Hallo Herr Dr. Heininger,
mein Sohn ist jetzt 7 Wochen alt und wir sind am überlegen ob eine Impfung gegen Rotaviren sinnvoll ist. Bei dieser Thematik scheiden sich die Geister...
Fakt ist, dass die Impfung nur Immunität gegen einen Virenstamm gewährt. Zudem handelt es sich dabei um eine Durchfallerkrankung die soweit ich mich belesen habe, in den meisten Fällen normal ohne KH verläuft. Des Weiteren wurde bspw in Frankreich die Impfempfehlung zurückgenommen wg schwerwiegenden Darmstülpungen. Ich habe hinzukommend noch gelesen, dass wohl Kinder die diese Impfung bekomnen haben oft "Wirte" sind, da sie die Viren ja in abgeschwächter Form bekommen.
Es ist unser erstes Kind und hat nur sporadisch Kontakt zu einem Kindergartenkind (der fast ihn aber nicht an).
Ist es aus Ihrer Sicht sinnvoll trotzdem eine Impfung durchzuführen?
Was spricht denn generell dann für diese Impfung?
Danke+beste Grüße
von
LEXlo
am 11.01.2017, 08:02
Antwort auf:
Ist eine Impfung gegen Rotaviren notwenigen bzw sinnvoll?
Hallo,
Es ist tatsächlich eine Impfung, an der sich manche Geister scheiden. Im Vordergrund steht nicht die Verhinderung von schwerwiegenden Komplikationen, welche bleibenden Schaden oder gar Tod hervorrufen, sondern Krankenhausaufenthalt und Arztbesuche wegen dieser für Säuglinge durch aus leidvollen Durchfall Krankheit. Man darf aber nicht ganz ausser Acht lassen, dass von Zeit zu Zeit auch in Deutschland ein Kind an dieser Krankheit sterben kann oder wegen Salzverschiebung einen Hirnschaden davon trägt. Nichtsdestoweniger, im Vordergrund steht wie gesagt der Schutz vor Durchfall Krankheit mit kranken Hausaufenthalt, man muss sich als Eltern einfach fragen ob man diesen Schutz für sein Kind möchte oder nicht. Von Trägerrum ist keine Rede.
die Geschichte in Frankreich mit dem nach vieler Experten Ansicht übertriebenem Rückzug der impfEmpfehlungen wegen zeitlichem Zusammenhang zu Darmeinstülpungen ist für sich allein isoliert dastehend, andere Länder haben die Impfempfehlung keinesfalls zurückgenommen.
Hoffe, diese Angaben helfen Ihnen für eine Entscheidung. Alles Gute!
von
Prof. Dr. med. Ulrich Heininger
am 11.01.2017