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Wird zu schnell operiert? Brauche mal Eure Erfahrungen!

Wird zu schnell operiert? Brauche mal Eure Erfahrungen!

Juliaundjerry

Hallo Ihr Lieben, ich stehe gerade vor einer wichtigen Entscheidung, die meinen 2jährigen Sohn betrifft. Er geht seit August 2011 in den Kindergarten und ist deitdem dauerkrank. Seine Erkältungen dauern bis zu 9 Wochen. Er hatte letzten Herbst/Winter/Frühjahr 5 Bronchitiden, seit März 2 Mittelohrentzündungen und unzählige Paukenergüsse. Unser Kinderarzt überwies uns an einen HNO-Arzt, um abklären zu lassen, ob er vielleicht Polypen hat. Dieser untersuchte meinen Sohn und meinte, er müsse operiert werden, da er Polypen hätte. Er hatte auch gleich eine passende Klinik parat. Puh, das haute mich irgendwie total um. Aber haben wir nicht alle Polypen? Polypen sind ja die Rachenmandeln (nicht DIE Mandeln, die für die Mandelentzündung verantwortlich sind). Naja, bald darauf folgte das Vorgespräch in der Klinik. Der Arzt untersuchte meinen Sohn und erklärte mir die OP. Ich fragte ihn, ob er denn Polypen hätte und er meinte, dass man das von außen nicht sehen könne. Man müsste meinen Sohn erst in Narkose legen, um zu schauen, ob die raus müssen. HÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄ???????? Ich verstand nur noch Bahnhof. Davon habe ich ja noch nie gehört. Ich meinte zu ihm, dass doch der andere HNO-Arzt meinte, er hätte welche. Da antwortete er, dass der HNO-Arzt das nur aus meinen Erzählungen (Erkrankungen, Schnarchen etc.) geschlussfolgert hat. Was meint Ihr denn dazu?? Ich habe derzeit totale Zweifel, was die OP betrifft. Ist mein Sohn nicht ein bisschen jung für diese OP? Ich meine, es war das erste Kiga-Jahr. Bekanntlich sind da die meisten Kinder dauerkrank. Das Immunsystem muss sich doch auch erst noch entwickeln. Da müsste man ja jedes 2. Kleinkind/Kind operieren... Könnte Ihr mir vielleicht einen Tipp geben oder von Euren OP´s erzählen?? Herzlichen Dank schon mal im Voraus!!!


Mitglied inaktiv

Antwort auf Beitrag von Juliaundjerry

Wir haben bei der Großen die Polypen entfernen lassen (ambulant) und einen Paukenschnitt machen lassen ohne Röhrchen. Danach wurde es besser. Unser HNO-Arzt konnte die Polypen schon von "außen" (ohne Vollnarkose) sehen und wir haben sogar eine Erkältungsperiode abgewartet.


Sonnenkäferchen

Antwort auf Beitrag von Juliaundjerry

Hallo! Stark vergrößerte Polypen kann man problemlos ohne Narkose erkenne. Mir hat der HNO- Arzt sie sogar gezeigt. Die Paukenergüsse können ja beim Spracherwerb hindern und allein das wäre für mich ein Grund, Polypen entfernen zu lassen und Röhrchen legen zu lassen. Meine Tochter hatte auch ständig MOE und Ergüsse, war aber sprachlich total fit und wurde deshalb (auch auf Anraten des KiA) nicht operiert. Die andere Tochter sprach sehr schlecht, hatte Ergüsse, aber keine MOE, wurde mit 3 Jahren komplikationslos operiert. VG Silke


Juliaundjerry

Antwort auf Beitrag von Sonnenkäferchen

Hallo, mein Sohn spricht seit er eineinhalb ist. Er drückt sich klar und deutlich aus und hat keinerlei Probleme. Derzeit ist er auch infektfrei. Auch die Ohren sind in Ordnung.


Sonnenkäferchen

Antwort auf Beitrag von Juliaundjerry

Ganz ehrlich, dann würde ich nicht operieren lassen. Viele Infekte sind in dem Alter nicht ungewöhnlich, ich würde zunächst abwarten. Evtl. kann man eine Nacht im Schlaflabor einschieben um sicher zu gehen, dass er keine Atemaussetzer hat, aber das ist eher bei vergrößerten Mandeln der Fall. VG


sojamama

Antwort auf Beitrag von Juliaundjerry

Ich finde, ja, es wird zu schnell zum Scalpell gegriffen und operiert. Ich halte sehr viel von alternativer Medizin, homöopathischer Behandlung etc. Das wäre MEIN erster Weg. Dann kann man immer noch sehen.... melli


Juliaundjerry

Antwort auf Beitrag von sojamama

Hallo, ich werde auch erst mal den nächsten Winter abwarten und sehen wie es läuft. Es ist doch völlig normal, dass die Kids krank sind/werden. Viele Grüße


sojamama

Antwort auf Beitrag von Juliaundjerry

Wir haben neben der Heilpraktikerin noch den Kinderarzt für unsere Kinder. Dort gehen wir zu Vorsorgen hin. Er sagt mal, 5-10 Infekte im Jahr sind normal bei Kindern, vor allem auch im Kindergartenalter. Die stecken sich halt auch immer wieder gegenseitig an, das ist ein Kreislauf.... Aber ICH würde nie operieren lassen, nicht ohne Zweitmeinung und schon gar nicht, wenn ich mir nicht sicher bin. Wir haben bisher vieles mit Globuli wegbekommen, was ich teils nie gedacht hätte, dass es funktioniert.... Und das sage ich, ich als Kinderarzthelferin bei einer reinen Schulmedizinerin, die alternative Medizin ablehnt. melli


fracla

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Ich würde auch erstmal abwarten. Und mal zu einem anderen HNO gehen. Mein Sohn sollte auch mal die Polypen rausbekommen sowie Paukenröhrchen. Und das sei sehr dringend, weil sonst die Lebensqualität des Kindes darunter leiden würde. Das war ca.4 Wochen, bevor nach Kanada geflogen sind, was ich dem Arzt natürlich gesagt habe. Darauf kam dann die Antwort mit der Lebensqualität. Ich mich verrückt gemacht, einen OP-Termin bekommen 2 Wochen vor dem Flug. Dem HNO dies mitgeteilt, er meinte nur, dass sei zu knapp und wir sollen nach dem Urlaub wieder kommen, vielleicht hätte sich das Problem bis dahin selber gelöst! Ich hätte ihn durchs Telefon erwürgen können. Nach dem Urlaub sind wir zu einem anderen HNO und mein Sohn hatte dann wirklich keine Flüssigkeitsansammlung mehr im Ohr. Wir sind dann immer wieder zur Kontrolle hin. Damals war mein Sohn 3, heute ist er 9 und immer noch nicht operiert (ist auch nicht nötig). Ohne den Urlaub wäre er also völlig grundlos operiert worden. Meine Tochter hingegen bekam vor 2 Jahren mit 5 die Polypen raus und bekam einen Schnitt im Trommelfell ohne Röhrchen. Da hat sich der HNO aber auch Zeit gelassen und gemeint, wir könnten sie schon operieren lassen, aber er würde noch warten. Manchmal löst sich das Problem ja alleine durchs Wachstum, weil der Rachenraum größer wird, die Polypen aber irgendwie nicht und daher dann wieder mehr Platz haben oder so. Meine Tochter hatte fast immer eine Rotznase und den Mund offen. MOEs hatte sie keine und richtig erkältet war sie auch nicht oft. Irgendwann hat der HNO dann aber doch gesagt, dass wir sie operieren lassen sollten, sie hätte schon eine "Polypengesicht", da der Mund immer offen war. Und das ist nicht so gut von wegen Gesichtsform, Mundform, Zähne. Genauer weiß ich es nicht mehr. Auf jeden Fall war der Mund zu und die Rotznase weg, als die Polypen draussen waren. Und der HNO konnte die Polypen auch immer ohne Vollnarkose untersuchen. Jetzt hab ich mehr geschrieben wie ich wollte. Eigentlich wollte ich nur sagen, hole dir die Meinung von einem zweiten HNO.


Deanna31

Antwort auf Beitrag von Juliaundjerry

Man muss kein Kind in Narkose legen, um die Polypen zu untersuchen. Eine Narkose ist ein hohes Risiko. Ein ganz normaler HNO kann problemlos feststellen, ob die Polypen vergrößert sind und operiert werden müssen. Ich hätte mein Kind auch niemals operieren lassen, wenn die Atmung nachts nicht so stark beeinträchtigt gewesen wäre, dass es zu Atemstillständen gekommen ist und das Schnarchen durch die ganze Wohnung zu hören gewesen wäre. Ich hatte Angst, dass er eines nachts zum Atmen aufhört. Mittelohrentzündungen hatte er auch nicht überaus viele und seine Sprachentwicklung war auch ganz normal. Ich würde auf jeden Fall noch eine zweite oder dritte Meinung einholen, bevor ich operieren lasse.


Muttercolonia

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....klingt wie bei uns, das erste Kiga-Jahr war ne Katastrophe. Unser vorher so gesundes Kind schrie vor Schmerzen, da sich jeder Schnupfen gleich aufs Ohr legte, etliche Paukenergüsse und Sprachstörungen waren die Folge. Immer nur mit Antibiotika und diese Schmerzen das reicht dann. Also zum HNO und der machte gleich den OP Termin aus, es gab noch etliche Infoblätter es sollte ambulant gemacht werden. Sie bekam zu Hause so ein Pflaster mit Betäubungssalbe auf die Hand damit sie die Einstiche nicht merkt, nüchtern morgens sind wir da hin. Der Papa ist mit rein (ich war 9. Woche schwanger....), ausziehen und diesen Scheiß-egal-Saft trinken. Nach ca. 30min gings in den OP, da gings wohl schnell da war sie weg aber schön wars nicht.....ich war dann im Aufwachraum 3 Stunden bei ihr, dann konnten wir nach Hause. Nachmittags war sie schon wieder fit. Die Rachenmandel war raus und zwei Paukenröhrchen gesetzt, vorher mußte der HNO sehr viel Zeugs da rausholen....Seitdem spricht sie super, ist viel fitter und wir hatten bis jetzt toi toi toi keinerlei Probleme mehr! Für uns wars die richtige Entscheidung, auch wenn man erstmal doof da steht und für alle anderen ist das Routine und selbstverständlich....an unserem OP Tag wurden noch 8 weitere Zwerge operiert, die Eltern haben zusammen gelitten. Es gibt wirklich bessere Tage aber wenns hilft.....geht man das Risiko der Vollnarkose ein. Wünsche Euch alles Gute!


Früchtchen

Antwort auf Beitrag von Juliaundjerry

Bis zu 5 MOE pro Jahr sind NORMAL - natürlich resultieren daraus Paukenergüsse die jetzt erstmal nicht schlimmes sind und auch nicht GRUNDSÄTZLICH die Sprachentwicklung stören. Die Tochter einer Bekannten von mir hatte JAHRE LANG Paukenergüsse und war in der Sprachentwicklung dennoch weit und das schon sehr früh. Auch ist es normal, dass Kinder (besonders Jungs) im ersten KiGa-Jahr ständig krank sind, das sollte kein Geheimnis mehr sein. Und es gibt soooo viel was man tun kann...inhalieren, Homöopathie, Luftbefeuchter, Ernährung (!) usw. Normalerweise versucht man nicht vor dem 3. Geburtstag zu operieren, einige HNOs warten noch länger...und zwar WEIL sich das alles erst noch verwächst im Normalfall und dann eine OP gar nicht mehr nötig wird, weil die Atemwege sich weiten wenn die Kinder größer werden usw. Mein Sohn wurde mit ca. 15 Monaten das erste Mal operiert. Er war von September bis Juni DAUERKRANK (ohne Pause) mit Lungenentzündungen, akuten Pseudo-Krupp-Anfällen (der erste mit 9 Monaten !!!), und alle 4-6 Wochen eine heftige MOE. Wir hatten versucht dem mit Homöopathie entgegen zu wirken (Otovowen, Euphorbium usw) aber es brachte selten was. Ich muss dazu sagen, dass mein Sohn ein Frühchen ist/war (beatmet...) Da jede MOE das Risiko erhöht dauerhafte Hörschädigungen (durch Vernarbungen) zu erleiden, wurde dann nach der 7. heftigen MOE operiert, als gerade die 8. MOE am beginnen war. (innerhalb von 9 Monaten). Die Polypen waren auch vergrößert aber das sind sie ja meist bei Infekten. Er bekam dann temporäre Röhrchen rein. ca. 6-7 Monate später fiel das erste Röhrchen raus. Nur EINEN TAG später hatte mein Sohn ne heftige MOE und einen schweren akuten Pseudo-Krupp--Anfall der (trotz Cortison und Adrenalin) den ganzen Tag (!) dauerte. Am liebsten hätte ich ihn SOFORT wieder in den OP geschickt aber die Ärzte wollten abwarten. So zog sich das nochmal 1,5 Jahre. Hin und wieder MOE, Erkältungen, Krupp usw. Aber "einigermaßen" im üblichen Rahmen. Alle 3 Monate ging er zur HNO-Kontrolle. NATÜRLICH kann der HNO bei der normalen Untersuchung sehen wie groß die Polypen sind ;) So konnte man auch sehen, dass die meines Sohnes nachgewachsen waren. Das ist auch ein Grund weshalb man oft wartet bis die Kinder 3 oder älter sind, weil die Gefahr des Nachwachsens dann nicht mehr so groß ist. Doch dann häuften sich die Infekte und vor allem die Paukenergüsse UND die heftigen MOE. Teilweise war es so, dass wir morgens beim Arzt waren, da war alles ok und Abends dann war das Trommelfell schon kurz vor'm Platzen. Es wurde heftiger und schneller und häufiger und somit wurde er jetzt im Juli nochmal operiert. Dieses Mal bekam er allerdings permanente Röhrchen, die jetzt einige Jahre drin bleiben,die Polypen wurden nochmal verkleinert und seitdem geht es ihm wirklich super. Also bei meinem Sohn war es nicht nur so, dass er hier und da Schlafapnoen hatte oder immer den Mund offen usw (hatte er alles auch) sondern dass der Leidensdruck enorm war. Das was du so erzählst klingt jetzt für mich erstmal total normal, auch wenn es anstrengend ist. An eurer Stelle würde ich mir mind. eine weitere Expertenmeinung einholen bevor ich mein Kind in den OP schicke. Es ist zwar kein großer Eingriff aber es IST ein Eingriff mit heftigen Medikamenten und für die Kinder auch eine Erfahrung, auf die sie gerne verzichten würden! Vor allem (!) gibt es normalerweise wirklich gute und effektive Alternativen zur OP. Das wäre also erstmal einen Versuch wert, bevor man mal drauf los operiert. Ich kenne Familien die lassen ihre Kinder operieren, obwohl sie kaum (oder nie!) MOE haben, kaum Paukenergüsse, nicht sprachverzögert sind usw. Sondern weil sie komisch schlafen/schnarchen, den Mund offen haben (was natürlich Infekte begüstigt) usw. Muss letztendlich jeder selbst entscheiden, was er dem kleinen Kinderkörper so zutraut bzw zumuten mag.