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Die schwerste Entscheidung

Thema: Die schwerste Entscheidung

Hallo, eigentlich bin ich hier im Moment gar nicht richtig. Ich bin im schwanger in der 4-5 Woche. Das Kind war sooo gewollt und es ist bis jetzt alles normal. Leider wurde vor 3 Wochen Brustkrebs bei mir festgestellt. Jetzt steht Chemo, Op und Bestrahlung an. Die Ärztin sagt, dass Chemo und Kind theoretisch machbar wäre, aber ich glaube nicht, dass ich das schaffen kann. Ich habe noch eine 3 jährige Tochter. Es bricht mir fast das Herz, aber alles in mir sagt, dass ich das Kind nicht bekommen kann. Ich brauche meine Kraft für den Kampf gegen diese Krankheit.... aber darf ich denn dafür mein Kind töten? Denn genau so fühlt es sich an. Ich bin sooo zerrissen.....

Mitglied inaktiv - 27.10.2016, 22:19



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Wie sicher ist die Chemo? Du bist bereits operiert worden, der Pathologiebericht liegt bereits vor, die Lymphknoten wurden bereits geprüft und sind befallen? Oder reicht das Ergebnis der Biopsie für eine Beurteilung der Chemo sicher aus? Die Bestrahlung wäre doch sehr ortsbegrenzt. Das ist nicht das Problem, oder? Chemo schlaucht wohl recht. Du musst dir selbst der wichtigste Mensch sein. Aber was wäre für dich besser? Kind behalten und ausgelaugt sein (kann einem aber auch Kraft und Mut geben) oder Kind nicht behalten und das schlechte Gewissen? Und bis du aus allem raus bist - dann sind schnell mal 2 Jahre vergangen und deine Große schon 5 und du schon xx? Danach noch ein Kind? Vermutlich bekommst du dann Medikamente auf 5-10 Jahre, die bei einem Kinderwunsch hinderlich wären. Also kann es auch sein, das dies dein letztes Kind sein wird. Wäre das ok für dich? Ich wünsche Dir alles Gute Liebe Grüße Laufente

von Laufente123 am 27.10.2016, 23:20



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Operiert werde ich erst nach der Chemo. TumorBiologie ist da. Da er so aggressiv ist, komme ich um eine Chemo nicht umher. Lymphknoten sehen im Ultraschall gut aus, aber am Donnerstag werden so oder so mindestens 2 entnommen.

Mitglied inaktiv - 28.10.2016, 21:01



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Oh man, das ist eine richtig besch..... Situation. Ich drück dich mal unbekannterweise! Meine Freundin hatte vor fünf Jahren Brustkrebs. Die Chemo und auch die Bestrahlung ist wahrlich kein Spaziergang. Je nach Art des Tumors wirst du auch nach Chemo und Bestrahlung lange Medikamente nehmen müssen, die einer erneuten Schwangerschaft im Wege stehen. Schwere Entscheidung!!! Dazu kommt ja auch noch die Frage, wie früh der Krebs erkannt wurde etc. Die Entscheidung kann dir aber keiner abnehmen. Berate dich mit deinen Ärzten und deinem Partner, hole dir ggf eine zweite Meinung ein. Ob Chemo und Schwangerschaft sich vertragen, kommt auf die verwendeten Medikamente an. Ich persönlich würde den Fokus zuerst auf die richtige Therapie legen (und nicht einer weniger erfolgversprechenden Therapie zustimmen wegen der Schwangerschaft), denn deine Familie braucht dich! Auch wenn man mich hier evtl steinigt: mir wäre MEIN Leben für meine schon bestehende Familie wichtiger als diese Schwangerschaft, denn womöglich stehen später zwei Kinder ohne Mutter da, wenn man wegen der Schwangerschaft eine weniger erfolgversprechende Therapie anschlägt. Aber man muss natürlich auch damit leben können, eine Schwangerschaft abgebrochen zu haben. Die psychologische Seite ist nicht zu unterschätzen, gerade auch bei dieser Krankheit! Ich wünsche dir von ganzem Herzen, das du mit deinen Ärzten und deinem Partner die für dich richtige Entscheidung treffen kannst. Allem voran wünsche ich dir aber ganz viel Kraft für diesen Kampf und drücke dir gaaaanz fest die Daumen, das du wieder ganz gesund wirst! LG

von fabiansmama am 28.10.2016, 15:31



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Ich sehe das auch so. Alles Gute und viel Kraft auf euren Weg.

von Leo engel am 30.10.2016, 14:43



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Ist die Chemo überhaupt schon sicher? Bestrahlung geht, das ist nur 7 Wochen ca., OP ist auch kein Problem, zwei Tag im Spital, fast schmerzlos. Wenn du keine Chemo brauchst, dann wirst du jedoch zu 100% eine Antihormontherapie machen müssen danach und den Kinderwunsch für 5 Jahre auf Eis legen müssen. Wenn du Chemo brauchst, dann brauchst du Hilfe, jemand, der immer da ist während 2 Wochen nach der Chemo. Und auch nach der Chemo wirst du ziemlich sicher eine Antihormontherapie machen müssen 5 Jahre lang. Schwere Entscheidung, aber nicht überstürzt treffen, erst nach der OP und allen Ergebnissen entscheiden! LG

Mitglied inaktiv - 28.10.2016, 17:10



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Ja, Chemo ist sicher, da der Tumor sehr aggressiv ist. Eine Hormone Therapie brauche ich nicht, da der Tumor nicht Hormon abhängig ist.

Mitglied inaktiv - 28.10.2016, 20:35



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Ach du meine Güte, sowas ist unglaublich! Chemo ist sicher, also muss es sein... Ich kenn mich nicht aus, wie es parallel gehen kann, aber der Gedanke der mir kam, war, dass es für dich eventuell ein großer Grund sein könnte, durchzuhalten, wenn du nicht nur für dich, sondern auch für das Baby kämpfst. (neben Mann und Tochter) Vielleicht ist es ein kleiner starker Begleiter, der den Scheißtumor von innen anmotzt, bis er sich verpisst! Jawoll! Es ist vielleicht die letzte Chance auf ein Geschwisterchen....ich würde es versuchen. (sage ich jetzt unbedarft und in meiner ganzen Naivität...) Von Herzen alles Gute!

von hopsefrosch am 28.10.2016, 20:43



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Sponan heraus sehe ich es wie Hopsefrosch.Ich drücke dir die Daumen und schicke dir ganz viel Kraft.

von fsw am 28.10.2016, 23:22



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Spontan...

von fsw am 28.10.2016, 23:23



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Also wenn du keine Hormontherapie brauchst, dann vereinfacht das die Sachlage gewaltig! Schwangerschaft durchziehen und Chemo machen ist möglich. Chemo machen ohne Schwangerschaft und danach nochmals schwanger zu werden ist auch möglich. Allerdings ist das bei einem triple negativen Tumor vielleicht nicht die beste Option, weil sie dir unter Umständen nahe legen werden die Eierstöcke entfernen zu lassen. Mann mitentscheiden lassen? Alles Gute Doris

Mitglied inaktiv - 29.10.2016, 09:09



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Liebe Annika, es tut mir sehr leid, dass das Schicksal so hart bei Dir zuschlägt. Was sagen denn Dein Mann und Deine Familie dazu? Aus der rein objektiven Sicht würde ich sagen bekomme das Kind nicht. Vielleicht muss bei einem aggressiven Tumor die Chemo auch mal angepasst werden. Dann bist Du vielleicht schon viel weiter in der Schwangerschaft als jetzt und evt. kann ein anderes Medikament nicht gegeben werden, weil es sich mit der Schwangerschaft nicht verträgt. Aber das ist auch nur die Sicht von jemandem, der nicht betroffen ist. Herz und Verstand sprechen ja oft eine andere Sprache. Ich wünsche Dir auf jeden Fall, dass Du diese verdammte Krankheit bald besiegt hast.

von Zwerg1511 am 29.10.2016, 15:53



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Hallo meine Liebe. Ich drück dich einfach mal ganz doll. Wir hatten damals (2014) eine Mama im Bus. Es war das erste Kind. Dann kann die Diagnose. Ich weiss nicht mehr genau was für Krebs es war. Aber sie zog das durch. Und es ging ihr so schlecht. Aber man sagte ihr damals das dieses Kind wohl ihr einziges sein könnte. Sie schaffte es. Sie bekam ein gesundes Kind. Sie hatte alles im Hintergrund als Hilfe. Wie ist das denn bei dir? Hast du Hilfe ausser deinen Mann? Denn dein Mann allein wird viel mit eurer Grossen zu tun haben du brauchst aber auch Hilfe. Egal ob Schwanger oder nicht. Entscheiden kannst du das nur alleine.

von trauriger-engel am 29.10.2016, 19:06



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Wenn die Ärzte sagen, daß es geht, dann behalte das Kind. Chemotherapie muss heute nicht mehr die Hölle sein. Frag am besten mal im Forums Frauengesundheit nach Julia mit Christopher. Sie hatte letztes Jahr einen Triple negativen BKA. Trini

von Trini am 29.10.2016, 20:56



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Liebe Annika, ich habe die letzten Tage schon deine Einträge verfolgt. Leben kam manchmal so grausam sein.... Habe lange überlegt, ob ich was schreiben soll... ich denke, als Nichtbetroffene kann man immer schnell daherreden und mit Ratschlägen um sich schmeißen... Aber meine (vielleicht naiven oder nicht ganz durchdachten oder geordneten) Gedanken dazu: - Was sagen denn die Ärzte? Gäbe es theoretisch eine Chemo, die dem Kind nicht schaden würde? Bestünde die Gefahr, dass man die Medikation ändern müsste, die dann gefährlich für's Kind wäre? Kann der Krebs dem Kind gefährlich werden? - Gäbe es während einer Chemo evtl medikamentöse Unterstützung für dich (wg Nebenwirkungen), die du während einer Schwangerschaft nicht nehmen dürftest? - Wenn die Prognose ja gut ist - wie ist der mittelfristige/langfristige Plan für die nächsten 2-5 Jahre? Wann wäre eine Schwangerschaft wieder möglich? (Ich frage, weil mein Mann lange ein Medi nehmen musste bzw muss, welches, von Frau genommen, nicht mit einer Schwangerschaft vereinbar wäre....) - Welche Unterstützung hättest du in deinem Umfeld wenn du wegen "Doppelbelastung" (Chemo, Schwangerschaft) außer Gefecht bist? (Ich musste letztes Jahr eine halbe Schwangerschaft streng liegen und ohne Schwiegereltern wäre das kaum gegangen mit einem kiga-Kind.) - Wäre der Gedanke an eine Schwangerschaft während der Chemo eher belastend oder vielleicht auch Kraft gebend? - Wie würde deine Entscheidung vielleicht auf deine Psyche schlagen, die ja auch wichtig ist, bei dem, was noch kommt....? - Was sagt dein Mann? Ich denke an dich!

von blattlaus am 29.10.2016, 23:01



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Hallo, Mir geht es dim letzten zwei Tage echt schlecht. Jetzt ist noch mein Schwiegervater gestorben.... es reicht einfach! Mein Mann sagt er würde es mit dem Baby versuchen, aber es ist meine Entscheidung und er trägt sie mit mir, egal wie sie ausfällt. Ich habe mir viele Gedanken gemacht und zwischendurch, war die Freude auf unser Baby richtig groß. Dennoch habe ich die Entscheidung getroffen, es nicht mit in die Krankheit und Therapie zu ziehen. Ich brauche meine Kraft so sehr für mich nd meine Tochter. Ich spühre, dass ich es mit der Schwangerschaft nicht schaffen kann! Ich liebe dieses Baby und ich schäme und hasse mich für diese Entscheidung, aber es geht einfach nicht. Ich werde mir Hilfe von einem Psychologen suchen, denn ich weiß, dass mir dass sehr tu schaffen machen wird. Aber in mir weiß ich, dass es die Einzige richtige Entscheidung ist. Gerade heute, habe ich nach 1-2 Wochen diesen Tumor mal wieder angefasst und es ist unglaublich erschreckend und sehr beängstigend, wie riesig er in dieser kurzen Zeit geworden ist. Im Moment habe ich so häufig Panikattaken (so nenne ich das jetzt einfach mal ), dass mir jegliche Freude an allem fehlt. Am liebsten würde ich den Kopf in den Sand stecken und das ganze lassen. Aber ich liebe dieses MEIN Leben und meine Familie. Die Liebe zu Zoey gibt mir jede Sekunde und bei jedem Atemzug die Kraft den Kopf hoch zu halten. Sie hat es mehr als verdient, dass ich für sie Kämpfe und sie eine Mutter hat, die sie unendlich liebt. Auch wenn der Tumor aggressiv ist HER2POSITIV und ich wahrscheinlich irgendwann dieser Krankheit zum Opfer fallen werde, ich muss einmal mir meinem Mädchen reden wenn es erwachsen ist. Ich will dass sie Erwachsen ist und begreift, wenn ich ihr sage, dass egal was kommt ich sie liebe und sie der tollste Mensch auf diesem Planten ist! Das würde ich auch unglaublich gerne ihrem Geschwisterchen sagen......

Mitglied inaktiv - 30.10.2016, 23:22



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Ich wünsche dir alle Kraft dieser Welt, damit du die Krankheit besiegst und deine Tochter noch lange auf ihrem Weg begleiten kannst. Den kleinen Wurm wirst du für immer in deinem Herzen tragen.

von VerenaSch am 31.10.2016, 07:26



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jede Entscheidung, die du triffst, ist für Dich die richtige. Kleiner Tipp: Die Brustzentren haben i.d.R. Psychoonkologen, bei denen man sehr zeitnah Termine bekommt. Zweiter Tipp: Brustkrebs ist heilbar!!!!! Man muss daran nicht sterben, nicht früher und nicht später. Liebe Grüße Trini

von Trini am 31.10.2016, 07:41



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Liebe Annika, Ich wünsche dir von ganzem Herzen, das du diese Krankheit besiegen kannst (und solang keine Metastasen vorhanden sind, ist die Chance bei Brustkrebs sehr sehr hoch!). Ich wünsche dir viel Kraft und viele liebe Menschen um dich, die dich unterstützen. Der Tipp mit dem Psychoonkologen ist sehr gut! Die sind nochmal ganz anders geschult als ein "normaler" Psychologe.

von fabiansmama am 31.10.2016, 17:42



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Hallo Annika! Diese Entscheidung kann und darf dir keiner abnehmen. Ich habe mir jetzt noch nicht alles durchgelesen, aber bist du an die Berliner Charite verwiesen worden? Sie haben eine spezialisierte Abteilung für Patientinnen in deiner Situation - versuche dort kurzfristig einen Termin zu bekommen. Leider kommt das gar nicht so selten vor. Die Frau meines Cousins hatte eine ähnliche Diagnose in der Schwangerschaft, hat OP und Chemo in der SS gemacht, Kind ist heute 6 Jahre alt, hat alles super überstanden und das war immerhin seit dem ersten Drittel der SS. Es geht also... aber natürlich kann man das nicht 1 zu 1 vergleichen. Ich kann jede Entscheidung verstehen, es ist deine Entscheidung und das zählt. Ich drücke dir alle Daumen, du schaffst das! Liebe Grüße Jolly

von Jollygirl29 am 02.11.2016, 17:23