Frage: Krankenhauskeime

Sehr geehrter Prof. Dr. Wirth, bei der Tochter meines Bruders wurde als sie ein halbes Jahr alt war, der Harnleiter ausserhalb gelegt, weil er verengt war. Nun haben sie den Termin fuer die Zuruecklegung des Harnleiters in drei Monaten. Sie muessen vier Tage vor der OP in die Klinik, damit sie per Infusion einen Keim wegmachen, den sich die Kleine wohl vor drei Monaten in der Klinik bei einer Kontrolluntersuchung holte, meinten die Aerzte. Ob der Keim ansteckend ist und ob sie z.B. desinfizieren sollen, hat niemand zu den Eltern gesagt. Meine Frage ist, was Sie denken. Kann das ein resistender Keim sein oder ein 'normaler'? Wuerden die Aerzte nicht sagen, wenn er ansteckend waere. Was waere, wenn meine Kinder und die Familie angesteckt sind? Ich frage auch, weil ich nochmal schwanger werden moechte und Angst habe, dass ich waehrend der Schwangerschaft das merke und kein Antibiotika, bzw. ne Alternative dazu nehmen kann. Kann man das Testen lassen? Vielen Dank fuer Ihre Antwort! Schoene Gruesse! Mamami04 Nachtrag: Der Keim sitzt in der Niere. Vielen Dank!

von Mamami04 am 20.04.2016, 14:57


Antwort auf: Krankenhauskeime

Bei derartigen Ableitungen, man nennt sie auch Stoma ist es fast die Regel, dass sich Keime absetzen. Es ist ja ein unphysiologischer Weg und die Schutzmechanismen der ableitenden Harnwege fehlen. Vor einer Operation versucht man, diese Keime zu beseitigen. Für gesunde Menschen stellt er normalerweise keine Gefahr dar. Man will bei der Rückverlagerung vermeiden, dass man ihn gleich mit in die zurückgelegte Struktur mit einbringt. Für die Umgebung sehe ich daher kein Risiko. Es ist allerdings wichtig, das man immer die Hände gut desinfiziert. Gruss S. Wirth

von Prof. Dr. med. Stefan Wirth am 20.04.2016