Fragen zu Schädelasymmetrie mit verschobener Ohrachse

Prof. Dr. med. Christoph H. Lohmann Frage an Prof. Dr. med. Christoph H. Lohmann Kinderorthopäde

Frage: Fragen zu Schädelasymmetrie mit verschobener Ohrachse

Lieber Herr Dr. Lohmann, ich habe bisher keine Antwort auf meine Fragen gefunden und hoffe, Sie können mir vielleicht eine Einschätzung geben. Folgendes: unsere Tochter ist jetzt neun Wochen alt (korrigiert 4 Wochen) und seit ihrer Geburt hat sie eine Lieblingsseite und wohl auch bereits eine Abflachung aus der Lage im Mutterleib - rückblickend wissen wir das und sehen es auf Fotos, während ihrer Klinikzeit waren wir leider noch nicht dafür sensibilisiert. Relativ schnell fiel uns zuhause dann dazu auch eine seitliche Abflachung des Kopfes auf, die wir bei Hebamme und U3 angesprochen haben. Der Kinderarzt sagte nur pauschal - ohne sich den Kopf genauer anzusehen -, es würde sich verwachsen. Die Hebamme empfahl uns tagsüber Lagerung auf der Seite und Bauchlage. Beides machen wir, aber bisher gibt es keine Verbesserung. Eine Osteopathin stellte Probleme im Halswirbelbereich fest und der Orthopäde, bei dem wir wegen der Hüftsonographie waren, diagnostizierte nun eine seitliche Schädelabflachung mit Verschiebung der Ohrachse, eine Blockade der HWS und leichtes KISS-Syndrom. Er hat uns deswegen an einen KISS-Spezialisten verwiesen, der manuelle Therapie anwendet. Außerdem Krankengymnastik und Osteopathie. Krankengymnastik und Osteopathie machen wir gerne - wobei ich Vojta nicht machen möchte... Der Atlastherapie stehen wir skeptisch gegenüber wegen des Röntgenbildes und weil wir auch die Manipulation an sich fürchten. Andererseits scheint uns auch die Helmtherapie eher fürchterlich und auch die stand leise im Raum. Nun sagte die Physiotherapeutin, aus ihrer Sicht sei es nicht so schlimm und wir könnten die manuelle Therapie erstmal aufschieben und es mit KG probieren. Das kommt uns sehr entgegen, aber dennoch fürchten wir natürlich sozusagen den Moment zu verpassen. Meine Fragen sind an Sie sind nun: 1. Verwächst sich Ihrer Erfahrung nach so eine Verformung? (Es sind die Ahorne betroffen und m.E. auch ganz leicht eine Gesichtshälfte, aber hier muss man sehr genau schauen) Falls ja, innerhalb welches Zeitraumes ungefähr? 2. Reicht es aus neben der Lagerung, KG nach Bobath zu machen und Vojta ggf. zu verweigern und die Blockade der HWS osteopathisch behandeln zu lassen? 3. Innerhalb welches Zeitraums zeigen solche Maßnahmen 'Erfolge' bzw. sollten sie das? 4. Würden Sie ansonsten zu einer manuellen Therapie und schlimmstenfalls der Helmtherapie raten? 5. Wenn wir uns zu gegebener Zeit ggf. gegen den Helm entscheiden würden, drohen hieraus nicht-kosmetische Konsequenzen für unser Kind? Entschuldigen Sie den langen Text... Über eine Einschätzung würde ich mich wirklich sehr freuen. Vielen Dank und beste Grüße!

von KC am 28.11.2016, 13:42



Antwort auf: Fragen zu Schädelasymmetrie mit verschobener Ohrachse

Ich erlaube mir Ihre Fragen hier reinzukopieren und dann die Antworten darauf zu schreiben: 1. Verwächst sich Ihrer Erfahrung nach so eine Verformung? (Es sind die Ahorne betroffen und m.E. auch ganz leicht eine Gesichtshälfte, aber hier muss man sehr genau schauen) Falls ja, innerhalb welches Zeitraumes ungefähr? Diese Verformungen verwachsen sich nicht immer einfach so. 2. Reicht es aus neben der Lagerung, KG nach Bobath zu machen und Vojta ggf. zu verweigern und die Blockade der HWS osteopathisch behandeln zu lassen? In dem jungen Alter hat das zumeist noch Erfolg. 3. Innerhalb welches Zeitraums zeigen solche Maßnahmen 'Erfolge' bzw. sollten sie das? Die Erfolge sind dann in wenigen Wochen sichtbar. 4. Würden Sie ansonsten zu einer manuellen Therapie und schlimmstenfalls der Helmtherapie raten? Ja, Die Helmtherapie ist dann ggf. angezeigt. 5. Wenn wir uns zu gegebener Zeit ggf. gegen den Helm entscheiden würden, drohen hieraus nicht-kosmetische Konsequenzen für unser Kind? Ja, dann kann eine Kopfverformung zurückbleiben. Mit freundlichen Grüßen, C. Lohmann

von Prof. Dr. med. Christoph Lohmann am 04.12.2016



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