Thema:
hallo an alle, Negative Erfahrungen danach, Mitmenschen ?
Hallo an euch,
Ich habe meine Tochter nach 11 Tagen Brutkastenkampf verloren, sie kam in der SSW 23+6 zur Welt , auf Grund einer unbekannten Infektion... Das ist nun über ein Jahr her und ich kam mir damals vor wie in einem schlechten Film , auch heute gibt es noch Phasen wo ich denke, dass es Jemand anderem passiert ist und dann wird mir wieder alles bewusst... Ich bin dankbar,dass ich meine Maus kennenlernen durfte und trage sie im Herzen, aber in meiner Familie spricht kaum noch jemand von ihr,als wäre sie ein Phantom oder mein Stigma...Das schlimmste ist,dass in meiner Familie gerade zwei Kinder geboren wirden und ich nun volle Breitseite erleben muss wie toll es doch ist ein lebendes Kind zu haben... Ich wünsche mir mit meinem Partner noch viele Kinder aber bis jetzt hat es leider noch nicht geklappt... Welche Erfahrungen musstet ihr machen ?
von
pfannylein
am 17.06.2014, 11:37
Hallo,
Es tut mir sehr leid was dir passiert ist, mein vollstes Mitgefühl.
Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass es schwierig für dich ist, Mütter mit ihren Babys zu sehen.
Zum Thema Schweigen in der Familie denke ich, dass die Leute deine Kleine bestimmt nicht vergessen haben, sondern einfach nur aus Mitgefühl schweigen. Sie wollen vielleicht nicht alte Wunden aufreißen oder dich in irgend einer Form verletzen.
Vielleicht kannst du ja mal mit dem Thema anfangen, dann fällt es deiner Familie vielleicht nicht so schwer darüber zu sprechen. Natürlich nur wenn du das Bedürfnis dazu hast.
Ich wünsche dir auf jeden Fall alles Gute und dass dein Kinderwunsch erfüllt wird.
Tonic
von
Tonic2108
am 17.06.2014, 15:34
Hallo Tonic,
Ich spreche oft über sie,wie wir ihr Gärtchen bepflanzt haben und was weiß och... meist kommt ein "hm"oder "schön"... es frustriert einfach... aber ich versteh schon dass nicht jeder das Thema so präsent hat oder haben will... Ich finde es nur schade dass man wenig über sie spricht um mich zu schonen und mir dann andere Babys unter die Nase hält...
von
pfannylein
am 17.06.2014, 21:53
Hallo,
Was genau erwartest du denn von deiner Familie?
Es ist nun mal leider Gottes eine Tatsache, dass deine Tochter nicht leben durfte und in deiner näheren Umgebung zwei Kinder geboren worden. So schlimm das alles auch für dich ist, dürfen sich die anderen über die zwei gesunden Kinder jetzt nicht freuen? Was meinst du mit "unter die Nase halten"? Verstehe mich nicht falsch, ich kann mir gut vorstellen wie schwer das für dich ist.
von
Tonic2108
am 18.06.2014, 11:51
Hallo
Hier ist es ähnlich wie bei dir. Wir mussten unsere Tochter nach vier Tagen gehen lassen und ehrlich gesagt außer mein Mann und ich spricht keiner mehr über sie.
Wir haben danach einen Jungen bekommen.
Seit er da ist wird noch mehr über unsere Tochter geschwiegen und als ich letzten bei einer Freundin sagte ich wollte noch Blumen für ihr grab kaufen kam im ernst von ihr: warum gehest du über Haupt noch dort hin.
Ich war total vor den Kopf geschlagen und konnte gar nichts mehr antworten.
Ich trage meine Tochter im herzen und ich werde sie nie vergessen oder aufhören nie von ihr zusprechen.
von
Debby
am 17.06.2014, 17:51
Hallo Debby,
Ich hab auch schon ähnliche Erfahrungen im Bekanntenkreis machen müssen, es ist einfach nur krass wie gedankenlos manche Menschen sind und solche Sätze lassen... Ich verlange von Niemandem Verständnis für meine Situation, denn das würde vorraussetzen,dass die Person ein gleiches oder ähnliches Schicksal hätte, aber ich verlange Rücksicht,auf meine Gefühle,auf meine Gedanken .
Wir haben dem Schweigen insoweit Einhalt geboten,dass wir seit dem Tag als sie geboren wurde eine Art Tagebuch geschrieben haben. Was an dem Tag war,wie es ihr ging und wie es uns ging,ob es Fortschritte gab oder nicht. Am Anfang nur,weil wir der Meinung waren dass wir sie nie einfach los lassen können und wohl ziemliche Glucken werden würden und jetzt wo sie nicht mehr ist, ist es für uns alle eine Erinnerung,zur Zeit noch eine schmerzhafte aber ich denke irgendwann werden wir es anders sehen und die Sachen mit einem guten Gefühl lesen können....
von
pfannylein
am 17.06.2014, 22:01
es tut mir sehr leid für deinen verlust.
sein kind zu verlieren bleibt für mich die schlimmste vorstellung überhaupt.
meine freundin hat 2 mal ihre kinder verloren, einmal in der 34. woche und einmal im 3 monat.
sie wiederum,möchte davon nichts mehr hören und sie erzählt auch nichts.
man soll sie in ruhe lassen.-das akzeptiere ich.
eine andere bekannte hat ihr kind 2 tage nach der geburt verloren und weil die familie auch nicht merh redete darüber, sagte sie dann , dass sie es für ihre seele besser verträgt, wenn ihre tochter in erinnerung in der familie bleibt und sagte ihre gefühle. seit dem wird dort wohl ncith extrem über ihre tochter gesprochen, aber es ist so, dass sie damit besser leben kann.-sie feiern sogar ihren geb, zusammen.
vielleicht musst du den menschne in deinem umfeld deine gefühle auch wie sie offen legen.
alles erdenklich gute
von
cystus
am 18.06.2014, 11:42
Hey.
Das ist bitter, aber die Leute um dich herum wissen mit deinem leid einfach nichts anzufangen, denke ich. So kommt es mir zumindest vor. Sie denken, vielleicht dich nicht erneut daran erinnern zu wollen. Nur in unseren Herzen leben die Kinder weiter und keiner, der es nicht erlebt hat, kann es nachvollziehen.
Meine Schwester war mit mir zusammen schwanger, d.h. 3 Monate nach dem Tod unseres Sohnes in der 34. Woche kam ihre Tochter auf die Welt, du kannst dir vielleicht vorstellen wie es mir ging.. ich hab mich damals von ihr und der ganzen Familie einfach distanziert und war bei den Familienfeiern oft "krank ". Jetzt, 1.5 Jahre danach bin ich wieder öfters dabei, versuche nicht daran zu denken, wenn ich die kleine im arm hab.. aber das bittere Gefühl, dass da einer fehlt ist immer da und Gedanken wie weit er jetzt wäre werde ich wohl immer haben, wenn ich meine Nichte sehe..
Alles Gute
Bittersüße liebe grüße
C. C.
von
claire
am 03.07.2014, 15:17
