Sehr geehrter Prof. Lohmann, im Alter von neun Wochen bekam unsere Tochter von einem Kinderorthopäden folgenden Diagnose: Hüftdysplasie rechts IIa links IIc (alpha = 49 Grad, Pfannenerker rund, Knorpeldach verbreitert, Hüftkopf in normaler Position, Abduktionsfähigkeit etwas geringer als rechts) Daraufhin bekam Sie eine Tübinger Hüftbeugeschiene. Die Schiene wurde folgendermassen eingestellt Flexionswinkel über 90 Grad, Abduktionwinkel ca. 60 Grad. Die nächste Kontrolle sollte nach 4 Wochen erfolgen. Meine Tochter hat vor Behandlungsbeginn z. B. beim Wickeln mit beiden Beinen einwandfrei gestrampelt (Beine auch durchgestreckt). Nachdem sie aber die Schiene bekam bewegte Sie schon nach 2 Tagen das linke Bein beim Wickeln nicht mehr aus der Haltung der Schiene. Das rechte hingegen strampelte normal. Beim Studium der Herstellerinformationd der Schiene fand ich, dass dieser nur eine Abduktion von 30 bis 45 Grad empfahl. Schon nach einer Woche ging ich mit Ihr wieder zum Arzt und fragte wegen der starken Abduktion und des sich nicht bewegenden linken Beines nach. Dieser meinte, dass sich das Bein wieder erholen würde und der Abduktionswinkel nach Prof. Dietrich Tönnis eingestellt würde, weil die Nachreifungszeit dann kürzer wäre als bei einem Winkel von 45 Grad. Nach 4 Wochen Tragezeit sah das Behandlungsergebnis folgendermassen aus: rechts Ia (alpha = 60 Grad, beta = 52 Grad) (sehr guter Fortschritt) links IIc (alpha = 48 Grad, beta = 55 Grad, Pfannenerker rund, Knorpeldach verbreitert, Hüftkopf in normaler Position, Abduktionsfähigkeit genauso wie rechts (einziger Fortschritt auf dieser Seite)) (scheinbar Stagnation) Das linke Bein bewegte sich nach meiner Beobachtung auch fast wieder genauso gut wie das rechte. Fragen: 1. Ist es normal, dass sich erst die rechte sehr gut verbessert, während die linke Seite zunächst keine Verbesserung zeigt. Wie häufig erziehlt man dann auf Dauer bei der stagnierenden Seite dann doch noch einen Erfolg. 2. Gibt es versteckte Erfolge, die man auf einem Ultraschallbild nicht erkennen kann/muss? 3. Welche Ursachen kann es dafür geben, dass sich eine Seite nicht verbessert. 4. Ist der Abduktionswinkel von 60 Grad wirklich korrekt und der Hersteller macht irreführende Angaben? Welche Gefahren birgt ein socher Abduktionwinkel? 5. Ist es normal dass ein Bein in der Schiene "steif wird". 6. Ist es normal, dass man zunächst nicht genauer untersucht, warum sich auf der linken Seite noch kein Erfolg eingestellt hat, oder warum ein Bein plötzlich etwas steif geworden ist (wobeil sich die Einschätzung des Arztes ja durchaus als richtig herausgestellt hat)? 7. Weil ich Angst habe den Erker beim Abnehmen der Schiene (Tochter streckt das Bein durch) zu Beschädigen, nehme ich die Schiene jetzt auch beim Wickeln nicht mehr ab? Ist das vorteilhaft oder mach ich mir unnötige Arbeit? MfG Mathematiker
von Mathematiker am 30.05.2016, 18:07