Erbrechen psychisch bedingt ?

Sehr geehrter Herr Dr. Wirth Mich würde interessieren, ob psychische Belastung einem 5 jährigen auf dem Magen schlagen kann ? Wir haben zwei Kinder, eine 10 jährige gesunde Tochter und einen 5 (fast 6) jährigen Sohn der unter Morbus Pompe leidet - erste Symptome zeigten sich mit 2 Jahren, die Diagnose folgte 17 Monate später. Seid gut einem Jahr sitzt er im Rollstuhl was für ihn ein großer Einschnitt war und seid diesem Zeitpunkt kommt es sehr häufig vor, dass er aus heiterem Himmel, vorallem nachts, erbricht. Er ist natürlich schon oft und gründlich untersucht worden, aber ohne Befund. Meist bekommt er es gar nicht mit wenn er sich übergibt, er schläft weiter. Wir hören nur immer das Würgen übers Babyphone. Da sich seine Atemsituation zunehmend verschlechtert, kam schon das Gespräch bezgl Luftröhrenschnitt auf, es soll aber ab nächster Woche im Krankenhaus mit CPAP über Nacht unterstützt werden, um zu schauen, ob das die Situation verbessert und wir das zuhause fortführen. Wir machen uns nun natürlich Sorgen ob das ständige Erbrechen da problematisch werden könnte ? Viele Grüße nach Deutschland aus dem Land der Känguruh's Familie B.

von Homeland am 21.08.2013, 09:33

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Ich schliesse mich der Einschätzung von Prof. Radke an. Gruss S. Wirth

von Prof. Dr. med. Stefan Wirth am 21.08.2013

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Sehr geehrter Herr Dr. Wirth Ich werde Ihren und Prof. Radke's Rat befolgen und unsere Ärzte nächste Woche im Krankenhaus darauf ansprechen. Allerdings hätte ich noch eine Frage zu dem Medikament , welches Ihr Kollege empfohlen hat. Was genau bewirkt es ? Hemmt es die Übelkeit, beruhigt es den Magen ....? Wir hatten mal ein Medikament welches die Übelkeit hemmen sollte, dies schlug nicht an. Wie gesagt, sämtliche Untersuchungen waren bisher ohne Befund. Unser Sohn hat auch keine Begleiterscheinungen wie z.B. Durchfall, Fieber o.ä. Woran kann es liegen, dass er das Erbrechen nicht wirklich mitbekommt und einfach weiter schläft ? Viele Grüße Familie B.

von Homeland am 21.08.2013, 20:46

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Das Medikament soll die Säure des Magens reduzieren und so gegen einen Reflux wirken. Es ist ein Versuch, es wird aber gut vertragen. Wenn es nichts hilft, muss man weiter überlegen. Gruss S. Wirth

von Prof. Dr. med. Stefan Wirth am 22.08.2013

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Guten Abend Herr Prof. Wirth Erstmal eine Rückmeldung : ich bin Ihrem und Prof. Radkes Tip befolgt und habe gleich Montag früh im Krankenhaus die Ärzte gefragt, ob man es mit diesem Medikament erstmal versuchen kann. Unsere Ärzte wollen zumindest drüber nachdenken. Dann habe ich noch Fragen. Unser Sohn wird nachts am Monitor überwacht, Zuhause fiel schon seid einiger Zeit auf, dass er vermehrt Extrasystolen hat. Man hatte erst vermutet, dass es daran liegt, dass er oft massive Sättigungsabfälle hat. Jetzt im Krankenhaus wird ja getestet, ob unser Sohn zur Nacht beatmet werden muss. Seid Montag wird er also nachts CPAP mit Maske beatmet. Sättigung ist natürlich dadurch super, auch schläft er sehr ruhig und entspannt, das Herzstolpern ist aber weiterhin da. Heute morgen wurde sein Herz untersucht und beim schallen sagte der Arzt, dass unser Sohn ein Loch im Herzen hat und das wohl der Übeltäter sei. Ich bin ziemlich erschrocken, bisher hat noch niemand festgestellt, dass mein Sohn was am Herzen hat ! Weiterhin sagte der Arzt, dass man sowas verschließen kann aber nicht zwangsläufig muss. Ich war so perplex, dass mir die passenden Fragen erstmal nicht einfielen. Jetzt interessiert mich : - wie kann es sein, dass dieses Loch noch nicht vorher entdeckt wurde? Er ist doch schon so oft routinemäßig aufgrund seiner Erkrankung untersucht worden... - kann man damit normal leben ? Unser Sohn hatte nie irgendwelche Anzeichen, bis auf in letzter zeit das Herzstolpern - wenn er jetzt das Herzstolpern hat, muss dann unbedingt was unternommen werden ? Ich möchte einer OP gern aus dem Weg gehen, da er die letzte Narkose (Portkatheter Anlage) nicht gut überstanden hat (Kreislaufversagen)... Ich weiß, dass sind viele Fragen und aus der Ferne bestimmt schwer zu beantworten, aber ich würde mich trotzdem freuen, wenn Sie mir das ein oder andere beantworten könnten. Viele liebe Grüße aus Perth Familie B.

von Homeland am 28.08.2013, 15:14

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Es hängt davon ab, wie groß das Loch ist und wo es leigt: Vorhof oder Hauptkammer. Wenn bisher noch kein Ultraschall des Herzens gemacht wurde, konnte man es nicht sehen und manchmal hört man kein typisches Geräusch. Ob man operieren sollte oder nicht, hängt von der Größe und vom Blutfluss ab. Hierzu müssen Sie bitte einen Kinderkardiologen fragen, der auch die Befunde kennt. Gruss S. Wirth

von Prof. Dr. med. Stefan Wirth am 28.08.2013

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Guten Abend Herr Prof. Wirth Danke für Ihre Antwort. Das Löchlein liegt zwischen den Vorhöfen. Mein Mann ist heute Abend und über Nacht bei unserem Sohn. Er hat wohl nochmal mit einem Arzt gesprochen. Das Loch ist wohl nicht sehr groß. Morgen soll aber nochmal alles besprochen werden. Ich hoffe mal, dass es positiv ausgeht. Zur Zeit habe ich nämlich das Gefühl, dass wir nur noch Rückschläge haben. Viele liebe Grüße aus Perth Familie B.

von Homeland am 28.08.2013, 19:26

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Sehr geehrter Herr Prof. Wirth Ich entschuldige mich vorab, daß ich schon wieder Fragen an Sie habe. Wir hatten heute morgen ein langes Gespräch mit dem Kardiologen und Kinderarzt. Das Loch im Vorhof ist nicht sehr groß, aber sehr wahrscheinlich der Auslöser für die vielen Extrasystolen. Im Prinzip, so wurde uns erklärt, haben wir zwei Möglichkeiten. Entweder wir belassen es so, wie es ist, weil er ja sonst keine gravierenden Probleme dadurch hat oder man verschließt es. Aufgrund der Lage könnte man es via Herzkatheter mit einer Art Schirmchen (ich hoffe ich habe das richtig verstanden) versuchen. Von einer großen Operation rieten die Ärzte ab, dass wäre zu riskant für unseren Sohn. Die Ärzte würden zum Verschluss tendieren. Mein Mann und ich sind hin und her gerissen. Meine Fragen an Sie wären : - wir wissen, dass die Grunderkrankung unseres Kindes zu Vergrößerungen von Organen, insbesondere Herz, kommen kann. Bisher ist das nicht der Fall. Ich stelle mir die Frage, was wäre, wenn das Eintritt, problematischer? Ein Loch oder ein verschlossenes Loch ? Kann das nicht wieder aufgehen , weil es reißt o.ä? - ich weiß das man Katheteruntersuchungen bei Erwachsenen unter lokaler Betäubung macht. Ist sowas auch bei Kindern machbar, oder muss dazu zwangsläufig eine Vollnarkose her ? - was wäre in Anbetracht der Grunderkrankung sinnvoller? Wir möchten unserem Sohn natürlich unnötiges Leid, Schmerzen etc ersparen, er macht schon genug mit und ist meistert das wirklich tapfer. Ich weiß, Sie können uns keinen individuellen Rat geben, weil Sie unser Kind nicht kennen. Auch die Entscheidung, welchen Weg wir gehen sollten, können Sie uns nicht abnehmen. Aber mir/ uns würden schon allgemeine Richtlinien reichen, um uns besser entscheiden zu können. Viele liebe Grüße nach Deutschland Familie B.

von Homeland am 29.08.2013, 08:06

Antwort auf: Erbrechen psychisch bedingt ?

Ich kann nur sagen, dass wir die Vorhofdefekte regelmäßig mit Schirmchen verschliessen, das ist eine gute Methode, die man im Dämmerschlaf durchführt. Gruss S. Wirth

von Prof. Dr. med. Stefan Wirth am 04.09.2013

Antwort auf: Erbrechen psychisch bedingt ?

Guten Abend Herr Prof. Dr. Wirth Ich danke Ihnen sehr für Ihre Antworten ! Allerdings geht mir immer noch die Frage durch den Kopf, ob dieses Schirmchen hält, falls sich das Herz im weiteren Verlauf krankhaft vergrößern sollte ? Dämmerschlaf ist das gleiche wie Sedierung ? Erholen sich die Kinder nach so einem Eingriff recht schnell ? Laut unseren Ärzten eilt die OP vorerst nicht. Unser Sohn ist jetzt auch wieder Zuhause- mit Heimbeatmung für die Nacht. Mein Mann und ich wollen uns noch etwas Zeit lassen, bis wir uns entscheiden. Es tut mir leid, daß ich nochmals Fragen an Sie habe, nur mache ich mir große Sorgen um meinen Sohn Viele Grüße Familie B.

von Homeland am 04.09.2013, 14:22

Antwort auf: Erbrechen psychisch bedingt ?

Dämmerschlaf ist eine Analgosedierung, also Ausschalten des Bewusstseins und Schmerzempfindung. Die Schirmchen halten. Gruss S. Wirth

von Prof. Dr. med. Stefan Wirth am 20.09.2013