Frage:
D-Fluoretten ja oder nein?
Sehr geehrter Herr Dr. Busse,
ich habe eine Frage zu den D-Fluoretten, die ich meinem Sohn seit dem 10. Lebenstag (er ist seit heute 6 Monate) verabreicht habe. Lt. Kinderärzten im Krankenhaus und auch seiner Kinderärztin ist diese Gabe sehr wichtig (vor allem bei Winter-Geborenen) wg. des Vitamin D und des Fluor. Ich habe dies nicht weiter hinterfragt, und die Fluoretten verabreicht.
Nun wurde ich sowohl von meiner Hebamme, wie auch von einer Kinderkrankenschwester darüber informiert, dass diese eher schaden als nutzen sollen. Mehrere Mütter, die ich befragt habe, haben das Präparat bereits abgesetzt und geben nur noch reines Vitamin D (z. B. in Ölform), aber kein Fluor mehr, da dies - zumindest bei Überdosierung - eher schädlich sein soll und weißliche bis bräunliche Flecken (--> Fluorose) hervorrufen könne. Die von mir befragten Mütter verzichten allesamt aufgrund einer Empfehlung ihrer jeweiligen Zahn- bzw. Hausärzte auf die Fluoretten.
Eine Aussage der erwähnten Kinderkrankenschwester war außerdem, dass durch die übermäßige Gabe von Fluor die spätere Notwendigkeit einer Zahnspange "begünstigt" werden könnte, weil sich Kiefer/Zähne dadurch zu schnell ausbilden sollen. Dies wiederum kommentierte meine Kinderärztin mit "völliger Quatsch". Sie meinte auch, dass ich das Essen meines Kindes ruhig mit etwas fluorhaltigem Salz salzen könne, diese Fluormenge aber auf keinen Fall ausreiche.
Obwohl ich mich normalerweise auf meinen Bauch und meinen gesunden Menschenverstand verlasse, bin ich in dieser Hinsicht nun wirklich stark verunsichert. Ich habe mittlerweile die Aussagen von 8 verschiedenen Haus- bzw. Zahnärzten, die von der Fluorprophylaxe abraten und die Aussagen der Kinderärztin, die dies zumindest im 1. Lebensjahr für absolut wichtig erachtet.
Wem kann ich denn nun Glauben schenken - ich möchte meinem Kind nicht schaden, indem ich die Tabletten weglasse, aber genausowenig, indem ich sie in gutem Glauben verabreiche :-(
Sorry für den Roman, mich kurz zu fassen, ist leider nicht meine Stärke!
LG
Maike mit Sebastian
von
Pfoetchen75
am 07.08.2012, 14:12
Antwort auf:
D-Fluoretten ja oder nein?
Liebe P.,
ich kann die etwas drastische Aussage Ihrer Kinderärztin nur wiederholen: lassen Sie sich nicht von solchen Unsinn verunsichern. Tatsache ist, dass sich die Vorsorge mit Vitamin D und Fluorid seit über 3 Jahrzehnten bestens bewährt hat. Leider müssen wir heutzutage wieder Kinder mit Rachitis behandeln, weil der Rat zur Vorsorge mit Vitamin D nicht ernst genommen wird. Und was das Fluorid angeht, so ist es die wichtigste 3.Säule zur Kariesprophylaxe zusammen mit gesunder Ernährung und dem Zähne putzen. Das funktioniert so gut und ist so wirksam und vor allem unschädlich, dass einige Staaten wie die Schweiz und USA sogar ihr Trinkwasser mit Fluorid angereichert haben. Und sicher nicht in der Absicht ihre Bevölkerung zu vergiften. Außerdem gibt es auch bei uns in Deutschland Regionen, wo das Trinkwasser natürlicherweise so hohe Mengen Fluorid enthält, dass ein Säugling, dessen Nahrung damit zubereitet wird, viel mehr davon bekommt als mit der D-Fluorette. Und "komischerweise" leben in diesen Regionen gesunde Menschen mit besonders gesunden Zähnen.
Die einzig sinnvolle Diskussion ist die, wie man in welchem Lebensalter das Fluorid am besten zuführt: es ist bekannt, dass es am besten wirkt, wenn man es direkt per Zahnpasta oder Gel an die Zähne bringt und deshalb empfehlen Zahnärzte diesen Weg. Die meisten Kinderärzte halten das aber bei Babys für wenig praktikabel und auch ich empfehle deshalb, den Babys die bewährte Kombitablette mit Vitamin D und Fluorid zu geben und zwar so lange, bis es gelingt, mindestens 2 mal am Tag mit etwas fluoridierter Kinderzahnpasta die Zähne zu putzen. Also irgendwann im 2.Lebensjahr dann auf Zahnpasta umzustellen. Natürlich sollte man nur 1 Fluoridquelle nutzen: also entweder Tablette oder in bestimmten Regionen mit viel Fluorid im Trinkwasser gar nichts, oder Zahnpasta mit Fluorid.
Alles Gute!
von
Dr. med. Andreas Busse
am 08.08.2012
Antwort auf:
D-Fluoretten ja oder nein?
Während die Vitamin D-Prophylaxe ziemlich unstrittig ist gehen die Meinungen über die Fluorprophylaxe doch auseinander: Kinerärzte und Kinderzahnärzte haben offensichtlich unterschiedliche Sichtweisen.
Logisch erscheint aber die lokale Applikation von Fluor nach dem Zahndurchbruch und nicht die Tabletteneinnahme.
Vitamin D gibt es natürlich auch als fluorfreie Tabletten.
Siehe auch hier: http://www.dgzmk.de/zahnaerzte/wissenschaft-forschung/leitlinien/details/document/fluoridierungsmassnahmen-s3.html
von
Andrea6
am 07.08.2012, 18:05
Antwort auf:
D-Fluoretten ja oder nein?
Vielen Dank für Ihre ausführliche Antwort. Ich werde die Gabe der Tabletten weiterführen und wenn die Zeit gekommen ist, auf fluorhaltige Zahncreme umsteigen!
Viele Grüße!
von
Pfoetchen75
am 08.08.2012, 15:07
Antwort auf:
D-Fluoretten ja oder nein?
Sehr geehrter Herr Dr. Busse,
eine Methode bewährt sich nicht dadurch dass sie lange Zeit nicht in Frage gestellt wird. Fluoride härten den Zahnschmelz. Was habe ich bitte von einem harten Zahn? Ach ja! Er bricht schneller ab und der Zahnarzt hat mehr zu tun.
In den Fluortabletten sowie in fluorierter Zahnpasta kommt Natriumfluorid zum Einsatz. Natriumfluorid hat die EU-Gefahrstoffkennzeichnung: GIFTIG.
http://de.wikipedia.org/wiki/Natriumfluorid
Maike, glaube lieber den 8 Ärzten die du gefragt hast, statt einem Arzt.
Alle deine Ausführungen sind richtig. Fluorid ist schädlich. Eine Fluoridierung von Trinkwasser und Speisen dient zur Erhöhung der Volkskrankheit. Mit gesunden Patienten verdienen Ärzte und Pharma nun mal kein Geld. Der Staat Israel hat aus diesem Grund sogar seit neustem die Fluoridierung des Trinkwassers verboten. Einen sehr guten Artikel findet man hier: http://www.zentrum-der-gesundheit.de/fluorid.html
Eine neue Studie, die kürzlich in Environmental Health Perspectives, der Zeitschrift des Institute of Environmental Health Sciences, veröffentlicht wurde, zeigt anschaulich dass Fluorid beim jungen Menschen die Entwicklung des Gehirns stark beeinträchtigt und zu einem deutlich niedrigeren IQ-Werten führt. Hierzu ein Artikel der Harvard Universität:
http://www.hsph.harvard.edu/news/features/fluoride-childrens-health-grandjean-choi/ - Auf Deutsch: http://www.xylitquelle.com/node/986
Fluorid freie Zahnpasta findet man im Internet.
Liebe Grüße,
Dennis.
von
denniswicht
am 29.01.2014, 23:34
Antwort auf:
D-Fluoretten ja oder nein?
Liebe Verunsicherte:
Ich schließe mich aus Erfahrungen in über 40 Medizinerjahren denen an, die die D-Fluoretten-Gabe befürworten. Unter Kinderundjugendarzt Laupheim lesen Sie die Lehrmeinung, die sehr vernünftig und praktikabel ist. In den 70ern und 80ern kamen immer wieder diese Besserwissermeinungen auf, die den Eltern Ratschläge erteilten, deren Befolgung sie bitter bereuten. Ich halte viel von der eigenen Bauchentscheidung; wo aber echtes Wissen mit faktischen Begründungen statt lascher Meinung und Aberglaube gegeben sind: warum sich dann noch verunsichern lassen? Im Übrigen neigen Angehörige des medizinischen Hilfspersonals gelegentlich dazu, sich mit ihrer Selbswerteinschätzung zu verheben. Schlimmstenfalls arten solche manchmal zum Heilpraktiker/in aus, eine Tätigkeit, der keinerlei akademische klinische Erfahrung in KLINIKEN
zugrunde liegt.
Mit freundlichen Grüßen: Dr. Budi
von
Budi
am 12.04.2018, 19:53
Antwort auf:
D-Fluoretten ja oder nein?
Jetzt habe Ber auch eine Frage: es geht dabei um das Fluor. Ich frage mich, wie das Fluor vorsorglich gegen Karies eingesetzt werden kann, wenn das Baby überhaupt keine Zähne hat?
Sicher, die Zähne sind da, bloß nicht sichtbar. Also kommt das Fluor auch nicht mit den Zähnen in Kontakt.
Es ist doch so, dass das Fluor aufgelutscht wird und dann im Magen des Kindes landet. Und was passiert dann? Wandert es dann durch den Körper hoch zu den Zähnen und lagert es sich dort ein? Nein. Vermutlich nicht. Wieso wird es dann eingesetzt und wie gelangt das Fluor in die Zähne eines Babys, welches noch keine hat?
Ich freue mich auf eine gute Erklärung.
von
Er91ik
am 18.12.2021, 00:52