Guten Tag Herr Professor Michelmann,
mein Mann und ich haben zwei negative ICSIs hinter uns (OAT II - III, vermutlich wegen Varikozele am Hoden, die mein Mann aber nicht entfernen lassen möchte). Aus dem letzten Frischversuch wurden zwei Blastozysten not-vitrifiziert. Nur eine hat sich nach dem Auftauen weiterentwickelt und wurde mir vor einer Woche im künstlichen Kryozyklus (Estramon-Pflaster) eingesetzt. Die Blastozyste hat laut Labor keine Top-Noten bekommen, wäre aber schon expandiert gewesen. Unsere Klinik hat wohl generell mit Kryos bessere Erfolgschancen als im Frischtransfer.
(1) Woran erkennt man eine expandierte Blastozyste?
(2) Wie lange brauchen Embryonen nach dem Auftauen, um wieder die Entwicklung aufzunehmen?
Herzlichen Dank für Ihre Antwort.
von
LlMUC
am 29.07.2015, 15:41
Antwort auf:
Embryoqualität und Kryotransfer
Hallo,
während der Entwicklung des Embryos vom Morula-Stadium (sieht aus wie eine Himbeere) zur frühen Blastozyste werden die einzelnen Zellen immer zahlreicher und die Zellgrenzen immer undeutlich. Noch ist aber der ganze Körper kompakt, d.h. es hat sich bis dahin kein Hohlraum gebildet. Wenn dies aber geschieht und die Blastozystenhöhle den gesamten inneren Bereich ausfüllt und die Zellen an den Rand abgedrängt wurden (wie bei einem Luftballon), spricht man von einer expandierten Blastozyste. Dies ist das optimale Stadium für einen Transfer. Die Entwicklungsgeschwindigkeit nach einer Kryokonservierung ist sehr unterschiedlich und hängt von der Qualität der Embryonen ab. Eine allgemein gültige Aussage gibt es nicht.
Mit freundlichen Grüßen
HWM
von
Prof. Dr. H. W. Michelmann
am 30.07.2015