Sehr geehrter Herr Dr. Busse! Mein sohn ist nun gerade 3 Jahre alt geworden, ist sehr aufgeweckt und für sein alter geistig, sprachlich und körperlich schon sehr weit. Er war allerdings schon vom ersten Tag an ein eher schwieriges Kind, hat immer viel geschrieen, ist extrem sensibel, schüchtern und neuem gegenüber sehr vorsichtig bzw. zurückhaltend. Überdies war er schon immer ein eher unruhiger schläfer, spricht oft im schlaf, sitz manchmal nachts im Bett, u.ä. Nun zu unserem momentanen Problem. Oftmals wenn er übermüdet ist (und das lässt sich manchmal einfach nicht vermeiden) wird er extrem schwierig, schreit zeitweise wie am spieß und man kann ihm dann mit nichts beruhigen und nichts recht machen. z.B. gehe ich nach rechts, zieht er nach links ... sage ich er soll ins bett schreit er, er will nicht ins bett ... sage ich er darf nicht ins bett, will er dann unbedingt ins bett, geht aber nicht mit ... er zerrt dann meistens an meiner hand und weint und /oder schreit ... ich kann ihm nichts recht machen, er will immer genau das gegenteil und eigentlich will er glaub ich gar nichts ... er steigert sich da so extrem rein, und kann irgendwie nicht damit aufhören. dass theater kann sich dann manchmal schon 30 bis 45 Minuten hinziehen und ist extrem zermürbend. ich kann ihn mit nichts beruhigen, er bleibt auch nicht alleine in einem Zimmer, sondern rennt mir die ganze zeit hinterher ... mache ich seine zimmertüre zu, schreit er wie am spieß, dass geht also auch nicht. Er wird aber NIE aggresiv, sondern wirkt einfach nur extrem überfordert, wirkt abwesend. Habe ich es dann endlich geschafft ihn ins bett zu bringen schläft er schnell ein. Dann dauert es fast immer genau eine Stunde in der er schläft, bis er im Halbschlaf genau jenne dinge zu reden/schreien beginnt, die vorher geschehen sind. zb. ich will aber nicht ins bett oder ich will schlafen, etc. Dass kann dann wieder 15 bis 30 minuten dauern. Er ist da aber nicht richtig wach, sondern wie im halbschlaf. Anscheinend verarbeitet er da das zuvor erlebte. Was für mich aber sehr anstregend ist. Das selbe Theather haben auch wenn er im auto einschläft und noch nicht ausgeschlafen ist, wenn wir angekommen sind. Wecken wir ihn dann, wieder bis zu 30 Min. hysterisches Geschrei, durch nichts zu beruhigen. Er hat grundsätzlich einen sehr geregelten Tagesablauf, mit festen Ritualen, unter der Woche. Zu diesem extremen verhalten kommt es meist am wochenende, wenn der tagesrhytmus anders ist, aber das lässt sich zeitweise nicht verhindern. Für mich ist das extrem schwierig. Ich leb mit dieser Situation, und versuch es möglichst gelassen zu nehmen und denke mir, er ist eben so, er war ja schon immer schweirig, es ist eine phase und es geht irgendwann vorbei. Einige Familienangehörige sagen, sie könnten mir der situation nicht so gelassen umgehen und würden der sache auf den grund gehen. Daher wende ich mich nun vorerst an Sie. Ist ein solches verhalten für einen extrem sensiblen 3 jährigen noch im Bereich des Normalen? Warum reagiert er so extrem? Was kann ich machen um solche Ausbrüche abzuwenden, wenn sich die übermüdung nicht verhindern lässt? Vielen Dank für Ihre Antwort im Voraus!
von petrillia am 07.07.2015, 20:08
