schwierige Krippeneingewöhnung

 Gaby Ochel-Mascher Frage an Gaby Ochel-Mascher Vorsitzende des Vereins Tagesmütternetz Oberberg e.V.

Frage: schwierige Krippeneingewöhnung

Hallo, ich habe zu obigem Thema bereits einen Eintrag bei Dr.Posth verfaßt (bisher noch keine Antwort), mich würde aber auch ihre Einschätzung von Seiten einer "Erzieherin" sehr interessieren. Kurz zum Sachverhalt: meine Tochter (12 Monate) geht seit 3 Wochen zur Eingewöhnung in eine reine Krippengruppe (7 Kinder, 2 Erzieherinnen + 1 Praktikantin). Im Alltagmit uns ist die Kleine pflegeleicht, neugierig, aufgeschlossen. Gegenüber Fremden (tendenziell eher Männern) zurückhaltend, teilweise skeptisch, dennoch interessiert, nicht panisch oder schnell weinerlich. Betreuung durch andere vertraute Personen ist unproblematisch, bei Fremden würde sie nicht ohne uns Eltern bleiben. Im KiGa gestaltet sich die Situation sehr schwierig. Solange wir gemeinsam im Raum waren, war es okay, dennoch war sie vornehmlich unmittelbar in meiner Nähe, wenig neugierig, entfernte sich nur sporadisch und für kurze Zeit. Seit der 1.Trennung (nach 5 Tagen) weint sie sofort los, auch wenn ich mich nur einige Meter von ihr wegsetze. Sie klammert, löst sich kaum noch von mir, weint immer wieder, möchte nicht von anderen angefaßt werden. Eine Trennung ist nicht mehr möglich. Nach 3 Versuchen (jeweils 5-15min.) sind wir wieder einen Schritt zurück. Hauptproblem: die Kleine läßt sich überhaupt nicht von "ihrer" Erzieherin (die sich sehr um L. bemüht und intensiv Zeit mit ihr verbringt) beruhigen. Sie macht total zu, steigert sich rein, will sich am liebsten nicht anfassen lassen und brüllt solange, bis ich wiederkomme. Mittlerweile hat mein Mann die Eing. übenommen, bisher ohne große Besserung. Auch hier bisher keine Trennung, immer wieder aufweinen, nur zögerliches Loslösen etc... Zur Einrichtung: sanfte Eing. nach Berliner Modell, 1e Erzieherin mit Krippenerfahrung, sehr liebevoller und individueller Umgang mit den Kindern, keine Zwänge etc. Es läßt sich nach 3 Wochen jedoch kein Fortschritt erkennen. Papa kann die Eingew. weitere 4 Wochen übernehmen, danach muss die Kleine zumindest Vormittags (Mo - Do) dort bleiben, da ich selbst ab Nov. wieder arbeite, Papa eig. auch VZ arbeitet und keine anderweitige Betreuung möglich ist. Wie ist ihre Einschätzung zum Verhalten unserer Tochter? Wie können wir ihr die Eing. erleichtern? Wie sollten die Erzieherinnen weiter vorgehen? Bisher sind wir nicht über eine 10min.-Trennung hinaus gekommen. Das Kind protestiert schon beim Versuch, den Raum zu verlassen. Sollte man also weiterhin komplett bei ihr bleiben, bis sie möglicherweise mehr Vertrauen/Mut gefaßt hat oder "lernt" sie durch diese Vorgehensweise womöglich nur, dass es sich hier um eine Übung und nicht den Ernstfall handelt und wenn sie ein wenig schreit, dann kommt Mama/Papa und wir gehen heim??? Mir fehlt diesbezgl. ein klares Feedback und ehrlich gesagt habe ich das Gefühl, sie wissen nicht Recht, wie sie mit L. weiter verfahren sollen. Was mir noch auffällt: L. kann sich ihre Bezugsperson dort nicht wirklich aussuchen. Die eine ist quasi schon "belegt" (sie kümmert sich eig. ständig um die gleichen 3 Kinder), so dass Erzieherin Nr. 2 von Anfang an intensiv auf L. zuging und sichsehr darum bemüht, ihr Vetrauen zu gewinnen. Vielen Dank für Ihre Einschätzung

von ailana am 26.10.2011, 11:06


Antwort auf: schwierige Krippeneingewöhnung

Hallo ailana, leider kann ich Ihre Anfrage nicht mehr an meinen befreundeten Kindergartenleiter weitereite, um seine kompetente Antwort zu erhalten. Aus meiner Erfahrung kann ich Ihnen jedoch schreiben, dass Ihre sehr junge Tochter sicherlich noch eine ganze Menge Zeit benötigt, um sich in die Kita einzugewöhnen. 3-4 Wochen sind nichts, um sich mit dieser für sie ganz ungewöhnlichen Situation vertraut zu machen. Wenn Sie persönlich Ihre Ängste und Bedenken unter die Füße bekommen und morgens beim Abgeben Sicherheit ausstrahlen, dass es für Sie total ok ist, dass Ihre Kleine dort gut aufgehoben ist, bis Sie sie wieder abholen, dann wird sich diese Sicherheit auch bei Ihre Tochter wiederspiegeln. Die emotionale Antenne von Ihrer Tochter zu Ihnen ist sehr sensibel. Sie spürt instinktiv, wenn Sie zwar mit der Stimme signalisieren = alles ist ok, aber Ihre Körperhaltung etwas anderes ausdrückt. Auch dem Papa wird es vielleicht nicht anders gehen – oder? Vertrauen Sie Ihren Erzieherinnen, dass sie ihre Arbeit gut machen! Trauen Sie Ihrer kleine Tochter zu – wenn jetzt auch noch Tränen rollen – jeden neuen Kindergartentag etwas mehr an Vertrauen in die neue kleine Gruppe zu gewinnen. Freundliche Grüße Gaby O-Mascher

von Gaby Ochel-Mascher am 01.11.2011


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