Lieber Herr Dr. Remus, ich habe heute eine Frage an Sie die Hüftluxation meiner 7 Monate alten Tochter betreffend. Sie hat eine angeborene beidseitige Hüftluxation (Typ 4 nach Graf mit relativer Fixierung). Im ärztlichen Diagnoseblatt stehen folgende Werte von der Erstuntersuchung (erfolgte am zweiten Lebenstag noch im Uniklinikum von der dortigen Orthopädin): - Hüftgelenke Abspreizhemmung - Streckung/ Beugung 0/70/120 - Abduktion/ Adduktion 0/0/50 Sie musste die ersten 6 Wochen 24 Stunden täglich eine Pavlik- Bandage tragen die jedoch nicht den gewünschten Erfolg brachte. Daraufhin erfolgte eine Woche später eine geschlossene Reposition die ebenfalls keinen Erfolg brachte (warum konnte nicht geklärt werden da die Reposition ohne Artographie erfolgte). Wenige Tage später wurde dann durch eine andere Uniklinik eine Extensionsbehandlung angeordnet. Diese zig sich dann auch 8 Wochen hin. Leider kamen die Hüftgelenke nicht so herunter wie es gewünscht war, jedoch bewegten sie sich schon ein wenig so dass im Anschluss an die Extensionsbehandlung noch einmal eine geschlossene Reposition erfolgte- diesmal allerdings mit Artographie. Die Reposition glückte- beide Hüftgelenke waren reponiert und wurden durch einen Fettweis- Gips fixiert. Der Gips wurde nach 5 Wochen gewechselt. Eine MRT- Untersuchung zeigte, dass die Hüftgelenke tief zentriert waren. Anschließend wurde noch einmal ein Fettweis- Gips angelegt für weitere 5 Wochen. Dann bekam meine Tochter für weitere 5 Wochen die Tübinger Schiene die vor ein paar Tagen entfernt wurde da der Ultraschall und eine Röntgenaufnahme zeigte, dass die Hüftpfannen wohl schon sehr gut nachgereift sind, so dass das Tragen der Schiene nicht mehr notwendig ist. So weit ist das natürlich großartig! Allerdings sagte mir die Orthopädin, dass sie die Hüftköpfe bei der Ultraschalluntersuchung und bei der Betrachtung des Röntgenbildes der Hüfte als sehr klein empfand und das dies wohl auf eine Hüftkopfnekrose hindeuten könnte. Die nächste Kontrolle haben wir in 3 Monaten. Ich überlege nun, ob ich mir noch eine zweite Meinung einholen sollte. Was denken Sie? 1. Durch den Gips wurden die Beine extrem gespreizt: ca. 110 ° Flexion und ca. 50° Abduktion mit Modellierung eines Hypomochlions gluteal. War diese Spreizung vielleicht zu stark so dass sich daraus eine Nekrose ergeben haben könnte? Handelt es sich bei diesen Spreizwerten um eine Lorenz- bzw. Froschstellung? 2. Denken Sie, dass es wirklich nicht mehr nötig ist, die Tübinger Schiene bzw. ein anderes Mittel zu tragen? 3. Die Orthopädin hat uns außerdem Krankengymnastik nach Vojta verordnet. Ist es wirklich nötig nach Vojta zu turnen oder wäre auch eine Therapie nach Bobath sinnvoll? 4. Können kleine Hüftköpfe auch eine andere Ursache als die Nekrose haben? Oder muss ich mich jetzt schon darauf einstellen dass bald doch noch eine Operation notwendig wird aufgrund der Nekrose? Haben Sie vielen Dank für Ihre Antworten und einen schönen Abend, Grüsse, der Pudel
Mitglied inaktiv - 25.01.2011, 21:05