Mikrohämaturie - was wird nun gemacht?

Prof. Dr. med. Stefan Wirth Frage an Prof. Dr. med. Stefan Wirth Pädiatrische Gastroenterologie

Frage: Mikrohämaturie - was wird nun gemacht?

Sehr geehrte Prof. Dr. Wirth, unsere Tocher (3 1/2) fiebert immer wieder sehr hoch ohne erkennbare Ursache wie Schnupfen, Husten, Ohren etc. Als Säugling hatte sie mal eine Nierenbeckenentzündung, die stationär behandelt wurde. Nun wurde vor etwa 8 Wochen beim KiA im Urin eine hohe Menge Erys festgestellt (wir waren auch wieder wegen sehr hohem Fieber vorstellig). Wir haben das Fieber mit Fiebersaft in den Griff bekommen. Eine Woche später wieder hohes Fieber, wieder zu viele Erys im Urin ( über 80/ul). Diesmal bekam sie für 7 Tage ein AB. Drei Wochen später wieder hohes Fieber. Da sie diesmal über Schmerzen im Bauch und Rücken klagte (und es Mittwochmittag war) gingen wir in die Notfallsprechstunde in der Kinderklinik. Sie wurde wieder stationär aufgenommen wegen dem Urinbefund (zu viele Erys). Auch am Tag der Entlassung (6 Tage später) hatte sie unverändert viele Erys im Urin. Sono war unauffällig, MCU wurde nicht gemacht, weil kein Erregernachweis. Sie wurde ohne Diagnose entlassen, jedoch mit der Empfehlung, den Urin weiterhin zu beobachten. Das ist nun zwei Wochen her und wir testen 2-3x wtl. mit den Teststäbchen ihren Urin. Das Ergebnis ist immer ++ im Ery Feld. Wäre eine MCU trotzdem sinnvoll? Was passiert bei einem Nierenfunktionstest? Oder was raten Sie uns? Vielen Dank Vorab! C.

von Clara091 am 29.08.2012, 13:56


Antwort auf: Mikrohämaturie - was wird nun gemacht?

Bei einer anhaltenden Mikrohämaturie muss man feststellen, wo die Erythrozyten herkommen, ob aus der Blase oder der Niere. Das geht über die Erythrozytenmorphologie. Ein MCU steht hier nicht an erster Stelle. Wenn es sich um eine Nierenerkrankung handelt, muss man wiederum entscheiden, ob man eine Biopsie machen soll, frühestens nach 6 Monaten. Da würde man weitere Befunde wie z.B. Eiweiss im 24 Stunden Urin untersuchen. Meistens ist der Befund harmlos. Ggf. sollten Sie einen Kindernephrologen konsultieren. Gruss S. Wirth

von Prof. Dr. med. Stefan Wirth am 29.08.2012


Antwort auf: Mikrohämaturie - was wird nun gemacht?

Besten Dank für die schnelle Antwort. Wir wohnen im Rhein-Main-Gebiet. Können Sie uns dort einen Nephrologen (evtl. für Kinder) empfehlen? Wie lange sollen wir den Urin noch Zuhause überprüfen, bis wir einen Arzt konsultieren? Grüße C.

von Clara091 am 29.08.2012, 15:55


Antwort auf: Mikrohämaturie - was wird nun gemacht?

In Mainz gibt es eine Kindernephrologie. Nach einem halben Jahr sollte man weiter sehen, aber das muss auch mit dem Kinderarzt, der alle Befunde kennt, besprochen werden. Gruss S. Wirth

von Prof. Dr. med. Stefan Wirth am 29.08.2012