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Geschrieben von amaria am 14.08.2017, 7:24 Uhr

Weil es immer wieder vorkommt

Hallo Lilly,

um ein Missverständnis aus der Welt zu räumen: Natürlich meine ich nicht, dass sich ein erster oder zweiter Biss eines Kindes durch ein anderes hätte verhindern lassen.

Ich habe geschrieben: "Was ich mir wünsche: Dass Eltern sich trauen, das Thema auf einem Elternabend anzusprechen, bevor es dazu kommt, dass ein Kind wirklich oft hintereinander gebissen wird. Unter einer verlässlichen Betreuung müssten sich die für die Opfer traumatisierenden Attacken nämlich fast immer verhindern lassen."

Mit "Attacke" meinte ich nicht einen Biss oder zwei, sondern das weitere Zubeißen - und da finde ich, dass es sehr wohl möglich ist, zu verhindern, dass ein Kind zehn Mal oder noch öfter gebissen wird. Voraussetzung ist natürlich, dass genug Erzieherinnen in der Nähe sind, deren Hörfähigkeit nicht zu beanstanden ist und die beweglich genug sind, um schnell genug bei einem Konflikt eingreifen zu können. Leider arbeiten gelegentlich auch ältere Erzieherinnen nach einem Tinnitus in der Krippe, weil dort der Geräuschpegel aufgrund der längeren Schlafzeiten der Kinder als weniger blastend empfunden wird. Sowohl Rückenprobleme als auch starkes Übergewicht können dazu führen, dass nicht jede Erzieherin so fix eingreifen kann wie eine Kraft, die toppfit ist. Deshalb sind eben ein paar Bisse (so makaber es auch klingt) tatsächlich oft unvermeidbar. Aber irgendwann müssen wir uns doch wohl eingestehen, dass etwas gewaltig schiefgelaufen sein muss. Bei zehn !!!!!!!!!! Bisswunden an einem Tag, kann ich nicht glauben, dass keiner dieser vielen Bisse von den Aufsicht führenden Erzieherinnen hätte verhindert werden können.

Und weil ich genug Berufserfahrung mit den Kleinsten habe, um Gefahrensituationen erkennen und einschätzen zu können (diese Erklärung richtet sich an EarlyBird) empfehle ich Eltern nochmals, auf Elternabenden dafür zu plädieren, dass eine Schlafwache im Raum bei den Kindern ist. Wird ein Kind wach und krabbelt aus seinen Bett und robbt dann vielleicht noch schlaftrunken über das Bett eines anderen Kindes, kann es dazu kommen, dass das unschön geweckte Kind beißt oder kratzt oder auch "nur" der Schlaf anderer Kinder durch Weinen gestört wird. Die Übertragung über ein Babyphon ersetzt nicht die persönliche Wahrnehmung. Es ist auch für Erzieherinnen aufschlussreich, unmittelbar mitzuerleben, wie Kinder sich im Schlaf verhalten. Schwitzt ein Kind übermäßig, weil es kränkelt oder hat es Alpträume,können wir dies den Eltern sagen. Nur weil von professionell arbeitenden Erzieherinnen vom Arbeitgeber erwartet wird, dass sie "effektiv", also möglichst kostengünstig Kinder betreuen, müsst ihr es nicht in Ordnung finden, wenn keine Erzieherin bei der Kindergruppe im Raum bleibt.
Aber die Entscheidung liegt natürlich bei euch.

Da in den Teams durchaus kontrovers darüber diskutiert wird, ob eine Schlafwache im Raum nötig ist oder nicht,, kann es durchaus vorkommen, dass sich einzelne Erzieherinnen freuen, wenn Eltern diese meiner Meinung nach sinnvolle Forderung stellen.

Freundliche Grüße

amaria

 
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