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Geschrieben von Ani123 am 15.10.2016, 19:39 Uhr

Ausbildung zur Erzieherin

Ich bin Erzieherin in NDS.
Ausbildung dauerte 4 Jahre. 2 Jahre zur Sozialassistenten/in. Danach kann man auch schon arbeiten (besonders im Kitabereich), bekommt aber nicht das Gehalt einer Erzieherin und darf auch nicht alle Aufgaben machen. Meistens ist man als Ergänzungskraft/Drttkraft eingestellt. Nach 4 Jahren ist man Erzieher und kann in allen Bereichen arbeiten und verdient Brutto etwa 1800€. Je nachdem auf welcher Stelle man sich befindet, kann es auch schon mal 2000€ oder mehr sein. Kommt immer mit drauf an, ob bsp. Gruppenleitung/Erstkraft in der Kita, stellvertretende Leitung, Leitung. Als Zweitkraft und Drittkraft gibt es auch schon Gehaltsunterschiede. Allerdings ist die Verantwortung als Gruppenleitung auch weitaus höher als bei Zweitkraft.
Für die Ausbildung musste ich jedes Jahr für 10 Monate 75€ bezahlen (8 Wochen wurden als Ferienzeiten raus genommen).
Wie ich mir das finanziert habe? Mit einem Nebenjob. Ich hab privat Kinder betreut und dadurch das nötige Geld finanziert was ich zum Leben brauchte (denn Miete, Lebensmittel wollen ja auch bezahlt werden). Es ist aber auch anstrengend, denn mit nur 4 Stunden am Nachmittag arbeiten ist es nicht getan. Zumal ich zwei lange Tage in der Schule hatte (bis 16:30 Uhr). Da fällt es mit einem Nebenjob auch schon mehr auf die Abendstunden.
Ich hatte Glück und hatte eine Familie, die mich ab dem 2.Ausbildungsjahr brauchten (habe ich da auch erst gefunden). Das 1.Ausbildungsjahr war hart, weil ich andauernd woanders tätig war und nichts Festes hatte und somit nie wusste, ob ich wirklich rum kommen werde. Das war mit einem festen Nebenjob schon weitaus besser (zumindest fühlte ich mich damit sicherer). Die Eltern (Mediziner im Krankenhaus) konnten an ihren Dienstplänen mitwirken und somit war ich immer da, wenn beide außer Haus waren, was noch oft genug vor kam. Es gab Wochen, da habe ich 7mal die Kinder betreut, bin direkt nach der Schule dahin gefahren (mit Bus natürlich, denn ein Auto konnte ich mir nicht leisten) und habe bis 22, 23 Uhr oder auch über Nacht die Kinder betreut. (Es waren drei Kinder, am Anfang 7 Wochen, gerad 2 und 3 Jahre alt). Es gab Tage, da war ich um Mitternacht zu Hause und hatte meine Hauaufgaben noch nicht gemacht. Es gab Tage, da habe ich mit Baby auf dem Arm und Kleinkind neben mir auf dem Sofa liegend eine Präsentation für die Schule vorbereitet und für Klausuren gelernt. Nächte, wo ich nicht geschlafen habe, weil ich tagsüber, abends die Kinder hatte und nachts was für die Schule tun musste. Es ging, aber es war zeitweise schon auch anstrengend. Und wenn man dann überlegt, was man am Ende da verdient hat (inzwischen 10 Jahre her), da schlackern mir heute die Ohren und ich bin froh meine Ausbildung beendet zu haben. Ich habe keine 10€ die Stunde da bekommen, sondern 5€ (das war damals ganz gut). Meine Mitschüler haben teilweise an der Kasse gesessen für 8€/h und das bis Mitternacht. Es gab Mitschüler, die sind im Unterricht eingeschlafen, weil sie die ganze Nacht gearbeitet haben.
Ich denke, mit einem Nebenjob und Willen schafft man das und Erzieher werden gesucht.

 
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