Frage: MMR Impfung und weiteres Vorgehen

Sehr geehrter Herr Heininger, ich habe meinen Sohn nach Absprache mit dem KIA bereits mit 9 Monaten gegen MMR impfen lassen. Er hat 4 große Brüder die bei uns im Haushalt leben(Patchwork, alle 2mal geimpft) und ist somit unvermeidlich auf vielen Großveranstaltungen und auf Ausflügen, etc. dabei. Auch gehen hier viele Freunde ein und aus und die Tagesmutter/Oma berteut mindestens ein nicht geimpftes Kind. Zu meinen Fragen: 1. Was versteht man unter:persistierenden maternalen Antikörpern, die im 1. Lebensjahr die Impfviren neutralisieren können? Kann man davon ausgehen das dies nicht statt fand, wenn zwei Wochen nach der Impfung Fieber und ein Masernartiger Ausschlag auftrat? Ich bin selbst zweimal geimpft und stille noch. Ist dann die Wahrscheinlichkeit einer Neutralisation größer? 2. Wir fahren im Sommer in den Centerparks. Der Kleine ist dann noch nicht ganz 12 Monate. Soll ich nun die MMR 2. Impfung bei der U6 machen lassen (11, 1/2 Monate) und sicherheitshalber dann mit 15 Monaten nochmal eine MMR Impfung oder soll ich dem Schutz der 1. Impfung vertrauen und erst mit 12 Monaten impfen? Oder doch vor der Reise impfen und auf eine dritte Impfung verzichten? 3. Kann eine dritte MMR Impfung die Chance für schwere Nebenwirkungen erhöhen? 4. Welche Immundefekte wären dafür verantwortlich das durch Imfviren SSPE auftreten können bzw. fällt solch ein Immundefekt einer aufmerksamen Mutter mit Sicherheit auf? Vielen Dank für Ihre Mühe Viele Grüße

von Lennismama am 15.06.2016, 09:18



Antwort auf: MMR Impfung und weiteres Vorgehen

Hallo, 1) darunter versteht man die Situation, dass im Blut des Kindes sich noch schützende Antikörper der Mutter befinden, welche während der Schwangerschaft über die Plazenta übertragen wurden. Diese können die Impfantwort des Kindes beeinträchtigen. Bei Impfung im Alter von neun Monaten ist das aber äusserst unwahrscheinlich. Der masernartige Ausschlag ist ein gutes Zeichen betreffend immun Antwort, aber keine Garantie. Ihr eigener Impfdtatus und das Stillen hat damit nichts zu tun. 2) alle von Ihnen genannten Varianten sind möglich. Die offizielle Empfehlung wäre, im Alter von zwölf Monaten aber nicht zuvor die zweite Dosis zu geben und auf eine dritte zu verzichten. 3) nein, dafür gibt es keine Hinweise und auch keine Plausibilität. 4) Das wären schwere Immundefekte, die sich längst anderweitig bemerkbar gemacht hätten. Nämlich durch häufige wieder auftretende und sehr schwere Infektionskrankheiten. Alles Gute!

von Prof. Dr. med. Ulrich Heininger am 15.06.2016