zurück| Geschrieben von Halluzinelle von Tichy am 13.05.2015, 11:54 Uhr |
erster Kinderarzttermin wegen Verhaltensauffälligkeiten
Nächste Woche haben wir einen Termin beim Kinderarzt mit unserer 3,5 jährigen Tochter wegen Verhaltensauffälligkeiten (Hochbegabung/Defizite in Teilbesreichen?). Was macht der Kinderarzt denn da? Erste Tests oder nur drüber reden? Oder nur weiterüberweisen an ein SPZ oder zu einem Psychologen oder Ergotherapeuten? Ich meine selbst, wenn wir da eine Stunde verbringen, kann es sein, dass meine Tochter sich in der einen Stunde völlig anders verhält als den ganzen Tag über, weil sie z.B. keine Lust hat mitzumachen. Alles sehr willensabhängig! Ich frage mich, ob der Kinderarzt das so überhaupt erfassen kann. Wie sind eure Erfahrungen beim Kinderarzt? Wie habt ihr eure Kinder auf so einen Termin vorbereitet? Bisher habe ich an so was gedacht: Ich sage ihr, dass sie nicht krank ist, sondern wir zu dem Termin gehen, weil sie viele Sachen schon sehr gut kann, die eigentlich größere Kinder können und andere Sachen ihr noch Probleme bereiten, die kleinere Kinder schon können. Fragen wird sie auf jeden Fall, was wir da beim Kinderarzt machen, wenn doch keiner Fieber hat oder Durchfall oder Ohrenschmerzen.
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Re: erster Kinderarzttermin wegen Verhaltensauffälligkeiten
Antwort von wolfsfrau am 13.05.2015, 12:50 Uhr
Hallo,
ich war mit meinen Söhnen im SPZ als sie jeweils fünf Jahre alt waren.
Erklärt habe ich ihnen, dass wir gucken wollen, ob alles im grünen Bereich liegt.
Und, dass sich Kinder unterschiedlich schnell entwickeln und die Eltern und Erzieherinnen manchmal nicht wissen, ob alles gut ist, weil alle so unterschiedlich sind.
Wir haben immer einen "vorstellungstermin" gehabt, da wurde die Vorgeschichte aufgenommen und gefragt, warum man da ist und was geklärt werden soll.
Danach gab es ca. fünf weitere Termine, diese fanden allerdings alleine mit den Kindern statt. Ich denke, dort können sich die Kinder nicht sehr verstellen.
Re: erster Kinderarzttermin wegen Verhaltensauffälligkeiten
Antwort von Philo am 13.05.2015, 15:04 Uhr
Hallo,
wer wollte denn den Termin? Ihr? Der Kinderarzt? Die Erzieherinnen?
Ich bin Heilpädagogin, meine Große (3 Jahre alt) ist auch weit in ihrer Entwicklung, ich käm aber nie drauf, von selbst einen Termin deswegen beim Kinderarzt auszumachen... Jedes Kind entwickelt sich anders. Und mit Entwicklungstestungen ist es in dem Alter so 'ne Sache - es ist halt doch (wie Du schon schreibst) sehr willensabhängig.
LG, Philo
Re: erster Kinderarzttermin wegen Verhaltensauffälligkeiten
Antwort von leonessa am 13.05.2015, 22:36 Uhr
Wir hatten den Termin bei Kinderarzt - es wurde eben geschildert um was es ging und wir bekamen die Überweisung zum Facharzt.
Ab da beginnt das Problem... Bei guten Fachärzten (bei uns Verhaltenstherapie) hat man meist Wartezeiten von 9 Monaten). Wir hatten "Glück" und kamen dann nach 4 Monaten "dran", da ein anderer Patient abgebrochen hat.
Beim Therapeuten dann gab es auch erst das Erstgespräch mit dem Therapeuten ohne Kind und mit vielen Fragebögen... Dann 3 Termine nur mit Kind und dann wurde mit uns besprochen wie es weitergeht....
Erst dann wurden Tests gemacht. Die sollten ja immer nach Absprache mit den Eltern gemacht werden.. erst nach Restauswertung gibt es dann eine gezielte Therapie. Es dauert also - manchmal auch leider zu lange.
LG, Leonessa
Re: erster Kinderarzttermin wegen Verhaltensauffälligkeiten
Antwort von Pamo am 14.05.2015, 7:33 Uhr
Kommt auf den Arzt an. Wenn ihr Pech habt, dann hat er eine vorgefasste Meinung zum Thema und versucht irgendwelche Tests am Kind. Wenn es optimal läuft, werdet ihr zum Fachmann überwiesen und es wird ein umfangreiche Entwicklungsdiagnostik gemacht.
Ein Profi kann mit der kindlichen Lust-Unlust-Situation umgehen. Ein Unprofi faselt von "fehlender sozialer Reife". 
Re: Hier das Gleiche
Antwort von Pampersmami am 14.05.2015, 7:34 Uhr
allerdings war mein Kinderarzt noch der Meinung , das es alles Erziehungssache ist und bei der U Untersuchung meinte er damals , "wenn die blauen Flecke des Kindes weiter so bleiben , wendet er sich ans Jugendamt"! Deswegen sind Kinderärzte in meinen Augen nichts mehr wie der allg. Hausarzt beim Erwachsenen- mit Zipperlein OK- bei speziellen Dingen ab zum Facharzt!
Ich habe zwar letzt bei der U beim Kleinen mit erstaunen festgestellt, das sich die Fragebögen sehr geändert haben- gerade bei dem einem wäre mein großer Sohn wahrscheinlich sofort aufgefallen-weil alles ja- während beim Kleinen alles mit Nein beantwortet wurde:-)
Dennoch denke ich kann ein Kinderarzt das nicht beurteilen!
Wir sind auch mit Überw. -zum Kinderpsychologe - der hat uns weiter überwiesen in die Kinderpsychiatrie(dort ambulante Testungen) und von dort ging es weiter zum SPZ ( vom Anfang bis Ende Diagnose wären es gute 10Mon.)
Da die Testungen spielerisch ablaufen , bekommen das die Kinder gar nicht groß mit! Bei den Befragungen der Eltern war mir aber immer wichtig, dass mein Kind nicht anwesend ist!
Vorbereitet habe ich meinen Sohn nicht- eben weil er dann ganz anders war als im Normalfall!
Re: erster Kinderarzttermin wegen Verhaltensauffälligkeiten
Antwort von Fliederblüte am 14.05.2015, 18:05 Uhr
Ich habe auch viele Arztterminen hinter mir bis mein Sohn wegen seiner Verhaltensauffälligkeiten die Diagnose Autismus high functioning bekommen hat.
Ich habe ihm bei solchen Terminen gesagt, dass jedes Kind zu solchen Terminen muss, das es nix besonderes ist.
Manche Termine habe ich auch bewusst ohne mein Kind wahrgenommen, weil ich es besonders doof fand, vor ihm über ihn zu reden und er bekommt alles mit.
Mein Kinderarzt hat jedenfalls immer gut reagiert auch wenn er nicht mitmachen wollte.
Der Kinderarzt hat uns aber auch gleich zu einem SPZ weitergeleitet.
Es war trotzdem ein langer Weg zur Diagnose.
Re: erster Kinderarzttermin wegen Verhaltensauffälligkeiten
Antwort von miroi3 am 15.05.2015, 7:39 Uhr
Eine Testung macht frühestens mit 6 Jahren Sinn. Und die findet nicht beim Kinderarzt statt.
Re: erster Kinderarzttermin wegen Verhaltensauffälligkeiten
Antwort von Fliederblüte am 15.05.2015, 9:15 Uhr
Das stimmt nicht, dass eine erste Testung erst mit 6 Jahren Sinn macht, woher begründest Du dies ?
Bei einigen Diagnosen ist es sehr wichtig so früh wie möglich mit einer Therapie zu beginnen und die bekommt man nunmal erst mit einer Diagnose.
Aber es stimmt eine richtige Testung findet nicht beim Kinderarzt statt, sondern meist nur ein Gespräch.
Re: erster Kinderarzttermin wegen Verhaltensauffälligkeiten
Antwort von Halluzinelle von Tichy am 15.05.2015, 14:41 Uhr
Eine Erzieherin im Kiga hat uns darauf aufmerksam gemacht und das angeregt. Im Abschlussgespräch der letzten Kita habe ich auch schon etwas in die Richtung gehört und es aber ignoriert.
Re: erster Kinderarzttermin wegen Verhaltensauffälligkeiten
Antwort von Halluzinelle von Tichy am 15.05.2015, 14:56 Uhr
Danke für Eure Antworten. Es ist nicht schlimm, wenn es lange gehen sollte bis zu einer möglichen Diagnose. Sie ist noch klein. Mir geht es aber trotzdem darum nicht etwas an Ausgleichsmöglichkeiten zu verpassen. Momentan funktioniert das so noch im Kindergarten, obwohl es für die Erzieherinnen jetzt schon eine Herausforderung ist. Wenn die Entwicklung sich so fortsetzen sollte, wird sie allerdings bevor sie 6 ist, kognitiv sehr unterfordert sein und gleichzeitig aber emotional und motorisch nicht schulreif sein. Dann passt sie nicht mehr in die üblichen Konzepte.
Re: erster Kinderarzttermin wegen Verhaltensauffälligkeiten
Antwort von Lauch1 am 15.05.2015, 18:36 Uhr
Du kannst sie an einer Musikschule anmelden. Da lernt sie was Neues, die Motorik wird geschult und Musik wirkt sich positiv auf die Gehirnentwicklung aus.
Re: erster Kinderarzttermin wegen Verhaltensauffälligkeiten @fliederblüte
Antwort von miroi3 am 16.05.2015, 7:22 Uhr
Das stimmt sehr wohl. Einen IQ Test auf Hochbegabung, ist frühestens mit 6 Jahren wirklich aussagesicher.
Zumal du auch dann erst sicher mit dem Hawk Verfahren testen kannst.
Ein Kinderarzt kann das auch gar nicht machen. Der richtige Ansprechpartner wäre eine Kinderpsychologe mit Erfahrung im testen von Kindern.
Das ist kein Quatsch. Ich hab drei solcher Kinder und vieles durch.
Re: erster Kinderarzttermin wegen Verhaltensauffälligkeiten
Antwort von Holzkohle am 18.05.2015, 17:21 Uhr
im U-Heft meines Sohnes steht glaube ich beim 3. Lebensjahr das erste Mal, dass das Kind sehr verhaltensauffällig ist. Bei einer anderen U hat er die Ärztin regelrecht auflaufen lassen, das hat auch ein Blinder mitm Krückstock gesehen, dass hier... ich sage mal "was nicht stimmt" - das Verhalten hätte man hier entweder in die Richtung "besonders pfiffig" bzw. auch in "besonders keinen Bock auf Respekt" schicken können.
Da mein Sohn ein richtiger Zappler war, hat er mit 3 Jahren Ergotherapie bekommen. Bis dahin war er bei einer Tagesmutter untergebracht, danach im Kindergarten und hier war man einmal mit dem Verhalten meines Sohnes gepaart mit seinem KÖNNEN hoffnungslos überfordert. Und anstatt zu helfen wurde nur boykottiert. Ich glaube, das waren die drei schlimmsten Jahre in meinem Leben (mit Kind) und auch für meinen Sohn war das gar nicht schön.
Bei ihm war es so, dass er vom Geiste her locker hätte eingeschult werden können, vom Wesen war er noch längst nicht dort. So sah das auch die damalige Schulärztin und stellte mein muss-Kind zurück. Was der Kindergarten überhaupt gar net lustig fand - man machte mir sofort klar,d ass man das Kind kein Jahr länger behalten will... Als ob die eine Wahl gehabt hätten... Naja, es folgte ein Jahr sonderpädagogischer Kindergarten und das war ein Segen. Wenn Du die Möglichkeit hast und auch bestätigt wird, dass Dein Kind doch ein wenig anders "tickt", dann versuche einen Wechsel dorthin. Aber bring viel Kraft und Nerven mit :(
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