Hormonschwankungen und Auswirkungen auf Kinderwusnchbehandlung

Prof. Dr. med. Barbara Sonntag Frage an Prof. Dr. med. Barbara Sonntag Frauenärztin

Frage: Hormonschwankungen und Auswirkungen auf Kinderwusnchbehandlung

Hallo! Kurz die Vorgeschichte: vor 3 Jahren Pille abgesetzt, 1 Jahr kein Zyklus, dann schlechter Allgemeinzustand (starker Gewichtsverlust, Kopfschmerzen, depressive Phasen, starker Haarausfall aufgrund großflächiger Entzündungen der Kopfhaut, sehr unreine Haut). Hautarzt kann keine dermatologischen Gründe feststellen, nach Überwachung durch FA Clomifen, später Kiwu mit Stimulation, Punktion, ICsi etc. bisher ohne Erfolg. Durch die ständige Hormongabe (Gonal F) entspannt sich die Entzündungslage immer wieder, verschlimmert sich aber in den Pausen. Alle Symptome sind unter Gynokadin Gel abgeklungen. Zeigt mein Körper dadurch einen Hormonmangel an und sollte dies nicht auch bei der KIWU-Behandlung berücksichtigt werden? Besteht da ein Zusammenhang mit der sich schlecht aufbauenden Schleimhaut ? Bisher wurden diese Symptome als geringfügige Schwankungen verbucht bzw. der Haarausfall als jahreszeitenabhängig abgetan. Dennoch habe ich den Eindruck, dass da mehr dahintersteckt. DANKE

von melissa32 am 05.09.2017, 13:38



Antwort auf: Hormonschwankungen und Auswirkungen auf Kinderwusnchbehandlung

Auch die Stimulation erhöht den Östrogenspiegel bei Ihnen mit nachfolgender Beschwerdebesserung. Es gilt die Ursache für den Östrogenmangel und damit auch der Zyklusstörung zu kennen - bei dem Thema Gewichtsabnahme und Stress können hier durchaus negative Verstärker liegen sowie ein allgemeiner Nährstoffmangel auch dem Haarausfall mitverursachen.

von Prof. Dr. Barbara Sonntag am 05.09.2017



Antwort auf: Hormonschwankungen und Auswirkungen auf Kinderwusnchbehandlung

Danke für die schnelle Antwort. Nährstoffmangel wurde schon durch Bluttests und die Gabe von Nahrungsergänzungsmitteln ausgeschlossen. Allerdings wurden keine Untersuchung hinsichtlich der Ursache des Östrogenmangels durchgeführt. Was wäre da denkbar bzw. wo sollte man anfangen? Da kurz vor dem Transfer die Stimulation eingestellt und danach nur noch Utrogest eingenommen wird , fehlen dann nicht wichtige Östrogene für die Entstehung und Aufrechterhaltung einer Schwangerschaft? Danke

von melissa32 am 05.09.2017, 21:23



Antwort auf: Hormonschwankungen und Auswirkungen auf Kinderwusnchbehandlung

Auch der BMI sollte nicht zu niedrig liegen, da der Körper sonst zumindest einen relativen Energiemangel signalisiert bekommt. Übliche Hormonstörungen sollte Ihr Frauenarzt vor dem Einsatz von Clomifen bereits ausgeschlossen haben. Nach der Stimulation bleibt der Östrogenspiegel noch Tage bis Wochen erhöht, oder spürt Ihr Körper anhand der Ihnen bekannten Zeichen einen Abfall?

von Prof. Dr. Barbara Sonntag am 07.09.2017



Antwort auf: Hormonschwankungen und Auswirkungen auf Kinderwusnchbehandlung

Seit ich seit 1,5 Jahren ständig irgendwelche Hormone nehmen, hat sich das Gewicht wieder normalisiert (70 kg bei 1,78). Ich merke die Schwankungen schon nach etwa 3 Tagen nach Absetzen. Aktuell sind die Symptome trotz Gonal 50 relativ ausgeprägt. Ich habe auch nochmal bzgl. meiner genauen Diagnose bei der KIWU angefragt und da hieß es Anzeichen von PCOS und Hyperandrogenämie. Obwohl die Schleimhaut sich nur bis 6,5 mm aufgebaut hat, muss ich nun morgen (Samstag)den Eisprung auslösen,sodass der Transfer für Freitag geplant ist. Ich frage mich nur immernoch, ob bei mir kein Östrogenmangel oder Ähnliches vorliegt und ob ein Transfer damit überhaupt erfolgreich sein kann. Es ist nur die Gabe von Utrogest geplant. Bei anderen Betroffenen habe ich von der Gabe von Gynokadin auch über den Transfer hinaus gehört. Erfordern die oben genannten Diagnosen denn keine anderen Behandlungsmaßnahmen? Danke

von melissa32 am 08.09.2017, 17:24



Antwort auf: Hormonschwankungen und Auswirkungen auf Kinderwusnchbehandlung

Hier müssen Sie sehr genau zwischen unterschiedlichen Therapieformen unterscheiden. Eine Hormonzufuhr von außen würde ja auch möglicherweise die körpereigene Produktion in einem stimulierten Zyklus wiederum negativ beeinflußen. Sollten Sie nach dem Transfer und weit vor dem Schwangerschaftstest in dieser Phase keine Blutungen zeigen, so ist der Östrogenspiegel als ausreichend anzunehmen.

von Prof. Dr. Barbara Sonntag am 08.09.2017



Antwort auf: Hormonschwankungen und Auswirkungen auf Kinderwusnchbehandlung

Vielen Dank. Bei der Icsi fingen die Blutungen schon 3 tage vor dem Test an. Das deutet dann wohl auf einen niedrigen Spiegel hin. Würde man in diesem Fall zumindest ab Transfer zusätzlich zu Utrogest Hormone einnehmen? Danke

von melissa32 am 10.09.2017, 17:58



Antwort auf: Hormonschwankungen und Auswirkungen auf Kinderwusnchbehandlung

Ist möglich nach individueller Einschätzung des Arztes für die jeweilige Patientin.

von Prof. Dr. Barbara Sonntag am 12.09.2017