Frage: Impfgegner gefährlich?

Sehr geehrter Herr Professor Heininger, ich lasse Kind impfen. In der Krabbelgruppe sind mehrere Impfgegner, die sich darüber lustig machen, dass Eltern geimpfter Kinder Angst vor ihren ungeimpften hätten. Soweit ich es gelesen habe, besteht bei der Krabbelgruppe von 0-3 Jahren tatsächlich die Möglichkeit, dass eines der ungeimpften Kinder ein kleines, noch nicht Geimpftes anstecken könnte. Stimmt dies? Auch habe ich gelesen, dass es immer eine Frage der Masse ist, sodass man Pech haben könnte und als Geimpfter umgeben von Masernfällen trotzdem Masern bekommen könnte. Kommt sowas vor? Viele Impfgegner lassen die Infos vom RKI schlecht dastehen, weil auf der Webseite bei MMR von lebenden Viren gesprochen wird und Viren per se nicht Leben. Ich weiß leider selten, wie man da reagieren sollte. Mein Kind soll jetzt mit 1,5 Jahren gegen FSME geimpft werden, weil wir zu den Großeltern im Risikogebiet fahren. Viele reden von schweren Impfkomplikationen. Ich lese 'nur' von Fieber. Fieber hatte sie auch bei der MMRV-Impfung. Muss ich mir wegen FSME mehr sorgen machen? Danke

von Äpfelchen am 28.06.2017, 13:57



Antwort auf: Impfgegner gefährlich?

Hallo, ja, diese Möglichkeit besteht immer, so funktioniert ja die Uebertragung: ansteckungsfähige Personen stecken ungeschützte („empfängliche“) an. Ja, man kann Pech haben und als Geimpfter umgeben von Masernfällen trotzdem Masern bekommen – weil es keinen 100% garantierten Impfschutz gibt. Aber die Wahrscheinlichkeit ist viel geringer als für nicht Geimpfte. Viren können nicht leben? Interessante Verwirrung! Gemeint sind „vermehrungsfähige“ Erreger in den Impfstoffen. Die Vermehrung findet dann in der geimpften Person statt. Zu FSME: Nein Alles Gute, und lassen Sie sich nicht verwirren!

von Prof. Dr. med. Ulrich Heininger am 28.06.2017