Morbus Perthes

Dr. med. Wolfgang Remus Frage an Dr. med. Wolfgang Remus Kinderorthopäde

Frage: Morbus Perthes

Hallo Dr. Remus Bei meinem Sohn wurde im Januar die Diagnose Morbus Perthes gestellt. Wir fielen aus allen Wolken. David ist nun 11,5 Jahre alt und klagte nie über irgendwelche Schmerzen. Die Diagnose war eher ein Zufallsbefund aufgrund einer Beinverkürzung. David klagte nie über irgendwelche Schmerzen, weder im Knie noch in der Leiste, noch sonst wo. Er ist ein begeisterter und sehr guter Fußballer und betreibt dies auch schon auf Leistung. Sicher können sie verstehen, was eine solche Diagnose nun für ihn bedeutet. Der Orthopäde, bei dem wir in Behandlung sind meinte der Morbus Perthes ist abgelaufen. Der Kopf ist stark vergrößert und abgeflacht, typisch verformt und auch nicht ganz überdacht. So schickte er uns weiter in die Uni zum Professor, um abzuklären wie es weitergehen soll und ob vielleicht operiert werden muss. Nach langem hin und her, mehreren Röntgenaufnahmen und MRT haben wir uns dazu entschlossen keine OP durchzuführen. David darf jedoch keinen Sport betreiben, da laut Professor der Perthes noch nicht abgeschlossen ist und sich noch im Aufbau befindet. Das fällt ihm jedoch zunehmend schwer und er leidet darunter sich nicht bewegen zu dürfen. Ich bin der Meinung, dass der Perthes abgeschlossen ist und sich nichts mehr weiter aufbaut. David ist ja nun auch schon 11,5 Jahre und der Perthes muss schon lange her sein. Ich habe im Forum gelesen, dass sie die Meinung vertreten, man muss sich nicht schonen, selbst wenn der Hüftkopf noch im Aufbau wäre. Sollte ich meinem Sohn das Fußball spielen und den Schulsport wieder erlauben oder verschlechtert sich sein Zustand vielleicht dadurch, denn bis zum heutigen Tag hat er ja keine Schmerzen? Was sagen sie zu einer Triple - Varisierungs OP um den Hüftkopf besser zu überdachen? Gibt es dabei mehr Vorteile wie Nachteile (Beinverkürzung, Hinken)? Vielen Dank im Voraus. Angelika

Mitglied inaktiv - 23.06.2010, 09:55



Antwort auf: Morbus Perthes

Hallo, nach Ihren Beschreibungen ist es eher unwahrscheinlich, dass ein M. Perthes abgelaufen sein soll, ohne das Ihr Kind je Beschwerden hatte. Dies ist seltsam. Des Weiteren möchte ich betonen, dass man sich nicht allein an den technischen Untersuchungen orientiert. Wenn Ihr Kind keine Schmerzen hat, dann sehe ich auch keinen Grund, es ständig vom Sport fernzuhalten. Ob man, um späteren Schädigungen vorzubeugen eine Triple Osteotomie oder Varisierungsosteotomie durchführt hängt von dem Röntgenbefund ab. Die Meinungen darüber sind nicht immer ganz eindeutig. Also die Aussage eines Professors alleine sollte nicht genügen. Ich empfehle, sich mit den vorliegenden Unterlagen eine zweite Meinung beim einen mit Kindern und M. Perthes erfahrenen Kollegen einzuholen. Viele Grüße Dr. Remus

von Dr. Wolfgang Remus am 24.06.2010



Antwort auf: Morbus Perthes

http://www.morbus-perthes.de/ Hier findest Du gute Informationen und kannst anrufen. Ich bin Kinderärztin und habe dort gute Anspruchpartner gefunden, denn Selbsthilfegruppen sind sehr gut informiert durch persönliche Betroffenheit. MP ist heilbar. Liebe Grüße Maria

Mitglied inaktiv - 24.06.2010, 08:36



Antwort auf: Morbus Perthes

Hallo Abe! Bin sonst in anderen Foren unterwegs, aber zufällig auf Deine Frage gestossen. Es gibt eine Erkrankung, die epiphysäre Dysplasie. Sie sieht dem M. Perthes auf den Röntgenbildern sehr ähnlich, ist aber angeboren. Nur der perthestypische stadienmässige Verlauf in den Röntgenbildern ist nicht da. Es ist aber typisch für Zufallsbefunde, in denen die Kinder nie Beschwerden angegeben haben. Hat Dein Sohn denn die perthestypische Bewegungseinschränkung mit einer veminderten Abspreizung? Januar ist ja schon ein wenig her, gibt es Verlaufsaufnahmen die eine Änderung des Perthesstadiums dokumentiert, oder sieht es absolut gleich aus? Das würde ich vor einem operativen Eingriff abklären. Ich drück Euch die Daumen!

Mitglied inaktiv - 04.07.2010, 16:02



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