Frage: panische Angst vor der Klinik

Guten Abend ! Mein Sohn Antoine ist 9 Jahre alt. Vor 3 Jahren hatte er einen schweren Unfall (vom Auto erfasst, wir haben zu diesem Zeitpunkt noch in den USA gelebt). Er hatte schwere Verletzungen. Einige Zeit stand nicht fest ob er überhaupt überleben würde. Lange Zeit lag er im Krankenhaus, auch auf der intensiv (musste u.a 7 Wochen beatmet und 3x reanimiert werden).Er hat, in seinen Augen, viele unangenehme Dinge erlebt (Schmerzen, OP's, etc) die bei ihm so stark hängen geblieben sind, dass er wahnsinnige Angst vor Krankenhäusern hat und Ärzten gegenüber sehr Scheu und skeptisch ist. Heute geht es ihm zum Glück wieder recht gut. Die Ärzte damals haben damals wirklich Wunder vollbracht! Erst kürzlich wurden ihm die Mandeln entfernt. Allein das war schon ein einziger Kampf... auch für die behandelnden Ärzte. Für ihn ist das schlimmste immer die Situation im OP- sprich die Vorbereitungen. Das Beruhigungsmittel vorher hat kaum gewirkt. Wenn er Pech hat - és steht noch nicht 100% fest, da noch Befunde fehlen- muss er gegen Ende des Jahres im Bereich der Hüfte/ Becken operiert werden. Ich hoffe das wir vielleicht nochmal drumherum kommen und noch etwas mehr zeit haben bis er unters Messer muss. Meine Fragen an sie : Wie kann ich meinem Sohn die Angst nehmen ? (Ich Sage ihm schon immer, dass ihm niemand was Böses will, sondern man ihm helfen möchte. Bilderbücher sind in diesem alter ja eher nicht mehr angebracht...) Und : Unser Kinderarzt riet mir, über eine Eigenblutspende nachzudenken, da wohl Operationen im Bereich der Hüfte/Becken oft sehr blutig sind und mein Sohn eh eine seltene Blutgruppe hätte (AB Rhesus negativ). Wie sinnvoll ist so eine Eigenblutspende ? Ist die Blutgruppe meines Sohnes wirklich so selten das es da zu Problemen kommen kann? Viele Grüße Ann Kathrin

von AntoineMama am 17.07.2013, 19:43


Antwort auf: panische Angst vor der Klinik

Zur Angst: hier würde ich überlegen, ob Sie nicht eine externe psychologische Unterstützung in Anspruch nehmen sollten. Alleine als Mutter sind Sie so nah dran, dass das schwierig wird. Mehr als beruhigen und Situationen vorher durchspielen, können Sie nicht machen. Es ist sicher auch generell sinnvoll, diese traumatische Zeit zu bearbeiten. Eigenblut: theoretisch ist das sicher möglich, müssen Sie aber mit dem Operateur besprechen, der ja den Op-Aufwand und -Verlauf kennt. Die Blutgruppe ist zweifellos selten, kann aber mit Rhesus-negativem Blut durchaus transfundiert werden. Gruss S. Wirth

von Prof. Dr. med. Stefan Wirth am 18.07.2013


Antwort auf: panische Angst vor der Klinik

Guten Tag ! Ich danke Ihnen vielmals für Ihre Antwort. Anscheinend bleibt mir wirklich nicht viel anderes übrig als einen Kinderpsychologen aufzusuchen. Ich werde es allein wohl nicht schaffen ihm seine Ängste zu nehmen (sein Vater lebt weiterhin in den USA , ist mir also keine Hilfe. Mein Sohn hat aber Kontakt und fliegt in den Ferien auch regelmäßig zu seinem Vater). Also muss ich mir da keine allzu großen Sorgen machen, dass es große Probleme wegen der Blutgruppe gibt? Wobei ich, glaube ich, eher dahin tendieren würde keine Eigenblutspende zu machen. Ich denke das würde meinen Sohn zu sehr unter Stress setzen und hilfreich wäre das wohl aufgrund der Vorgeschichte auch nicht, oder? Viele Grüße Ann Kathrin

von AntoineMama am 18.07.2013, 12:29


Antwort auf: panische Angst vor der Klinik

Es hängt auch viel von Ihrer Einstellung und Herangehensweise ab. Vielleicht sprechen Sie erst mit einem Psychologen, denn, wenn Sie Angst haben oder unsicher sind, überträgt sich das schnell. Über die Eigenblutspende sollten Sie mit dem Operateur sprechen, transfusionstechnisch sind keine größeren Probleme zu erwarten. Gruss S. Wirth

von Prof. Dr. med. Stefan Wirth am 20.07.2013