Hallo Hr. Dr. Michelmann,
das Spermiogramm meines Mannes nach WHO hat folgendes ergeben, in Klammern die Normwerte:
Volumen 3 (2-5)
Konzentration 8 (20-250)
A 0% (25-50); B 5% (25-50); C 10 (25-50);D 85 (25-50)
Aufbereitung durch swim-up,
Konzentration 1
A 0%; B 40; C 15; D 45
Daraufhin Hormonanalyse, dabei auffällig:
LH (basal) 1,6 (2.0-12,0)
Prolaktin basal 154,69 (3.28-19.6)
Testosteron 1.48 (2.25-9.72)
MRT:
In den T1w Sequenzen hyperintense, zentrale Hypophysenraumforderung von 6x7x8mm, welche sich in übrigen Sequenzen isodens zum Hypophysengewebe darstellt. Nach i.v. Kontrastmittelgabe keine Kontrastmittelanreicherung/Kontrastmitteldynamik.... Beurteilung: Darst. einer zentralen Hypophysenraumforderung DD einer eingebluteten Zyste oder eingebl. Adenom entsprechend. Kein eindeutiger Nachweis eines Hypophysenadenoms, da kein pathologisches KM-Enhacement
Wie beurteilen Sie dies? Ist die Gabe von Prolaktinhemmern nötig? Erholt sich das Sperma, Zeugungsfähigkeit wieder herstellbar?
von
Sommernachtstraum012
am 13.08.2012, 14:48
Antwort auf:
Hyperprolaktinämie beim Mann - unerfüllter Kinderwunsch
Hallo,
die erhöhten Prolaktinwerte bei gleichzeitig erniedrigten LH- und Testosteronwerten beschreiben eine Hyperprolaktinämie hin, die die häufigste hypothalamisch-hypophysäre Störung ist. Die Entstehung dieser Störung kann verschiedene Ursachen haben: prolaktinproduzierende Hypophysenadenome, verminderte hypothalamische Hemmung der Prolaktinsekretion, vermehrte hypothalamische Stimulation, Stress oder Medikamente. Auf Grund dieser Vielfalt sehe ich mich nicht in der Lage, mir in diesem speziellen Fall ein Urteil zu bilden und Empfehlungen zur Therapie zu geben. Das kann allein der behandelnde Arzt.
Mit freundlichen Grüßen
HWM
von
Prof. Dr. H. W. Michelmann
am 14.08.2012
Antwort auf:
Hyperprolaktinämie beim Mann - unerfüllter Kinderwunsch
Sehr geehrter Dr. Michelmann,
vielen Dank für die schnelle Antwort.
Medikamente scheiden als Ursache aus. Stress denke ich auch.
Welche weiteren Untersuchungsmöglichkeiten gibt es denn den Grund für die hohen Prolaktinwerte zu finden? Weisen die MRT Ergebnisse nicht auf ein Mikroprolaktinom hin?
Muss der Prolaktinwert nicht unabhängig von der Ursache gesenkt werden?
Und wenn ja, erholen sich dann die anderen Werte und ermöglichen eine natürliche Schwangerschaft?
Mit den derzeitigen Werten kommt ja wohl leider nur eine ICSI in Frage.
Beste Grüße
von
Sommernachtstraum012
am 14.08.2012, 15:31
Antwort auf:
Hyperprolaktinämie beim Mann - unerfüllter Kinderwunsch
Hallo,
wie bereits gesagt, möchte ich mich per Internet nicht zu ihrer Hyperprolaktinämie äußern. Das kann ich auf Grund der mir vorliegenden Informationen auch gar nicht. Da ist ihr behandelnder Arzt der richtige Ansprechpartner. Die Spermiogrammparameter mit der geringen Anzahl an Spermatozoen und der geringen progressiven Motilität lassen als Kinderwunschtherapie nur die ICSI als erfolgversprechende Methode in Frage kommen.
Mit freundlichen Grüßen
HWM
von
Prof. Dr. H. W. Michelmann
am 14.08.2012
Antwort auf:
Hyperprolaktinämie beim Mann - unerfüllter Kinderwunsch
Sehr schade :(
Gibt es einen anderen Experten hier den ich dazu fragen könnte?
von
Sommernachtstraum012
am 14.08.2012, 19:19
Antwort auf:
Hyperprolaktinämie beim Mann - unerfüllter Kinderwunsch
Hallo,
schon aus rechtlichen Gründen wird kein Außenstehender zu einer Therapieempfehlung hinreißen lassen. Dazu ist die Datenlage viel zu dünn.
Mit freundlichen Grüßen
HWM
von
Prof. Dr. H. W. Michelmann
am 15.08.2012
Antwort auf:
Hyperprolaktinämie beim Mann - unerfüllter Kinderwunsch
Hallo Herr Dr. Michelmann,
können Sie denn beurteilen ob sich ein Spermiogramm erholt, wenn man eine durch ein Prolaktinom verursachte Hyperprolaktinämie behandelt?
Viele Grüße
von
Sommernachtstraum012
am 02.09.2012, 23:45