In-Vitro-Fertilisation - wann wird IVF empfohlen?

In Vitro Fertilisation

© Adobe Stock, Sebastian Kaulitzki

Die In-vitro-Fertilisation, kurz IVF, ist heute ein Standardverfahren in der Kinderwunschbehandlung. Sie kommt dann zum Einsatz, wenn die Eileiter der Frau komplett verschlossen oder in ihrer Funktion gestört sind.

Kinderwunschmedizin ist noch jung

Am 25. Juli 1978 kam in England ein kleines Mädchen zur Welt, deren Entstehung bis dahin einzigartig war: Louise Joy Brown war der erste Mensch, der durch eine künstliche Befruchtung im Reagenzglas, also "In-vitro" gezeugt wurde. Vier Jahre später kam Oliver zur Welt, das erste deutsche Retortenbaby. Heute gehört die In-vitro-Fertilisation zum Standardprogramm von Kinderwunschzentren. Etwa 2500 Babys kommen jedes Jahr in Deutschland durch IVF zur Welt.

Die Weiterentwicklung dieses Verfahrens ist die sogenannt ICSI (sprich "Iksi").  Dahinter verbirgt sich der Fachbegriff intracytoplasmatische Spermieninjektion, eine Methode, bei der in die entnommene Eizelle der Frau im Reagenzglas der Samenfaden des Mannes injiziert wird. Diese Methode wird angewandt, wenn das Spermatogramm des Mannes unterdurchschnittlich ist und die Samenfäden das Ei auf natürliche Weise nicht befruchten können. Fast 7000 Babys werden jedes Jahr in Deutschland auf diese Weise gezeugt und geboren.

Diese beiden Methoden gelten heute als Meilensteine und Grundbausteine moderner Kinderwunschbehandlungen.

Unfruchtbarkeit ist häufig

Unfruchtbarkeit ist häufiger als man meint. Bei etwa jedem sechsten Paar klappt es trotz Kinderwunsch und regelmäßigem Sex mit dem Schwanger werden nicht binnen eines Jahres. Ist dies der Fall, gilt das Paar aus medizinischer Sicht als unfruchtbar.

Jedes zehnte Paar braucht länger als zwei Jahre, bis sich Nachwuchs einstellt. Und etwa drei bis vier Prozent aller Paare bleiben ungewollt kinderlos. Dabei verteilen sich die Gründe für die Kinderlosigkeit auf beide Geschlechter gleichermaßen.

Bei manchen Paaren lässt sich sogar körperlich überhaupt keine Ursachen feststellen - und trotzdem bleibt der ersehnte Nachwuchs aus.

IVF in der Kinderwunschbehandlung

Zu einer IVF im Rahmen einer Kinderwunschbehandlung raten Ärzte, wenn:

  • Fruchtbarkeitsstörungen des Mannes eine Befruchtung auf anderem Wege ausschließen. Unter Umständen wird die IVF dann mit andern Methoden wie ICSI kombiniert.
  • eine immunologisch bedingte Unfruchtbarkeit vorliegt,
  • eine Endometriose die Funktion der Eileiter stört und so eine Schwangerschaft verhindert
  • das Paar auf natürliche Weise nicht schwanger wird, sich aber keine Ursache dafür finden lässt.

Die Krankenkassen bezahlen maximal drei IVF-Durchgänge. Der Grund: Nach drei erfolglosen Behandlungszyklen ist die Wahrscheinlichkeit sehr gering, dass ein Paar schwanger wird.

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