noramami
Hallo ihr Lieben, mein Sohn ist nun 15 Monate alt und kommt bald in eine bilinguale Kita mit tollem Konzept, viel Platz, kleinen Gruppen und einem guten Betreuungsschlüssel. Alles Prima, nur über eine Sache mache ich mir immer wieder mal Gedanken. In der Kita wird deutsch und türkisch mit allen Kindern geredet. Sprich, es wird auch den Kindern beigebracht, die keinen türkischsprachigen Hintergrund besitzen. Es gibt jeweils eine Bezugsperson, die nur deutsch redet und eine, die nur türkisch mit den Kids redet. Wir sind deutsch und reden auch nur deutsch in der Familie, haben so überhaupt keinen Bezug zur türkischen Sprache. Wir Eltern werden natürlich auch einen kleinen Crashkurs in türkisch machen, falls der Knirps mal türkisch mit deutsch verwechselt oder so. Wie seht ihr das, überfordert es Kinder sich so jung mit einer völlig fremden Sprache auseinandersetzen zu müssen? Oder gibt es durchaus positive Auswirkungen? Außerhalb der Kita wird er das Erlernte wohl eher selten nutzen können. Oma und Opa haben erstmal geschockt reagiert: "Was, wenn ihn türkische Kinder hänseln, weil er kein türkisch versteht" oder "Wieso wird in Deutschland deutschen Kindern türkisch breigebracht?" Ist so eine Reaktion heutzutage noch berechtigt? Bei Englisch oder Spanisch wäre das eine ganz andere Sache. Oder nicht? Mich interessieren eure Meinungen, habt ihr da Erfahrungen machen dürfen? Den Kitaplatz wieder abgeben werden wir natürlich nicht. Wir hatten ein riesiges Glück so kurzfristig überhaupt noch einen Platz in einer tollen Kita hier in Hamburg zu finden. - Ich möchte klarstellen, dass wir genau diese "Sorgen" mit jeder anderen Sprache hätten. Wir sprechen zu Hause halt nur deutsch . Trotzdem sind wir aufgeschlossen und offen für alle Sprachen dieser Welt. Wir leben in einer Welt in der Multikulti normal sein sollte und einfach dazu gehört - Ich freue mich auf eure Antworten
Ich kann mir nicht vorstellen, dass da furchtbar viel türkisch hängen bleibt. Meine Bedenken wären eher, dass sehr viele türkische Familien, die zuhause mit den Kindern kein Deutsch sprechen da sind. Das wäre zum einen vielleicht bei gemeinsamen Feiern schwierig Anschluss zu finden zum anderen können sich die Kinder nicht gut verständigen. Aber in dem Alter läuft spielen eh mehr nebeneinander und Sprache ist nicht das wichtigste.
Ich war vor vielen Jahren in einem Kindergarten, in dem wir Deutschen stark in der Minderheit waren. Aus dieser Zeit kann ich herrliche türkische Schimpfwörter, kann auf Türkisch bis 29 zählen und kann diverse Hüpfspiele, jedoch ohne Übersetzung. Damit mache ich heutzutage bei türkischen SchülerInnen immer Eindruck :). Macht euch keine Gedanken und bloß keinen Crash-Kurs. Ich finde das toll und denke, es ist eine Bereicherung für euer Kind, ohne dass sehr viel hängen bleiben wird. Im Kitaalter ist die gesprochene Sprache ja noch sehr reduziert. Alles Gute und berichtet mal, wie es so ist!
Hallo, dein Kind sollte keine Probleme haben, eine zweite Sprache zu erlernen. Wir wohnen in Dänemark, reden zu Hause praktisch nur deutsch und unsere Tochter lernt dänisch im Kindergarten. Allgemein halte ich es für nicht optimal, dass es einen Kindergarten gibt, in dem zu 50% türkisch gesprochen wird, da dies möglicherweise den Spracherwerb der türkischen Kinder beeinträchtigt und diese dann vielleicht Probleme in der Schule haben werden. Aber um dein Kind brauchst Du Dir meiner Meinung nach keine Sorgen machen. Eine zweite Sprache bereichert.
Hey! Das ist doch schön für dein Kind, ob mit oder ohne türkischen Hintergrund! Ich finde auch, da könnte durchaus Türkisch hängen bleiben, insbesondere, wenn sich Freundschaften entwickeln mit den türkischstämmigen Kindern. Verwechslungen wird es auf Dauer eher weniger geben, Kinder können zwei Sprachen gut unterscheiden, wenn die jeweiligen Bezugspersonen konsequent bei "ihrer" Sprache bleiben, sieht man an vielen zweisprachigen Kindern. Sehe ich auch jeden Tag an meiner Tochter (3,5), und mein Kleiner (1) versteht auch vieles in beiden Sprachen, auch wenn er noch kaum spricht. Noch ein kleiner Tipp am Rande: stelle doch deine Frage auch im Forum für mehrsprachige Kinder, da gibt es mehrere Leute, die sich gut mit der Thematik auskennen. Alles Gute Euch! P.S.: Ich würde an eurer Stelle auch den Sprachkurs machen. Dann könnte man die Sprache quasi als Familie lernen, und nicht nur das Kind. Auch würde es mich persönlich stören, wenn mein Kind eine Sprache spricht, die ich nicht mal ansatzweise kann. Ist aber meine eigene Vorstellung, und könnte aus persönlichem Stolz kommen, weil ich doch mehrere Sprachen kann, so dass es auf eine mehr oder weniger nicht mehr ankommt.
Hej! Wenn man generell dafür ist, daß Kinder schon im KIGA eine Fremdsprache lernen, ist es doch prima. Wenn man sowieso aus anderen Gründen oder erklärtermaßen den KITAplatz nicht wechselt, ist die Frage doch eh hinfällig. Und wenn man Schaden befürchtet, sollte man sich doch nach was anderem umsehen. Wenn ansonsten alles stimmt, wie bei Euch ja zu sein scheint, wäre die Fremdsprache für mich das kleinste Übel. Schaden würde ich eher nicht befürchten, Kinder verkraften viele Sprachen. Es gibt keine Verwechslunmgen, sondern ein Mischen, das meistens darauf beruht, daß Kinder die gleiche Anzahl Wörter wie einsprachig aufwachsende Kinder können/kennen, aber eben verteilt auf mehrere Sprachen: Was man zunächst nur in der einen kennt, leiht man sich dann bei Bedarf rüber in die andere. Nur einsprachige Erwachsene schließen daraus fehlerhaft, daß die Kinder verwirrt seien, die Sprachen verwechseln oder sie eben generell nicht klarkommen. Letztendlich kann niemand Dir sagen, wie Dein Kind nun genau reagiert und sich verhält, wieviel es lernt, anwenden will und kann etc. - Kinder sind Individuen,selbst zweisprachig aufwachsende Kinder sind da sehr nuterschiedlich in der Handhabung beider Sprachen. Also, wenn sonst alles stimmt - genießt den KIGA! Gruß Ursel, DK
Meine Tochter war ein Jahr lang in einem bilingualen Kindergarten (englisch und deutsch). Wir sind ein bilingualer Haushalt und fuer unser Kind war es das Ende vom Englisch. Sie hat sofort gemerkt, dass die Betreuer die anderen, nicht-englischsprachigen Kinder auch versteht, und hat komplett auf deutsch geschaltet, was sich bis heute nicht geaendert hat (9J). Fuer die anderen Kinder war es super, die haben ganz schnell gelernt, englisch zu verstehen. Gesprochen hat es aber keines. Lieder haben sie aber gelernt. Um die Sprache auch zu lernen, also sprechen, braucht es eher ein andersssprachiges AuPair oder Kindermaedchen, mit dem man intensiv Zeit verbringt, vor allem im Dialog. Fernsehen Lieder etc. koennen fuer die Sprachbildung wichtig und gut sein, aber fuer ein aktives Sprechen und Verstehen ist IMMER ein Dialog notwendig. Also dein Kind wird nicht ueberfordert sein sondern viel mitnehmen, aber es wird dadurch nicht fluessig sprechen lernen. lg niki
Unsere Tochter ist auch in einer bilingualen Kita (d/e). Wir sind einsprachig deutsch. Sprechen tut sie kein wirkliches Wort (abgesehen von den Zahlen, die Kinder zählen morgens einmal auf deutsch und einmal auf englisch durch), versteht aber ganz, ganz viel auf englisch. Ich denke, das wird auf jeder Sprache so sein, egal ob d/englisch, d/spanisch, d/chinesisch oder d/türkisch.
Der Sohn meiner Freundin fand in der Sprechernphase Englisch furchtbar interessant und konnte viele Worte eher auf Englisch als auf deutsch,er ist jetzt 6 und hat fast alles wieder vergessen. Wenn bei euch nicht weiter vertieft wird denke ich auch dass da nicht allzu viel hängen bleibt, vielleicht aber das Gefühl für Sprachen,das ist ja auch nicht unbedingt falsch,und wenn doch schadet es denke ich auch nicht,solange die Sprachen korrekt mit den Kindern gesprochen werden prägen sie es sich ja auch richtig ein, schwierig wird es in Haushalten wo eine von beiden Sprachen eben fehlerhaft gesprochen wird,das ist dann auch für die Kinder schwierig. Welche Sprache da genutzt wir ist ja wirklich egal, solange es für die Kinder ohne Zwang ist finden sie es ja spannend. Meine Freundin ist Polin und hat als Kind schon polnisch,deutsch und Russisch gelernt,sie spricht mehr als zehn Sprachen .
Weg wird es nicht sein, nur tief "vergraben". Ich habe mal eine Japanerin kennen gelernt, die innerhalb von 3 Monaten fließend akzentfrei Deutsch gelernt hat. Des Rätsels Lösung: Ihr Vater war Deutscher, hat die Familie aber verlassen als sie knapp 2 Jahre alt war. Danach hatte sie keinerlei Kontakt mehr zum Vater oder sonst wie zur deutschen Sprache. Trotzdem war offensichtlich die Sprachgrundlage schon gelegt. LG Inge
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