Frage: MMR Impfung

Hallo Herr Dr. Heininger, da unser Sohn (fast 8 Monate) mittlerweile schon 2 Mal gekrampft hat (1. Mal 4 mal an einem Tag während eines Infektes mit leichtem Fieber, das 2. Mal dann ohne Infekt 2 Tage lang insgesamt 7 mal , wurde er nun auf Keppra eingestellt. MRT, EEg und 1000 sonstige Untersuchnungen waren alle ohne Befund). Nun steht bald die MMR Impfung an (wegen Krippenbesuch ), vor der ich irre Angst habe.... 1. Würden Sie alles drei impfen lassen oder geht das lieber einzeln? (Haben Sie ggfalls Erfahrungen mit Epilepsiekindern?) Wir fahrem Mitte August weg, würden Sie da zuvor impfen oder lieber nicht wegen dieser blöden 10 Tage danach, wo die Kinder ja noch fiebern können? 2. andere Frage: Er wurde knapp 4 Wochen vor dem ersten Krampfen mit Mengigokokken B geimpft.....sehen Sie einen Zusammenhang mit der Epilepsie ? Ich frage das alles natürlich auch unseren Ki Doc, hole mir aber gerne auch Ihre Meinung ein:-), Danke, LG

von Sjadra am 24.06.2015, 19:43



Antwort auf: MMR Impfung

Hallo, das tut mir leid. In solch einer Situation ist die individuelle, persönliche Beratung bei Ihrer Kinderärztin/-arzt sehr wichtig. Fakt ist, dass bei jedem Menschen jederzeit ein Krampfanfall auftreten kann – vor oder nach einer Impfung, was nicht heisst, dass es DURCH die Impfung ausgelöst wurde. Aber gänzlich ausgeschlossen istes auch nicht. Man muss also abwägen, ob man den Impfschutz (mit einem theoretisch vielleicht erhöhtem Risiko für einen zB durch Fieber ausgelösten Krampfanfall) möchte oder nicht. 1) Es hat wirklich keinen Vorteil, MMR aufzusplitten und im übrigen geht es mangels Einzelimpfstoffen für Röteln und Mumps auch gar nicht. Auch nicht für ein Kind mit einer Vorgeschichte wie das Ihrige – im Gegenteil, es würde das Risiko bei sequentieller Gabe sogar erhöhen weil es mehrere Impftemrine wären. 2) Nein. 3) Ich würde allen Kindern, unabhängig von geplantem Urlaub, im Alter ab 11 Monaten die 1. MMR empfehlen – das wäre bei Ihrem Kind also eher danach wenn ich richtig gerechnet habe(?). Alles Gute!

von Prof. Dr. med. Ulrich Heininger am 25.06.2015