Wie äußern Kinder einen epileptischen Anfall? Im genauen petit mal Anfälle?

Dr. med. Andreas Busse Frage an Dr. med. Andreas Busse Kinderarzt
Antwortet von Samstag - Mittwoch

Frage: Wie äußern Kinder einen epileptischen Anfall? Im genauen petit mal Anfälle?

Sehr geehrter Dr. Busse, ich frage aufgrund der Äußerungen meiner Tochter wo ich jetzt doch etwas verunsichert bin. Da ich selbst Krankenschwester bin sind mir die äußeren Anzeichen von Krampf- und auch epileptischen Anfällen bewußt und könnte diese auch einordnen. Nun äußerte meine Tochter (8 Jahre) das sie seit beginn der Schule vor 1 1/2 Jahren immer mal wieder so kurze Pausen hätte. Sowohl hier als auch in der Schule. Meist gehäuft wenn sie krank wäre. Manchmal hätte sie das öfter am Tag, manchmal auch nur einmal die Woche. Sie würde dann kurz innehalten und so ein innerliches zucken verspüren....äußerlich ist uns noch nie etwas aufgefallen, allerdings ist sie auch schon ein recht verträumtes Kind was desöfteren mal kurz abschaltet was wir als Wesenszug akzeptiert haben. Daher meine Frage ob Kinder einen petit male oder Absencen überhaupt so bewußt schildern können. Bedarf das einer weitere Abklärung? Vielen Dank für Ihre Einschätzung.

von Charlie+Lola am 15.01.2013, 20:12



Antwort auf: Wie äußern Kinder einen epileptischen Anfall? Im genauen petit mal Anfälle?

Liebe C., das sollte man auf jeden Fall ernst nehmen und abklären lassen. Alles Gute!

von Dr. med. Andreas Busse am 16.01.2013



Antwort auf: Wie äußern Kinder einen epileptischen Anfall? Im genauen petit mal Anfälle?

Das kann ich dir sagen, ich habe das nämlich, mindestens, seit dem Kindergartenalter, an vorher kann ich mich nicht erinnern. Meine Eltern haben das immer als Verträumtheit und Konzentrationsschwierigkeit abgetan, ausgesprochen hat es erst die Kinderärztin meiner Tochter, die das bei einer der U´s mal gesehen hat und mich fragte, ob ich Anfälle habe (wie-was? War meine Reaktion- ich hatte längst gelernt, damit zu leben). Ich nehme auch keine Medikamente. Ein "Absence" dauert so 5-20 Sekunden Ich empfinde es selbst so: einmal: zum beispiel im gespräch: ich höre andere mit mir sprechen, kann aber nicht mehr reagieren, höchstens mit "mhm" oder "ja". oder: ich merke einfach, wie ich wieder aufwache. stell dir das vor, als ob du gerade einschlafen würdest, wegdämmerst, und dich etwas wieder weckt. das dauert wenige sekunden. im kopf ist dann meißtens so ein gefühl, als ob du nach einem langen arbeitstag ein wenig erschöpft bist. Alles, was ich tue, tue ich währenddessen entweder automatisch weiter, das ist meißtens der Fall, oder ich unterbreche es kurz und starre vor mich hin, manchmal zwinkere ich mit den Augen. (so sagen es die Menschen um mich herum) Alles in allem ist es eine Sache, die nicht sehr auffällig ist. Habe ich einen langen, vollen Tag, habe ich weniger Absencen. Mache ich dazu auch noch Sport, kann ich es über Wochen auf fast Null reduzieren. Hingegen scheint viel Essen und Bildschirmarbeit, also alles, was irgendwie träge macht, die Sache zu verschlimmern. Auch, wenn ich zuviel oder zu wenig schlafe. Das sind aber nur meine eigenen Beobachtungen. Lange Rede, kurzer Sinn- lasst doch mal ein EEG vom Neurologen schreiben. Und- Absencen wachsen sich mit der Pubertät oft aus, gerade, wenn es vorher medikamentös behandelt wird. Da liegt die Heilungschance wohl bei über 90%.

von cereza am 15.01.2013, 21:04