Liebe Leser, vor ein paar Tagen noch schrieb ich im Forum über Hilfe bei Baby's Fußproblemen. Ich habe begonnen mit meinem Mann zusammen eine große neue Wohnung zu suchen. Ein Spieluhrlämmchen von Steiff von meinem überglücklichen Mann bekommen. Und gelesen, gelesen, gelesen. Ich habe Schwangerschaftsvitamine genommen, bin alle 2 Wochen zur Untersuchung gegangen- habe nicht geraucht, nichts getrunken, Rohes Fleisch gemieden und 2 mal die Woche mich von meinem Göttergatten mit gut durchgegartem Fisch verwöhnen lassen. Vor 3 Tagen bekam ich meinen Mutterpass- das erste mal- ich war so stolz- ging mein Mann mit zum Ultraschall. Wir haben- auch wenn es nich nicht zu erkennen war- unseren kleinen Engel Helena genannt. Helena hatte bei ihrem ersten Ultraschall mit Papa keinen Herzschlag. 2 Wochen vorher war ich so stolz- denn ich konnte meinem Mann von ihrem Herzschlag berichten. Mich so sehr freuen- und jetzt? Helena ist unser zweiter verlorener Engel. Wir haben sonst keine Kinder, aber mittlerweile ein unstillbar großes Loch im Herzen. Mein Mann war so stark- er ist es auch jetzt noch. Erst als er mich heimbrachte brach er zusammen. Machte sich vorwürfe- suchte Gründe, doch wir fanden keinen Grund. Er hatte Listen und Foren durchforstet- was gut und förderlich bei der Ernährung und was unbediengt vermieden werden sollte. Gestern war meine Abschabung. Ich hatte vorher noch keine Erfahrung damit. Wir warteten im Krankenhaus 5 Stunden. Ich fühlte mich seelisch wie von einer Dampfwalze überrollt als ich im Ultraschall ein letztes mal unsere kleine Helena sah. Immer wieder musste ich weinen. Der Arzt musste mir zwei mal Katheter setzen. Und riss mir so brutal den ersten wieder aus dem arm, dass er mir die ganze Hose vollblutete. Ich zitterte wie Espenlaub- er erzählte mir alles über die Risiken, dass sie mir ein Loch in den Bauch machen müssten wenn sie mich innerlich verletzten. Vollnarkose gab es dann nach weiten 4 Stunden. Mein lieber Mann wich mir keine Sekunde von der Seite. Er hielt meine Hand und wischte mir die Tränen weg. Er sprach davon , dass Helena vielleicht krank gewesen sein könnte- und das es ihr im Himmel bei unseren Großeltern gut ginge. Ich wurde in den Op-bereich geschoben. Dann bekam ich die Narkose. Gut 1 1/4 Stunde dauerte die Op. Ich wachte auf. Kurz danach war mein Mann an meiner Seite. Er streichelte mich und es tat mir so leid weil er sich so hilflos fühlte. Ich schickte ihn nach hause, weil er ich eh noch 6 Stunden ruhen musste- laut der Krankenschwester. Um 9 Uhr abends holte er mich dann nach Hause und siehe da: Er war einkaufen gewesen. Er hatte alles besorgt worauf ich wärend der Schwangerschaft verzichtet hatte. Salami, Mett, Teewurst, Sushi und ganz viel anderes. Gekocht hatte er natürlich auch und ein weiches Nest vor dem Fernsehr hatte er vorbereitet. Als er mir sein leckeres essen brachte sprach er mit mir. Er sagte das wir jetzt Zeit brauchen würden- aber wenn ich die Kraft hätte, würde er gerne weiter für unseren Kinderwunsch kämpfen. Er hatte so unsagbar viele gute Worte für mich übrig. Ich wäre die beste Mutter der Welt geworden. Sprach davon , dass ich auch wenn ich nach diesen 2 Abbrüchen seine Traumfrau wäre und er immer für uns da wäre- selbst wenn ich keine Kinder bekommen würde. Es würde sich nichts ändern. Es macht mir Hoffnung so einen starken Partner zu haben, aber unsere trauernden Herzen vergessen unsere kleine Helena nicht- egal ob wir irgendwann nochmal auf ein kleines Wunder hoffen dürfen oder nicht.
von Liloe am 11.10.2014, 13:41