscheidung schon abnahm, kein herzschlag mehr. ich hatte schon wehen ohne pausen und bekam eine pda. mein mann wurde sofort ins kh geholt und es ging alles aufeinmal so schnell. am 8.2.2017 kam unsere Chayenne Luna bei 22+2 still auf die welt. sie schlief so friedlich und hatte ein lächeln im gesicht. was mach ich jetzt? wie gehts weiter? wir sind fix und fertig. warum muss sowas passieren? ich kann einfach nicht mehr. ich hab schon 2 gesunde kinder, für meinen mann wäre es das erste gewesen, warum hat mein körper es nicht auf die reihe bekommen? es tut mir leid ich weiß nicht was ich noch schreiben soll =(

von Vicki_91 am 10.02.2017, 08:03



Antwort auf Beitrag von Vicki_91

Das tut mir sehr leid was dir passiert ist. Ich habe mein erstes baby auch in der 37 ssw verloren, und ich weiß was das für ein schmerz ist. Die Frage warum das passiert ist, kann dir leider niemand beantworten. Der schmerz wird niemals weg gehen, aber es wird besser und du lernst irgendwann damit um zu gehen. Und wenn dir danach ist, lass einfach alles raus. Mir hat es immer sehr geholfen mit Außenstehenden Personen drüber zu reden. Ich wünsche dir ganz viel Kraft

von Miaa1234 am 10.02.2017, 09:06



Antwort auf Beitrag von Vicki_91

Es tut mir schrecklich leid, was du durchmachen musstest und noch immer durchmachst. Es gibt dafür einfach keine richtigen Worte, es ist unglaublich schlimm... Aber du hast nichts falsch gemacht. Du kannst nichts dafür. Du hast alles versucht, was in deiner Macht lag. Manchmal kann man leider nichts dagegen machen. Das musst du dir selbst immer wieder sagen, dass du keine Schuld daran hast! Vielleicht wird dein kleines Mädchen untersucht und vielleicht findet sich daraus eine Ursache, warum es passiert ist. Aber in vielen Fällen bleibt das Warum ungeklärt. Mein Sohn kam im Juli 2012 in der 18.SSW still zur Welt. Ich habe mich auch lange nach der Frage des Warum herumgequält. Er war mein erstes Kind und auch ich habe mir Vorwürfe gemacht, warum mein Körper es nicht geschafft hat. Denn auch ich bekam Blutungen und Wehen. Bei uns war es jedoch gleich zu spät, da der Muttermund schon geöffnet war und ich einen Fruchtblasenprolaps hatte. Die Geburt war nicht mehr aufzuhalten. Mein Kleiner hat beim Ultraschall noch gelebt und ist im Laufe der Geburt gestorben. Erst sehr viel später hat sich herausgestellt, dass ich eine sehr stark ausgeprägte Gebärmutterhalsschwäche habe. In meiner zweiten Schwangerschaft hat sich das nämlich bestätigt und ich bekam dann eine Cerclage, musste sehr viel liegen und mich schonen und mit viel Glück ging es dieses Mal gut. Aber ganz egal ob du nun weißt, was der Grund war, oder nicht... es ist ganz normal, dass du nun in einem Ausnahmezustand bist. Es ist einfach das Schlimmste, was passieren kann, wenn man sein Baby gehen lassen muss. Lass alle Gefühle zu, egal welche! Lass dir nicht einreden, was richtig oder falsch ist! Tu das, was sich für dich selber am besten anfühlt und nimm dir Zeit. Es dauert lange, lange, bis es etwas besser wird und so wie es früher war, wird es ohnehin nie mehr werden. Dein kleiner Engel wird für immer in deinem Herzen sein und gehört nun zu eurer Familie dazu. Ich habe mir ein kleines Kistchen gemacht für meinen Sohn. Darin hab ich alle Erinnerungen und Fotos von ihm, Gedichte und Sprüche, auch lieb geschriebene Karten, die ich bekommen habe, hineingelegt. Ich habe ihm auch Briefe geschrieben, die sind auch da drinnen. Und jedes Mal, wenn ich einen schlechten Tag habe und das Gefühl habe, ihm ganz nah sein zu wollen, hole ich die Kiste heraus und nehme mir bewusst Zeit nur für ihn. Das hab ich aber erst ein wenig später gemacht. In der ersten Zeit nach der Geburt ist man ja noch so völlig durcheinander. Da bricht für einen selber ja irgendwie die Welt zusammen, so hat es sich zumindest für mich angefühlt. Aber etwas später hat es mir geholfen. Ich wünsche dir ganz viel Kraft und liebe Menschen, die dich auffangen und für dich da sind, wenn du sie brauchst! Stille Grüße, Dani

von sunnydani am 10.02.2017, 09:18



Antwort auf Beitrag von sunnydani

Ach Dani, es geht mir immer nahe deine Texte zu lesen. Du bringst es so auf den Punkt und es ist vieles so ähnlich. Meine Tochter lebte auch noch auf dem Ultraschall und es war das erste Mal, dass ich ihre Herztöne hörte. Aber die Geburt war nicht mehr aufzuhalten, in der 17. Woche macht niemand etwas für das Kind. Damit hadere ich noch immer. Auch damit, dass von meinen Freunden fast nichts kam. Ich habe eine einzige Karte bekommen. Und eine von den Kollegen, von denen einige in der Gesamtsumme mitverantwortlich für den Ausgang meiner Schwangerschaft waren. Und auch meine neue Freunde, die deren Kinder so alt sind wie meine zweite Tochter, tun sich oft schwer damit umzugehen. Ich verstehe das, es ginge mir vielleicht genauso. Aber weh tut es trotzdem. Schade, dass wir nicht zufällig in der gleichen Gegend wohnen. Herzliche Grüße! Hannah

von Hannah79 am 21.02.2017, 13:00



Antwort auf Beitrag von Hannah79

Hallo Hannah, ich denke mir auch oft, wie arg es ist, dass sich unsere Geschichten so ähneln. Ich habe es auch schlimm gefunden, dass es nur an wenigen Wochen liegen kann, ob einem Baby geholfen wird oder nicht. Aber zu mir haben die Ärzte auch gesagt, in der 18.SSW wird noch kein Wehenhemmer verabreicht. Rückblickend betrachtet wäre ohnehin die Frage gewesen, ob es überhaupt etwas gebracht hätte. Bei dem Befund, den ich hatte, hätte es wahrscheinlich auch nicht geholfen und bis zur Überlebensfähigkeit hätte es leider doch noch mehrere Wochen gedauert. Aber natürlich tut es weh, wenn man so hilflos ist und seinem Kind, das man beschützen möchte, nicht helfen kann. Ja, es ist schade, dass viele Menschen nicht wissen damit umzugehen, auch wenn ich es jetzt schon besser verstehen kann und es mich nicht mehr so verletzt wie anfangs. Ich finde es auch schade, dass wir nicht in derselben Gegend wohnen... Sonst würde ich mich glatt mal mit dir auf einen Kaffee treffen wollen ;-) Liebe Grüße, Dani

von sunnydani am 02.03.2017, 11:17



Antwort auf Beitrag von Vicki_91

Hallo Vicky! Mein stilles Beileid! Es ist schwer zu akzeptieren, dass es keine zufriedenstellende Antwort auf das "Warum?" geben kann. Andererseits hilft das "Darum" auch nicht die Situation abzuändern. So muss man es hinnehmen. Trauern. Erinnern. Hoffen. Weiter erinnern. Leben... Egal, was du machst. Es wird nichts an Chayennes Schicksal ändern. Dein Körper hat es schon 2 x auf Reihe bekommen. Dieses Mal leider nicht. Nimm dir die Zeit zum trauern. Es zwingt einen keiner, jetzt für alle Zukunft weiter zu planen. Also mach das auch nicht. Es gibt viel zu viele Faktoren, die das Leben beeinflussen. Lass es auf dich zukommen. Vielleicht magst du dir Hilfe bei einer Hebamme holen? Sie sind auch für stille Geburten zuständig und werden von der Kasse bezahlt. Hebammen kennen beide Seiten und können prima zuhören. Vielleicht magst du es versuchen. Traurige Grüße Jolly

von Jollygirl29 am 11.02.2017, 14:23



Antwort auf Beitrag von Vicki_91

...wie schrecklich!! Ich habe zwar nie ein Kind still geboren, unser Jona starb kurz nach der Geburt - er hatte eine Lungenfehlbildung und konnte nicht atmen. Für mich war die Obduktion wichtig - zu wissen, er hatte rein anatomisch keine Chance... Von meiner Hebamme wurde ich sehr enttäuscht - sie schrieb mir einmalig einen Beileidsgruß und meldete sich NIE wieder!! Dabei war ich im Wochenbett wie jede andere auch. Hoffentlich hast Du da mehr "Glück". Im Freundeskreis wurden wir als Familie toll aufgefangen, andere "Freunde" konnten damit null umgehen und haben sich distanziert. In solch Extremsituation trennt sich die Spreu vom Weizen! Mir hat der Alltag zu Hause mit meinem Mann und unseren damals 5 jährigen Zwillingen am Meisten geholfen - all die normalen Dinge, irgendwie zurück ins Leben. Ich habe mich in die Grabgestaltung gestürzt, irgendwie was "machen"... Jona ist nun fast 15 Monate tot, der Schmerz ist noch immer riesig und er ist fast täglich Thema, vor allem bei den Kindern! Deine kleine Süße mußte nie Schmerzen ertragen und hat nun immer einen Platz in Deinem Herzen! Ich wünsch Euch liebevolle Menschen, die Euch zur Seite stehen!

von BB0208 am 11.02.2017, 16:56



Antwort auf Beitrag von Vicki_91

Hallo Vicki, es tut mir unendlich leid. Mein tiefes Mitgefühl zum Tod eurer kleinen Tochter Chayenne Luna. Es gibt nichts was man schön reden kann. Das eigene Kind zu verlieren ist ein bitterer, schmerzhafter, furchtbarer Schlag im Leben. Es gibt kein richtig oder falsch in der Art damit umzugehen. Für mich persönlich ist es der richtige Weg, meine Tochter (17. Woche) nicht zu vergessen, sie nicht "tot" zu schweigen. Sie ist und bleibt mein erstes Kind. Auf die Frage wie viele Kinder ich habe, werde ich bis an den Rest meines Lebens sagen (mindestens), dass ich zwei Töchter habe, eine im Himmel und eine an der Hand. Im Rückblick bin ich dankbar für jede noch so kleine Erinnerung an ihre kurze Zeit auf der Erde. Deinen Schmerz kann dir niemand nehmen. Es gibt nicht wirklich etwas, was diese Verzweiflung lindern kann. Ich glaube, man muss da "einfach" durch. Vielleicht wäre ich rückblickend doch in eine Trauergruppe von Sterneneltern hier vor Ort gegangen. Der persönliche Kontakt ist noch mal ganz ganz anders als der im Internet. Aber damals dachte ich, ich schaffe das schon, habe versucht darüber hinwegzugehen. Nimm dir die Zeit die du brauchst. Es ist okay zu trauern. Es ist okay wütend zu sein. Zu verzweifeln. Zu klagen. Du trägst deine Tochter für immer im Herzen. Sie ist und bleibt euer Kind. Die Frage nach dem Warum steht immer im Raum. Es gibt darauf nur wenige befriedigende Antworten. Nach einigen Monaten und einer weiteren, ausgetragenen Schwangerschaft wusste ich, woran es gelegen hatte. Das lindert den Schmerz nur bedingt, aber gibt der Wut zumindest eine Richtung. Ich wünsche dir für die schweren Monate vor euch alles Liebe, viel Kraft, Menschen, die für euch da sind, die mit euch schweigen, mit euch weinen, euch ablenken. Stille Grüße, Hannah

von Hannah79 am 21.02.2017, 12:52