Mein Kind will nur bei Mama sein

Mädchen am Hosenbein

© Adobe Stock, NiDerLander

Kleinkinder entwickeln zeitweise eine besondere Vorliebe für ihre Mama und wollen ihr dann nicht mehr von der Seite weichen. Was steckt hinter diesem Verhalten und wie reagiert man darauf am besten?

Die zwei Seiten der Anhänglichkeit

Ohne Mama geht gar nichts! Am Anfang dieser Phase fühlen sich Mütter meistens geschmeichelt durch das Verhalten ihres Kindes. Die Anhänglichkeit gibt ihnen das Gefühl, für ihre aufopfernde Rolle der letzten Monate belohnt zu werden. Auf der anderen Seite stellt sich die Situation schnell als sehr unpraktisch und nervenaufreibend heraus. Und nach einer gewissen Zeit fragen sich viele Eltern, ob das Verhalten des Kindes "noch normal" ist und ob sie richtig darauf reagieren.

Erst Fremdeln, dann anhänglich

Die Anhänglichkeit gegenüber Mama tritt nach der Fremdelphase auf, also meistens um den ersten Geburtstag herum. Jetzt sind die Kinder schon richtig mobil und erweitern täglich ihr Terrain. Sie entdecken, dass unabhängig von ihnen in anderen Räumen Dinge geschehen und wollen dem auf den Grund gehen. Das mutige Vorankrabbeln oder -laufen wird aber immer wieder unterbrochen durch ein Gefühl der Angst und der Unsicherheit. In diesen Momenten ist die sichere Basis Mama wieder ganz wichtig. Im besten Fall konnte das Kind in der Fremdelphase seine Mutter bereits als eine sichere Zufluchtsstation erfahren. Auch jetzt ist wieder (oder immer noch) wichtig, dass die engste Bezugsperson einfach da ist, Halt und Trost bietet.

Einfühlsam reagieren

Bei manchen Kindern ist es so, dass sie nach einer ausgeprägten Fremdelphase noch mehr Anhänglichkeit zeigen als andere Kinder. Daher ist es wichtig für Eltern zu verstehen, dass sie unbedingt einfühlsam und beschützend auf das Fremdeln ihres Kindes reagieren sollten. Damit schaffen sie gute Voraussetzungen, um die Anhänglichkeitsphase etwas weniger dramatisch zu erleben.

Was tun, wenn die Trennungsangst enorm ist?

  • Auch wenn es sehr anstrengend ist, weil Sie sich durch Ihr Kind bedrängt fühlen - denken Sie bitte daran: Ihr Kind kann einfach nicht anders. Es ist nicht manipulativ, sondern hilflos. Die Mutter ist in seiner Vorstellung (immer noch) ein Teil von ihm und ihre Abwesenheit oder ihr Verschwinden hinter einem Duschvorhang ist daher schwer erträglich.
  • Ihr Kind hat Angst vor Ihrem Verschwinden. Dann verschwinden Sie einfach nicht: Sprechen Sie zum Beispiel weiter, wenn Sie kurz den Raum verlassen. Ihr Kind kann Sie dann noch hören und wird die Trennung als weniger absolut wahrnehmen.
  • Mit dem Guck-Guck-Da-Spiel können Sie das Verschwinden und Wiederkommen auf eine Art üben, die Ihrem Kind garantiert Spaß machen wird.
  • Vielleicht hilft es Ihnen, sich häufiger mit einer Krabbelgruppe zu treffen. Auch wenn die Kinder in diesem Alter noch nicht richtig miteinander spielen - die Anwesenheit von mehreren Personen führt häufig zu etwas weniger Fixierung auf die Mama. Je nach Kind kann es aber auch genau anders herum sein: Wenn ein Kind auf größere Gruppen empfindlich reagiert, wird die Anhänglichkeit dort noch intensiver.

Zuletzt überarbeitet: August 2017

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